Transgender


/update, weils in den Kommentaren sonst untergeht: Der WDR mit einem Beitrag über Balian Buschmann und WRINT mit einem Gespräch mit einer Transfrau. Danke an kumi und Lochkartenstanzer 🙂

Transgender. Das „T“- im LGBT-Movement. Für viele Menschen immer noch ein Buch mit 7 Siegeln. Und wie ich in einem Gespräch mitbekommen habe: Für mich auch. War echt ‘ne Überraschung und keine angenehme.

Also hab ich mir jemanden gesucht, der genau weiß, wovon er redet.

aequitaS. Musikerin und Transfrau. Und äußerst hilfreich dabei, mir mal zu zeigen, wo die eigentlichen Probleme liegen. Und wie man als Nichtbetroffener damit umgehen kann.

Versuchen wir’s? Nur eine Sache noch, bevor ich anfange:

Eine offizielle Entschuldigung von mir an aequitaS für die mehr als unpassende Bemerkung, dass “ich nicht den Eindruck hätte, vor mir säße ein Mann.” – nach dem Gespräch hätte ich so eine Bemerkung nicht mehr gemacht.

Vorsicht: Das wird einer meiner längsten Texte bislang.

Fragen hatte ich viele, aber unsortiert und mir wurde bei näherem Überlegen ziemlich schnell klar, dass die Fragen furchtbarer Blödsinn waren, zu uninformiert und vor allem viel zu unsortiert. Also hab ich mich entschieden, sie einfach reden zu lassen. Hier und da, wenn ich was nicht verstanden habe, nachzuhaken, aber keine Agenda zu verfolgen, die ich zu dem Zeitpunkt nicht verfolgen konnte.

Es stellte sich heraus, dass das eine meiner besseren Ideen war.

Sowohl aequitaS als auch ihre Freundin Sam sind sehr kluge Frauen, die auch etwas zu sagen haben. aequitaS selbst schafft es, ihren Standpunkt klarzumachen, ohne dabei aber belehrend zu wirken. Und dann machen Gespräche einfach Spaß.

Und bevor ich jetzt weitermache, möchte ich zwei Begriffe voneinander trennen, bitte haltet das immer im Hinterkopf:

Toleranz ist keine Akzeptanz.

Transgender also. Und ich muss an der Stelle zugeben, dass ich auch sämtliche Vorurteile, die man so haben kann, auch hatte.

Transfrau: Ein Mann, der eine Frau sein will? Transmann: Eine Frau, die ein Mann sein will?

Und hier liegt schon der erste Mythos, der vielen zu schaffen macht, der auf Toleranz beruht: „Wenn du so leben willst, dann tu das.“

Transgender entscheiden nicht, dass sie dem anderen Geschlecht angehören wollen, sie sind so geboren. Es sind Männer in Frauenkörpern und Frauen in Männerkörpern. Bei Schwulen und Lesben ist das inzwischen akzeptiert: Man wird schwul/lesbisch geboren und hier sind eigentlich nur noch die anderer Meinung, die die Nase viel zu tief im Weihrauchgefäß haben. Transgender hingegen sind schlicht nicht sichtbar genug für viele, so dass die Grundhaltung, dass es ein Lifestyle ist, den man wählt, weit verbreitet ist, ohne dass man sich das jedoch bewusst macht. „Du kannst doch leben wie du willst“ ist keine Anerkennung. Ich formuliere mal um, richtiger, wie ich finde: „Du bist, wer du bist. Ich behandle dich so wie jeden anderen Angehörigen deines (Ziel-)Geschlechts.”

Die einfachste Antwort auf die Frage “Wie soll ich eine(n) Transsexuelle(n) Frau/Mann behandeln?” ist “Lass das ‘Trans’ weg!”. Behandle eine Transfrau wie jede andere Frau und einen Transmann wie jeden anderen Mann.

Und dieser Unterschied ist für Transgender, insbesondere aber für Transfrauen, teilweise überlebenswichtig. aequitaS schätzt, dass die Suizidquote bei Transgender um 80% liegt.

Warum ist sie so hoch?

Die Antwort darauf ist so einfach wie erschreckend: Wir alle sind das. Wir als Gesellschaft, die problemlos maskuline Frauen akzeptiert (ich selber bin von Zeit zu Zeit mehr „mädchenhaft“ und zu anderen Zeiten mehr „burschikos“), aber ein furchtbares Problem aus „weibischen” Männern macht. Während gerade ältere Transfrauen optisch häufig auffallen und dementsprechend anecken, gehen Transmänner meist recht schnell in der Masse unter und werden nicht als solche wahrgenommen.

Und Deutschland, obwohl eins der fortschrittlichsten Länder bei der Änderung des Personenstandes, macht es den Transgendern nicht wirklich leichter, sowohl Outing als auch Geschlechtsangleichung (nicht -umwandlung) zu vollziehen.

Beispielsweise ist die Sache in den USA ziemlich einfach. Eine Psychotherapie ist erforderlich und nach kurzer Zeit bekommt man die entsprechenden Medikamente verschrieben, damit die Geschlechtsanpassung eingeleitet wird. Der Mann/die Frau selbst verändert sich im Laufe der Therapie schleichend und kann den Zeitpunkt des Outings und des Rollenwechsels selbst wählen.

Umwelt und Transgender haben aber hierbei beide die Möglichkeit, sich auf die veränderten Umstände einzustellen. Die frühe Medikamentengabe verhindert zudem gerade bei sehr jungen Transgendern, dass sich bestimmte (unerwünschte) körperliche Merkmale ausbilden. Je älter der Mensch ist, umso schwieriger wird es, denn umso festgefügter sind diese Merkmale.

Transsexuellen Kindern werden in der Regel keine gegengeschlechtlichen Hormone verabreicht, wohl aber Pubertätsblocker, so dass man die Möglichkeit hat, die irreversiblen körperlichen Veränderungen hinauszuzögern, bis die nötige geistige Reife vorhanden ist.

