Bischöflicher Klebstoff


Mal sehen, wann Tebartz-van Elst es merkt. Er ist nicht mehr zu halten. Die Gläubigen in seiner Diözese treten in Scharen aus, das nennt man Abstimmung mit den Füssen.

Das Original-Bauvorhaben war nicht seins, das stimmt. Aber alle Pläne danach waren seine. Sei es die 15.000 Euro-Badewanne, sei es das ausfräsen des Gesteins für ein weiteres Kellergeschoss, sei es die Designerkammer für die Reliquien (dass da noch einer dran glaubt, ist unfassbar) oder aber auch die elegante Drapierung des Raumes um die olle Mauer von Anno Schnuff.

Alles sehr edel. Und vor allem eins: Sehr teuer. Aus 2 Millionen wurden 15, dann 31 und jetzt werden Zahlen von 40 Millionen kolportiert, die Veröffentlichung wird aber aktiv von Bischof und Mitarbeitern verhindert. Was darauf hindeutet, dass die 40 Millionen möglicherweise immer noch nicht das Ende der Fahnenstange sind.

Von 2 Millionen (die schon sehr üppig sind) auf 40 – sportlich, Herr Bischof.

Demgegenüber steht ein Papst, der demonstrativ Bescheidenheit übt. Der gerade mal in Klöstern gucken läßt, ob für Flüchtlinge noch ein bisschen Platz ist. Der im Gästehaus wohnt, weil er die Papstwohnung für zu üppig hält.

Der gesandte Visitator, äh, Verzeihung, der diplomatische Besuch aus Rom hat das Schlaglicht nur verstärkt.

Alles in allem treibts der Herr Bischof gerade zu bunt. Er verdirbt es sich gerade mit allen. Die Gläubigen verprellt er mit seinem autoritären Führungsstil, er, der erkonservative aus dem Hause Meisner, die Behörden mit falschen eidesstattlichen Versicherungen und seinen Dienstherrn mit seiner Prunksucht.

Persönlich halte ich es nicht für abwegig, dass Tebartz-van Elst an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet, aber das sollen die Fachleute entscheiden.

Wichtiger ist, dass der Mann endlich aus Job und Zeitung verschwindet. Wir haben echt Wichtigeres an den Hacken.

Veröffentlicht am 10. Oktober 2013, in Ärgerliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 8 Kommentare.

  1. Narzisstische Persönlichkeitstörung? Voll daneben. Sondern ein Anwendungsfall für die erste katholische Tugend: Gehorsam. Beziehungsweise, in seinem Fall, umgekehrt Erwartung derselben von seinen Schäfchen.

    Nachsatz, Franziskus‘ Bescheidenheit ist ein persönliches Projekt. Das wird nach dessen Ableben ersetzt durch ein weiteres persönliches Projekt seines Nachfolgers.

  2. Das ist wohl die berühmte „spätrömische Dekadenz“, von der Herr Westerwelle sprach.

  3. ein anderer Stefan

    Wichtigeres als die Kirchenfürsten insgesamt, ja. Es sind noch nicht genug Leute ausgetreten, da müssen die Tebarzens dieser Welt noch ein bisschen mehr auf die Kacke hauen. Die Kirchen waren mal prägend für die europäische Kultur, aber das ist seit Luthers Zeiten auch vorbei. Und Anspruch auf geistig-moralische Leitfunktionen können die auch nicht mehr erheben, dafür sind sie zu tief drin im Sumpf, ohne erkennbare Bemühungen, daran was zu ändern.

  4. Gerüchten zufolge soll Tebartz-van Elst vorsorglich schonmal eine Grabstätte für den Fall seines Ablebens vorbereiten. Probleme bereiten nur noch der Kauf einer geeigneten Baufläche (die Grabstätte hat eine Seitenlänge von 230x230m und eine Höhe von 146m), da die kleinen Extrawünsche des Bischofs stark am Budget gekratzt haben. Es hat sich auch noch kein Lieferant gefunden, der drei Millionen Steinblöcke aus massivem Marmor in der gewünschten Qualität und dazu noch eine ausreichende Anzahl Fliesen aus 18 Karat Gold liefern kann. Ähnlich schlecht sieht es auch bei der Personalwahl aus, es findet sich kein Bauträger, der noch Erfahrungen im Errichten solcher Großprojekte hat, die Spur des letzten Experten verlor sich vor 4500 Jahren, vermutlich ist er bereits tot.
    Allerdings haben diverse Zeitarbeitsfirmen aufgrund der Hoffnung auf ein auf viele Jahre volles Auftragsbuch schon angeboten, entsprechendes Fachpersonal aka SKLAVEN (Super Kostengünstige LeihArbeiter für Van Elsts Nachtod) zur Verfügung zu stellen.

  5. ach was, wenn das Teil gut genug gebaut ist darf man’s bis in zweihundert Jahren nichtmer Abreißen weil „wichtiges Kulturdenkmal“ oder so. Quasi ein Schnäppchen für ein antikes Kunstwerk (zukünftiges)

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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