In Deutschland bekommt man die Medikamente erst nach Psychotherapie und Alltagstest. Klingt einfach, ist es aber nicht. Und wo die USA es den Menschen teilweise offenbar zu leicht macht, machen wir es den Menschen hier zu schwer.

Alltagstest bedeutet: Der/die Transsexuelle outet sich als Frau/Mann und lebt als solche(r). Das kann im schlimmsten Fall bedeuten, dass sich ein Mann, der aussieht wie Chuck Norris großer Bruder, plötzlich im Kleid wiederfindet, weil er ja jetzt als Frau leben soll. Dies wird gerade von älteren Betroffenen als unnötige öffentliche Demütigung wahrgenommen, frei nach dem Motto: “Wenn du freiwillig durch diese Hölle gehst, dann meinst du es wirklich ernst.”

Darin äußern sich die großen Zweifel älterer Transfrauen, in der neuen Geschlechterrolle nicht ernst genommen zu werden.

Tatsächlich verbirgt sich hinter dem sogenannten “Alltagstest” ein viel pragmatischerer Beweggrund: Der/die Betroffene muss einen gewissen Grad an Normalität in seinen “neuen” Alltag bringen und sich selbst darüber klar werden, ob der Rollenwechsel tatsächlich eine Linderung des Leidensdrucks mit sich bringt. Denn: Nach vollendeter medizinischer Behandlung die ersten Schritte in der neuen Geschlechterrolle zu wagen, kann enttäuschend und desaströs sein.

Nochmal: Transgender entscheiden nicht, „so“ zu leben. Sie sind so geboren.

Bei aequitaS selbst kommt noch hinzu, dass sie russischer Abstammung ist. Homophobie ist in Russland keine Diagnose sondern gesellschaftlich akzeptiert. LGBT-Menschen sind dort vogelfrei. Es wurde neulich ein Gesetz unterzeichnet, welches diesen Standpunkt von offizieller Seite unterstützt. Beispiel: Keiner hat etwas gesagt, als ein Abgeordneter Schwule und Lesben als „Dreck“ bezeichnet hat. Aber eine Doku, die positiv über LGBT informiert, die ist dort inzwischen gesetzlich untersagt.

Das betrifft auch Transgender. Die russische Gesellschaft hat eine starre Rollenverteilung. Wenn man aus dieser Rolle ausbricht, kann man nicht auf Verständnis hoffen. Männer, die Frauen sind oder Frauen, die Männer sind – das versteht dort kaum einer. Im besten Fall unterzieht man die Leute einer Zwangstherapie. Im schlimmsten Fall werden sie auf offener Straße erschlagen und es kräht kein Hahn danach.

Und so sind auch häufig Eltern mit der Entscheidung, das Geschlecht angleichen zu lassen, überfordert. Sie sind oft der Meinung, dass man krank ist und dass eine Psychotherapie einen wieder gesunden lassen kann und den Sohn/die Tochter zurückbringt. Der Alltagstest ist gerade für solche Familien katastrophal. Der Übergang ist nicht sanft – das Kind kommt eines Tages nach Hause und sagt zum Beispiel: „Gratulation, ihr habt jetzt einen Sohn/eine Tochter.“ Wer glaubt, dass das immer gut geht, versteht Menschen nicht. Dabei sind junge Transsexuelle häufig direkt von der Gunst oder Missgunst ihrer Eltern abhängig, was den Erfolg einer Transition angeht.

Auf meine Frage, wie aequitaS damit umgeht, kam dann auch die deutliche Antwort: „Gar nicht.“ und damit hat sie leider recht. Man kann Menschen aufklären, man kann ihnen den Weg zeigen, aber man kann niemanden zur Akzeptanz zwingen.

Ein weiterer Aspekt führt direkt zur nervigsten Frage für Transgender überhaupt: “Hast du ‘es’ (gemeint ist die operative Genitalangleichung) schon machen lassen?”. Transsexuelle Menschen werden – oft unterbewusst – schlagartig auf ihr Problem reduziert. Ganz ähnlich verhält es sich oft mit Homosexuellen: “Mein schwuler bester Freund kommt gleich vorbei” ist ein deutliches Beispiel dafür, dass von der klassischen Norm abweichende Sexualitäten direkt als eigenständiger Charakterzug interpretiert werden. Dadurch entfernt man sich eher davon, solche Eigenschaften als normal zu betrachten.

Vor diesem Hintergrund bekommen aber auch die Solidaritätsbekundungen von Unterstützern und Freunden, so gut sie auch gemeint sind, einen anderen Sinn.

Sie sind tolerant.

“Wenn du so leben möchtest, bitte. Ich fand dich als Mann/Frau zwar toll, aber …”. Sehr auffällig ist auch, dass sich das Verhalten vieler einfach ändert, wenn sie erfahren, dass der Mann da vor ihnen mal eine Frau war und umgekehrt.

Man behandelt beispielsweise eine Frau als Frau. Doch sobald herauskommt, dass die Frau mal ein Mann war, verändert sich das Verhalten. Oft unbewusst. Und das nehmen Betroffene deutlich wahr. Weil man wieder einmal negativ auf das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht reduziert wird.

Akzeptanz sieht anders aus.

Wenn man die Problematik einer transsexuellen Person akzeptiert, so bedeutet es, dass man in seinem Verhalten dieser Person gegenüber keinen Unterschied zu cisgeschlechtlichen* Mitmenschen machen darf.

*mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht konform

Man merkt das Bemühen vieler, das zu tolerieren, aber richtig verstehen, was in dem Menschen vorgeht, können sie nicht. Und so war auch eine der wichtigsten Äußerungen, dass es jemanden, der sich gerade in der Angleichungsphase befindet, emotional völlig umhauen kann, wenn jemand, der einen bis dahin als Frau behandelt hat, sein Verhalten ändert, weil er rausbekommt, dass die Frau vor ihm einen transsexuellen Hintergrund hat.

Tja. Und nun? Was können wir eigentlich tun, dass sich die Wahrnehmung transsexueller Menschen entsprechend ändert? Dass sie als das wahrgenommen werden, was sie sind?

Informieren und aufklären: Man schafft schon eine Menge Berührungsängste ab, wenn man einfach mal auf die Leute zugeht und die fragt, die es wissen müssen (und bitte: höflich).

Akzeptieren: Das vor euch ist eine Frau oder ein Mann. Wir sind im realen Leben und nicht im Karneval, wo die Leute sich verkleiden (gibt es zwar auch, aber mir geht der Platz aus). Das heißt: Das Bild in eurem Kopf sollte dem eures Gegenübers entsprechen – und dann gibt es auch keine Probleme mehr im Umgang. Wenn ihr von der Person vor euch als Mann oder Frau denkt, das “*trans” weglasst: Wo ist ein Problem?

Normalität einkehren lassen: Transgender und Transsexuelle sind nichts abnormes, exotisches oder perverses. Die meisten, die betroffene Personen zu ihrem Bekannten- oder Freundeskreis zählen, können eigentlich immer bestätigen, dass die Klischees nichts weiter sind als genau das: Klischees. Die Berichterstattung in glamourösen Mainstreammedien deckt sich nicht mit der Realität.

Sollte der Blogeintrag dabei geholfen haben, diese Menschen näherzubringen: YAY. Mission accomplished.

Aber so oder so war es mir eine Freude, mich mit einem Menschen zu unterhalten, der ganz nebenbei, mir mal wieder gezeigt hat, dass wir abseits jeglicher Schublade vor allem eins sind:

Menschen.

Veröffentlicht am 24. Juni 2013, in Allgemein. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 55 Kommentare.

  1. tantchen, ich steh vor diesem artikel, erfasse ihn aber (und das nur zum teil) nur mit dem verstand. was ist der unterschied zu schwulsein / transgender?! und so dürfte es vielen „normalos“ gehen – mal von den feuchten männerträumen, zwei lesbisch angehauchte mädchen im bett zu haben, werden schwule eher tolleriert den akzeptiert. „siä lääbäd haald so“. dann kommt auch noch „jemand“ um die ecke und will „mann in frau“ (& umgekehrt) sein. „no so ä verrucktä“…

    ok, aus dem verhalten der biologie und die häufig daraus resultierenden fließenden übergängen verstehe ich das problem, aber eben nur „mechanisch“… leider ist es einfacher, jemanden in eine schublade zu packen, denn wirklich über einen menschen nachzudenken – bzw. scheinen einige viele der spezies homo sapiens alles andere als weise zu sein…

    • Emanuel Muninn

      Ein wunderbarer Artikel, vor allem da ich aequitaS vom Intro für Applewar auf Youtube kenne, was auch schon ’ne lange Zeit her ist. Interessant was so alles passiert und sich entwickelt wenn man sich nicht auf dem Laufenden hält.

      Ich beschäftige mich zwar mit LGBT-Themen, allerdings ist so ein Gespräch wirklich zu selten. Danke für diese Einsichten.

      @ Dustbin: ich nutze das Beispiel nur weil du es geschrieben hast. Nicht böse nehmen 🙂
      AequitaS ist eine Frau. Wen sie liebt spielt keine Rolle. Ihr Liebe kann einem Mann oder einer Frau gelten. Insofern ist deine aufgeworfene Frage vergleichbar mit „Dustbin, was hat dein Selbstbild mit Homosexualität mit zu tun?“

      Zwei Fragen, eine Antwort: gar nichts.
      Selbst wenn aequitaS eine Frau lieben sollte, so muss sie nicht lesbisch sein. Sie könnte auch bisexuell oder pansexuell sein. Genauso weiß ich nicht wen du liebst.

      Deine Frage zeigt sehr gut wie selten diese Differenziertheit in unserer Gesellschaft fehlt und warum dieses Gespräch so wertvoll ist.

      Danke Tante Jay 🙂

      • Emanuel Muninn

        Korrektur & Zusatz: dasselbe gilt auch für Asexuelle, denn eigentlich heißt es ja auch LGBTA+.

        • Muninn, ich will menschen wie aequitaS nicht vor den kopf stoßen oder abwerten – ich stehe nur etwas ratlos vor diesem thema. es ist schlicht meilenweit außerhalb meiner eigenen lebens-„shäre“. Ja, fast wie ein anderer kontinent mit eigener sprache.

          vielleicht haben die menschen in fernost einen gangbaren weg gefunden: sie sprechen von einem dritten geschlecht zwischen mann und frau.

          Rein rational betrachtet (wie heute morgen ausgeführt), läuft es in der natur manchmal seltsam schief – und dann kommen extremformen wie transgender raus. UND NEIN! – ich werte nicht ab, es ist jetzt mal aus der sicht eines „normalos“ auf reiner faktenebene betrachtet. Dabei fällt die Person als solche komplett hinten runter – rein auf das „problem“, auf die hardware (körper) reduziert…

          ach verdammt noch mal – egal wie ich es ausdrücke, es hört sich an, als wenn transgender und schwule genauso wie schwarze und asiaten menschen 2. klasse wären und ich norm aller dinge… ich steh einfach wirklich ratlos davor…

          Schon tollerieren ist schwierig – vor allem wenn du keinen kennst. und wenn du dann von den problemen mitbekommst, verengt sich sofort der blick auf „wie es sein sollte“ – und damit ist eine wirkliche akzeptanz der person selbst nicht mehr möglich…

          in unseren landen (mitteleuropa) ist man ja „human“, lebt nach dem motto „leben und leben lassen“ – und trotzdem sind wir wie die affenherde und das rosarot angemalte affenjunge – die affenherde (inkl. der mutter) töten das affenjunge!

          • Nein TG sind keine Zwitter (die es auch gibt, also sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale, meißt nur eines voll funktionsfähig ausgebildet).
            Es handelt sich hierbei nicht um eine körperliche „Krankheit“, was es auslöst weiß keiner aber die betreffenden Personen leiden darunter im falschen Körper zu sein.
            Allerdings kann eine Geschlechtsumwandlung leider nicht die passenden Geschlechtsdrüsen reproduzieren, ergo kann eine TG Frau niemals selber schwanger werden und ein TG Mann niemals selber Kinder zeugen.
            Es ist also keine sexuelle Präferenz wie bei Bisexualität oder Homosexualität.
            Und da wird ja auch noch zwischen „pösen Schwulen“ und „dummen Lesben“ unterschieden, Männer sind also viel schlimmer wenn sie mit anderen Männern ins Bett gehen als Frauen *kopftischAUA*
            So und wenn ich nun erstmal in die Lack&Lederwelt vordringe 😛
            Es ist nunmal so das sich das Patriarchat weltweit durchgesetzt hat, daher werden Männer immer besonders 150%ig in Augenschein genommen und wenn nun keine „Norm“ paßt wird’s passend gemacht ohne Rücksicht auf Verluste, das ist das traurige.

            • Zwitter ist an sich auch schon abwertend – Intersex wäre hier die bessere Wahl.

              Ich bin echt kein Fan von political correctness, aber hier muss das einfach mal sein, weil zu viele Begriffe negativ besetzt sind, die aber nach wie vor in unserem Sprachgebrauch verankert sind und damit tatsächlich auch die Gedankenwelt beeinflussen.

              Was jetzt die Krankheit betrifft: Jein. Es ist keine Krankheit die du so behandelst, dass du danach lustig und in Frieden mit dem Geburtskörper bist. Sondern es ist eine angleichende Behandlung, die deinen Körper in Einklang mit deinem Körpergefühl bringt.

              Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt das die Krankenkasse.

              Und anders als Patriarchat (das ist mir zu einfach, alles darauf zu schieben) sehe ich wirklich uns alle in der Pflicht, sich damit auseinanderzusetzen. Denn eigentlich: Wo ist das Problem? 😉

              • Das Problem ist manchmal schon nur, Leute zu finden, die einem kompetent etwas über das Thema sagen können …

              • http://de.wikipedia.org/wiki/Zwitter
                Zwitter ist der Oberbegriff, nur wer sagt schon Hermaphroditismus ?
                Ich habe doch geschrieben das es KEINE „Krankheit“ ist *kopfkratz*
                Und den Zusammenhang zwischen bei Männern ist es immer schlimmer weil „wichtiger“ eben wegen dem „Patriarchat“ haste auch nicht so verstanden 😛
                Probleme habe ich mit denjenigen die ihre Sicht der Dinge 100%ig durchsetzen müssen und kein Jota beigeben, egal ob das nun was mit Sex zu tun hat oder VWL oder Hautfarbe oder Haarfarbe oder oder oder

              • http://de.wikipedia.org/wiki/Intersexualit%C3%A4t

                Es sind keine Hermaphroditen, keine Zwitter, sondern Intersexuelle. Zumindest ein Teil davon. 😛
                Aber darum gehts nicht: Du packst wieder in Schubladen. Jeder Mensch muss fein säuberlich da verschwinden, wo er reinzugehören hat. Dass sich das ändern kann im Laufe eines Lebens, dass sich Erkenntnisse bahn brechen, die man vorher nicht hatte und die auch die Sicht auf den Menschen ändern: Das geht nicht, dann bricht er ja aus der Schublade aus, die lautet: Es ist unverrückbar.

                Das haut nicht mehr hin. Hat es eigentlich noch nie. 😉

                Und, äh:

                Probleme habe ich mit denjenigen die ihre Sicht der Dinge 100%ig durchsetzen müssen und kein Jota beigeben

                Und dann kommentierst du bei MIR? *g*

              • Hmm,
                wieso geht keine direkte Antwort auf:
                https://tantejay.wordpress.com/2013/06/24/transgender/#comment-14725 ?
                Deswegen kommentiere ich doch 😛
                Und wo habe ich denn was über „Schubladen“ geschrieben ?

              • Weil mehr als 7fach verschachtelte Antworten nicht gehen. Es sei denn, du bist Admin *g*

              • Böses, böses Tantchen 😉
                Mach uns alle zum Admin, damit wir verschachteln können. Du siehst doch ein, dass das notwendig ist …

              • Ich möchte mal aus dem Artikel, den du da verlinkst zitieren (Intersexualität):
                „Betroffene Menschen lehnen zumeist den pathologisierenden medizinischen Begriff der Störung ab und bezeichnen sich selbst als intersexuelle Menschen, Intersex, intergeschlechtliche Menschen, Hermaphroditen, Herms oder auch Zwitter.“
                Nur was das „In-Schubladen-Stecken“ anbelangt 😉
                Wenn ich die Einleitung richtig verstanden habe, so benutzt du nämlich genau den Ausdruck, den diese Menschen eher nicht benutzen wollen.
                Aber das nur am Rande…

          • Das ist doch vollkommen normal.
            Es ist einfach menschlich, andere Menschen nach ungewöhnlichen Dingen zu kategorisieren. Mein Bruder beispielsweise ist blind, und an seiner Universität ist er auch bekannt als „der Blinde“. In der Universität ist das aber auch etwas Besonderes – in der Sonderschule für Blinde, wo er vorher war, hätte man bei dieser Beschreibung gefragt: „Wer, bitte?“

            Es geht darum, wie man mit dem Thema umgeht. Wenn du mit „der Blinde“ meinst: „Dieser komische Behinderte da“, verletzt du Leute, und das solltest du wirklich ändern. Aber es ist kein Problem, beiläufig ein Erkennungsmerkmal zu nennen – wenn „der Blinde“ für dich dieselbe Bedeutung hat wie „der mit dem Hut“, sollte es doch kein Problem geben. „Der Ton macht die Musik“, das sagte Steffi schon ganz richtig.
            Und das lässt sich meiner Ansicht nach auf alles ausweiten. Wir Menschen SIND unterschiedlich, und ich fände es bedenklicher, wenn unsere Eigenheiten NICHT berücksichtigt würden. Die Frage ist, wie wir als Gesellschaft eben Rücksicht nehmen auf die „Andersartigen“.

    • Toleranz ist ja auch immer das geringste Ziel.
      Das heißt ja schlussendlich nur Duldung.
      Wenn dann Akzeptanz oder Respektierung (sp?):

      Von meiner Betrachtung her sind homosexuelle Menschen mit ihrem „Eigenbild“ einverstanden, Mann oder Frau, mit kleinen Auslegungsschlenkern und das sie halt statt dem anderen Geschlecht Personen des eigenen Geschlechts anziehend finden.
      Bei Trans ist dann das „Eigenbild“, sozusagen der Ist-Zustand, nicht vereinbart mit dem Sollzustand, Psyche nicht in Übereinstimmung mit Physis.
      Das Selbst ist dann nicht „gesellschaftlich“ anders und wird weniger akzeptiert, sondern zu sich selbst anders, das sogenannte „Gefangen im falschen Körper“ und das begibt sich nicht von alleine in einen von sich akzeptierten Zustand.

    • Transgender : Ich bin eine Frau im Männerkörper bzw. ein Mann in einem Frauenkörper.
      Homosexuell : Ich liebe gleichgeschlechtlich. Beispiel Mann : Ich bin ein Mann und steh auf Männer. Dabei ist man mit einem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht konform.

      Und das mit dem Schubladen denke ist ja das schlimme an der Gesellschaft, was mich so ankotzt.

  2. Noch nie so klar, einfühlsam und resolut zu diesem Thema informiert worden. Der Artikel wurde sowieso umgehend auf meinem FB-Account verlinkt. Danke Tantchen.

    • Das war eigentlich nicht ich. Das war aequitaS. Sie hat sich dafür verdammt viel Zeit genommen und der Artikel wäre um vieles schlechter geworden ohne sie. 😉

  3. Guter Beitrag, du bringst es sehr gut auf den Punkt *daumenhoch* 🙂

  4. „Man wird schwul/lesbisch geboren und hier sind eigentlich nur noch die anderer Meinung, die die Nase viel zu tief im Weihrauchgefäß haben. “

    Nah, da muss ich widersprechen. Ich bin selbst aktiver Katholik, kann von mir auch behaupten „tief ins Weihrauchgefäß zu blicken“. In meinem Umkreis sind nahezu alle für „Homoehen“, Adoptionsrecht für solche und Ähnlichem. (Was die Kirche offiziell dazu sagt ist freilich etwas anderes, aber hier fehlt ebenfalls eine differenzierte Sichtweise von dir).

    Mir fällt es eher auf, dass Leute, die nichts mit Kirche am Hut haben, das Wort „schwul“ als Schimpfwort zu benutzen, keine Akzeptanz oder Toleranz zu zeigen.

  5. Schöner Artikel 🙂

    Ich kannte aequitaS persönlich noch als Mann und muss zugeben, dass ich sehr überrascht war, als ich von ihrer Transsexualität erfahren habe. Ich finde es toll, wie sie damit umgeht, und dass sie sich als „Person der Öffentlichkeit“ getraut hat, den richtigen Weg zu gehen.
    Ich weiß nicht, ob ich den Mut dazu hätte.

    Schön finde ich, wie viel positives Feedback von Leuten kommt – man betrachte nur mal die Kommentare auf Facebook. Überwiegend verständnisvoll, interessiert und freundlich.

    Eines möchte ich aber doch noch ansprechen: ich finde es nicht schlimm, jemanden „anders“ zu behandeln, weil er schwul ist. Ich habe schwule Freunde und einen schwulen Chef – und natürlich sind sie anders als nicht-schwule Männer. Sie benehmen sich anders und wären eher irritiert, wenn ich sie wie Frauen oder wie Heteros behandeln würde.
    Ich selbst bin bekennend und offen bisexuell, an mangelnder Toleranz oder Akzeptanz kann es wohl nicht liegen, dass ich manchmal sage „mein schwuler Freund kommt nachher vorbei“. Ich fühle mich auch nicht auf den Schlips getreten wenn jemand lieb gemeint über mich sagt „meine Bi-Freundin“.

    Der Ton macht die Musik, denke ich. Ich finde es nicht unbedingt erstrebenswert, alle Menschen exakt gleich zu behandeln – wohl aber gleichberechtigt! Gerade die Vielfalt ist doch wundervoll 🙂

  6. genderfaschisten bleiben genderfaschisten, egal auf welcher seite.

  7. Mh ich finde, es ist egal, ob eine Frau oder ein Mann vor mir steht, ich behandle beide gleich.

    Ich verstehe schon, dass die Akeptanz nach einer Behandlung als Frau oder Mann wichtig sein kann, doch diese andersartige Behandlung wiederum finde ich selbst nicht richtig.
    Die heutige Gesellschaft verarmt jedoch an Akzeptanz, die Medien versuchen offensichtlich wieder die klassische Rollenverteilung zu verbreiten, für mich einfach nur großer Müll.

    Wahrscheinlich bin ich selbst schon einen Schritt weiter gegangen, da mich diese Mann- Frau- Klischees nicht interessieren.
    Deshalb bezeichne ich Mann, Frau und dann noch eine weitere „Klassifizierung“ – die Kinder (eigentlich vollkommen lächerlich ^^ ) – einfach als Menschen.

  8. Super Artikel 🙂
    Vielleicht macht sich derdiedas ein oder andere Mensch ja ein paar Gedanken dazu, ich hoffe es wirklich.

  9. @Dustbin: Nimm jeden Menschen, so wie er ist! Denk nicht lange nach „Hmmm, das war aber mal eine Frau, wieso jetzt so? Wie soll ich mich verhalten?“ etc.
    Einfach sein, einfach tun – nicht nachdenken..

    Hatte selber immer nur Beziehungen mit Männer. Lernte dann eine (so dachte ich) Frau kennen und hab nach dem ersten Jahr Beziehung erfahren, dass ich mit einem (Trans)Mann zusammen bin. Kannte mich da auch nicht aus, aber ab dem Zeitpunkt war es mein Freund. Fertig aus. 6 Jahre lang..

    Da ich ihn als das gesehen hab was er ist, war es für mich kein Problem ihn mit seinem richtigen Namen anzusprechen/von ihm zu reden, auch anderen gegenüber.

    Hmm.. schwer zu erklären. Und noch schwerer zu verstehen, wenn man „so jemanden“ nicht kennt/im Bekanntenkreis hat und man fragt sich sicherlich auch eine Menge Dinge. Ich hab diese ganzen Fragen meisst für meinen Freund beantwortet, weils für ihn einfach schwer war darüber zu reden (teilsweise auch echt dumme Sprüche/Fragen kamen).

    Das größte Problem ist einfach unsere Gesellschaft und die Anerziehung. Das ist (entschuldigt den Vergleich!) wie mit anerzogenem Ekel und Angst vor Tieren/Dingen.
    Das ist nicht „normal und/oder die Norm“, das wird einem von den Eltern/Verwandten/Bekannten/Medien so eingetrichtert und man eignet es sich leider an.

    Ich bin sehr offen von meinen Eltern erzogen worden. Für mich gibt es nichts „unnormales“, ekliges oder etwas das mir Angst macht, bevor ich nicht meine eigenen Erfahrungen damit gemacht habe.

    Man sollte einfach neutral an alles ran gehen. Wie ein leeres Buch, in das die jeweilige Geschichte erst rein geschrieben wird.

    Ooookay, ich schreibe wild durcheinander. Sawwy :S

    LG Niddi

  10. Emanuel Muninn

    Keinen zu kennen und dann darüber im Netz zu reden ist schwer, ja da stimm ich dir zu. Ich kenne einige außerhalb des heterosexuellen Sphäre und bin selbst nicht heterosexuell.
    Die Verengung des Blickes ist genau das was man vermeiden muss. Das zusammen mit deinem letzten Absatz ist genau das was Tante Jay meint:
    Toleranz und Akzeptanz und deren Unterschied. Das A und O.

    Man muss an sich selbst arbeiten. Wen du den Ursprung des Problems und der eingefahrenden cisgender heterosexuellen Ansicht nicht persönlich Herrin bzw. Herr wirst, so ist jeder gut gemeinte Versuch nicht hilfreich.

    Du selbst merkst das es falsch läuft und das ist viel. Es fehlt dir vielleicht nur die Möglichkeit es richtig auszudrücken und zu sehen, was oder wie man es falsch macht. Zum Beispiel von einer Defintion von „Normal“ auszugehen. Du meinst hier wohl Cisgender: du bist mit deinem Geschlecht und Selbstbild übereinstimmend. Korrigiere mich wenn ich es mit Cisgender falsch verstehe.

    Information ist der Schlüssel. Überraschenderweise hat mir persönlich Tumblr geholfen, wo solche Themen oft und ausführlich behandelt/diskutiert werden bzw. einige kleine (Lebens-)Abschnitte verschiedenster Menschen zu finden sind. (#lgbta+, #pansexual, #transgender, …)
    Das ist die schnellste Art, allerdings auch sehr schnell unübersichtlich. Ich selbst z. B. bin mit Hilfe einer eng befreundeten Feministin und Tumblr erst dahinter gekommen, wie schnell und falsch der Feminismus verstanden werden kann. Dort finden sich auch viele Links zu Hilfen und Informationsstellen. Das selbe Potential hier genauso bei Transgender und LGBTA+ allgemein.

    • und dennoch steht man als „normalo“ vor dem thema, kämpft gegen anerzogene und erlernte reflexe und versucht erst einmal alles wieder auszugleichen… und leider isr respekt das letzte, was man bei uns lernt… :\

      • Genau dieser Kampf ist es: Das nennt man kognitive Dissonanz – du versuchst die Realität deinem Erfahrungsrahmen anzupassen und rennst damit vor die Wand. 😉

        Hasi, sieh es doch mal so:
        Wenn vor dir eine Frau steht, ist das doch völlig hupe, wie das Geburtsgeschlecht ist. Wenn vor dir ein Mann steht, ebenso.

        Vor dir steht eine Frau oder ein Mann. Ob „trans“ oder nicht, ist doch seine oder ihre Privatsache.

        Denk nicht drüber nach, was derjenige möglicherweise war. Sondern guck nach, was derjenige *ist*.

        Und dann pass dein inneres Bild dem äußeren an. Wenn du dir nicht sicher bist: Höflich fragen. Aber im allgemeinen Umgang sollte das passen.

        Ich bin mir übrigens sehr sicher, dass du bereits Umgang mit Transgendern hattest, du hast das nur nicht gemerkt. 😉

  11. ..Junior fand das „ganz schlimm“ für die Betroffenen, so im falschen Körper, natürlich ist das dann eine Frau oder ein Mann, wie an Fasching, du bist doch das innen drin, nicht die Verkleidung drumrum.
    Thema erledigt.
    Schockiert hat ihn lediglich die Entdeckung im DM, dass es Kondome mit Geschmack gibt..

  12. Erstaunlicherweise sind VIELE Trans*gender bereit ihre Geschichte zu erzählen oder andere aufzuklären. Oft fehlt aber einfach die Plattform dafür. Denn ins Fernsehn oder ähnliches wird man nur eingeladen,wenn man total ausgeflippt ist und total den Klischees entspricht. Denn das gibt Einschaltquoten.
    Infoseiten gibt es genügend über Transsexualität auch für Angehörige oder Außenstehende. Man muss sich nur die Mühe machen überhaupt mal sich darüber zu informieren. Ich glaube eher,dass das der Knackpunkt ist. Die Menschen sind nicht gewillt sich selbst in solchen Themen weiterzubilden.
    Und dann gibt es da auch noch das Gefälle, dass Trans*frauen deutlich öfter in der Gesellschaft auffallen als Trans*männer. Ich hab schon oft Leute erlebt, die gar nicht wussten ,dass das auch andersrum möglich ist.
    Das ist irgendwo wie bei der Homosexualität. Homophobie gibt es oft unter Leuten, die ihre Sexuelle Identität noch nicht hinterfragt haben (Jugendliche etc), die diese nicht hinterfragen wollen (erzkatholiken zb) oder eben Menschen, die in einer anderen Zeit großgeworden sind, wo man seine Sexuelle Identität automatisch als Hetero bezeichnet hat (ältere Menschen geboren in den 30ern-40ern). Mittlerweile hat die Gesellschaft aber angefangen sich in dem Thema weiterzubilden, hat Aufklärungsmöglichkeiten geschaffen und den Bürgern gezeigt, dass es nicht schlimm ist eine andere sexuelle Identität zu haben als sein Nachbar.
    Genau diesen Schritt müssen wir aber auch erstmal bei der Trans*identität erreichen, denn die Geschlechtsidentität (die ja bei Trans* nicht mit dem Körper übereinstimmt) ist unabhängig von der sexuellen Identität. Trans*männer können genauso gut schwul sein und Trans*frauen lesbisch genauso wie andere sexuelle Formen. Die Menschen sind noch nicht soweit ihre eigene Geschlechtsidentität zu hinterfragen, weil man erst bis vor kurzer Zeit medienwirksam erfahren hat, dass es auch Abweichungen der „normalen“ Geschlechtsidentität gibt. Das heißt, den Weg, den wir Menschen im Bezug auf Homosexualität durchgemacht haben, den müssen wir jetzt auch bei Trans*identität durchmachen um eine entgültige Akzeptanz und „Normalität“ zu erreichen.
    Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen werden, wenn auch nicht sofort. 🙂

    • Dass das über kurz oder lang auch ins letzte Hirn durchsickert: Ja.

      Aber mir ist früher lieber als später. Denn je länger das dauert – umso mehr Tote hats dann auch. 😦

      • Je länger es dauert, desto weniger Hirne sind es letzlich noch, in die es sickern muß …

        Und was genau bedeutet nun LGBT bzw LGBTA+ – die Erklärung hätt ich hier schon erwartet … 😉

        • „Lesbian Gay Bi Trans A -sexual“ -> LGBTA oft kann man noch ein I für intersexuell reinbauen vor dem Trans (weils sichs besser aussprechen lässt). Die Gruppe hat sich mit den Jahren und Jahrzehnten immer weiter geöffnet.

    • Auf der letzten Con unseres Kleinkunstvereins hatten wir eine schöne SIG zu Transgender. Man muss den Leuten auch mal ne Plattform anbieten, schöner fände ich es aber wenn man das gleich in die Schulen tragen könnte. In den Ethik oder Gemeinschaftskunde Unterricht passt das Thema gut rein und man kann es vollkommen unaufgeregt Abhandeln. Vor allem ist das auch ein Alter wo es mit der Akzeptanz einfacher ist.

      Unsere 3 Transfrauen wurden auch nicht anders behandelt als alle anderen. Die Mädels hatten aber die Damen-duschen für sich allein, die restlichen 2 dutzend Gäste mussten sich 4 Stück teilen. Da war ich schon ein wenig neidisch.

  13. Das bloede ist der Begriff. Transgender stammt von der Idee, dass da ein „biologischer Mann“ „als frau lebt“. Eine transsexuelle Frau ist aber eine biologische Frau – eine biologisch-transsexuelle Frau, die mit maennlichen Koerpermerkmalen geboren wuede Und kein mann!

  14. Danke für diesen Artikel 🙂

  15. Vielen Dank für die passenden Worte. Spannend wäre noch gewesen, auf den Unterschied zwischen Transgender und Transvestiten hinzuweisen, der auch ganz gerne mal vergessen wird. (Zumindest kenne ich das so, dass Transvestiten lediglich die Kleidung des anderen Geschlechts tragen, quasi als Rollenwechsel, ohne dabei grundsätzlich das Gefühl zu haben, im falschen Körper geboren zu sein)

    • Ich weiß. Ich hab auch echt überlegt, aber DEN Unterschied auch noch herauszuarbeiten, hätte den Rahmen endgültig gesprengt. 😉

      • Och,
        da gibt’s dann noch:
        – Dominante
        – Devote
        – Sadisten
        – Masochisten
        – Autosadomasochisten
        – Fußfetischisten
        – Stiefelfetischisten
        – Strumpffetischisten
        – Rubensliebhaber
        – Sissys
        – Maidfetischisten
        – ….
        Und COSPLAYER 😛
        Da jetzt für alles was rumläuft eine Erklärung zu verfassen wird eine nette Hausaufgabe für’s Tantchen 😀

        P.S.: Das „Innen“ war mir einfach zu viel Tipperei 😛

        • *vogelzeig* du spinnst doch. *g*

          • Bis nächsten Samstag 0900 und keine Ausreden 😛
            *ROFL*

            P.S.: Sonst steck ich Dich in Watstiefel, nun hastes 😛

        • nya, aber was du nennst, sind tatsächlich sexuelle Vorlieben und eben nicht „verdammt, ich sitz im falschen Körper“ und wären damit im Rahmen dieses Artikels nicht passend untergebracht. Die Transvestitenthematik ist auch nur deswegen in meinen Augen wichtig, weil es eben gerne mal verwechselt wird. Aber ja, Tante Jay, ich fürchte, das wäre dann wirklich sehr viel geworden^^

          • Das bezieht sich auf die Transvestiten, denn in Frauenkleidern herumzulaufen weil’s geil ist geht exakt in diese Richtung 😉
            Merke TV ist KEIN TS, das ist ein Fetisch 😉

            • So. Back to topic? Zum rumwitzeln ist das Thema nämlich ein bisschen zu wichtig.

              • Ist doch alles zum Thema gesagt worden, frag doch mal Deine Bekannte ob die sich durch meine Rumblödelei auf’n Schlips getreten fühlt 😉
                Ich denke nicht 😉

  16. Ich denke, es ist schwierig, gleich von Anfang an Respekt/Akzeptanz zu erwarten für etwas, das man nicht kennt. Ich stimme dir natürlich zu: Respekt bzw. Akzeptanz sollten das Ziel sein, nicht nur Toleranz.

    Früher war alles so einfach – stimmt irgendwie schon. Man hatte nicht unbedingt die Mittel, um an Wissen zu kommen, man wußte nicht davon, also brauchte man sich keinen Kopf machen. Heute kannst du das Wissen (auch falsches oder fehlerhaftes) an jeder Ecke bekommen, mußt es selbst dahingehend bewerten. Und dich dann noch damit befassen.

    Ist immer aufwändig. Ist nicht leicht. Macht aber Spaß – und man hat wieder etwas gelernt. Nur sehen das halt nciht alle so. Zerstört eher deren „heile Welt“.

  17. Lochkartenstanzer

    Jemand der darüber redet:

    [video src="http://medien.wdr.de/m/1323201600/quarks/wdr_fernsehen_quarks_und_co_20111206.mp4" /]

  18. Sehr schön sehr vieles auf den Punkt gebracht! Wahrlich gut.
    Ich hab selbst viel Kontakt mit Transgender Frauen und viele dieser Probleme, die du beschreibst, finden sich wieder. Auch für mich selbst war es am Anfang nicht leicht mich in die Frauen hinein zu fühlen und sie als das zu behandeln, was sie sind: Frauen.
    Aber inzwischen hab ich es geschafft und berate meine beste Freundin viel. Sie ist noch ungeoutet und da ich recht weit weg wohne, kann sie inzwischen immer zu mir kommen und hier sie selbst sein. Das tut ihr auch ziemlich gut, weil sie sonst keinerlei Möglichkeit dazu hat.

    Aber genau das ist eines der großen Probleme. Sie kann sich quasi gerade nicht outen, weil sie ein Jahr vor dem Abitur ist und das ihre gesamte Umwelt aus dem Lot werfen würde.

    Selbst gehöre ich auch zu den „Alternativen“ die gerne normal sein würden. Zum Beispiel als Bisexueller finde ich in der Schwul/Lesbisen-Szene nicht immer Akzeptanz. „Du bist nur in der Übergangsphase, eigentlich bis du schwul“, „Du hast doch nur nicht den Mut dich zu entscheiden“. Als Bisexueller wird man nicht selten in der Szene ausgegrenzt. Das macht mich immer wieder traurig wenn man sowohl in der Szene als auch in der Gesellschaft Ablehnung erfährt. Zum Glück hab ich ein stabiles Umfeld, aber dieses Glück hat nicht jeder.

    Ich hoffe nur, dass diesen Artikel viele Menschen lesen und daraus lernen. Denn was unsere Gesellschaft wirklich noch lernen muss, wie du es so schon richtig sagst: Toleranz ist keine Akzeptanz!

  19. Hi, Tante
    Danke für den guten Beitrag.
    Bis gestern hatte ich mich eigentlich noch nicht um dieses Thema gekümmert, da ich bisher vermutlich noch nicht wirklich mit Transgender zusammengekommen bin. Nur vor etwa 1/2 Jahr hatte ich den Beitrag von Quarks und Co. von Felix Baumgartner Balian Buschbaum gesehen.
    Nach einer Nacht drüber schlafen, meine ich, es wirklich verstanden zu haben.

    Davon abgesehen finde ich AequitaS als Musiker/in Super. Bereits vor der Transition finde ich sie klasse: (auch wenn ich nicht gerade auf Metal stehe) Prima Stimme, Klavier, Gitarre, Bass.
    Wahnsinn, was allein schon die Hormone schaffen: zarte, schlanke Finger, richtig weibliches Gesicht, schon recht weibliche Stimme und trotzdem so kräftig und Gitarre spielen kann sie immer noch spitzenmäßig.
    Da kann man wirklich vergessen, was vorher war (auch das „Trans“)

    Da hab´ ich deutlich mehr Probleme, Homosexualität nachzufühlen. Das will mir nicht wirklich in den Kopf.

    Also nochmals – Danke für den Artikel.

    Gruß,

    Matti12

  20. Könnt ihr mal lassen, zu behaupten, transsexuelle Frauen seien „Transgender“? Gender meint die geschlechtliche Rolle, Sex das körperliche Geschlecht. Wenn ein Mensch mit entgegengeschlechtlichen Körpermerkmalen geboren wird, ist er transsexuell. Wenn ein Mensch in einer anderen Rolle leben will, ist er transgender. Diese Vermischereien sorgen naämlich nur für unnötige Missverständnisse… ein transgender-Mensch muss nicht transsexuell sein und ein transsexueller Mensch nicht transgender. Ok?

  21. Lochkartenstanzer

    Kam gerade wieder eine Sendung über Balian Buschbaum, der in einen Frauenkörper hineingeboren wurde und jetzt auch den passenden Körper dazu hat:

    [video src="http://medien.wdr.de/m/1373882520/planetwissen/wdr_fernsehen_planetwissen_20130716.mp4" /]

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