Immer wieder was neues


Sexueller Missbrauch ist doch überall, wo man sich zivilisiert schimpft, verboten. Richtig?

Und er ist gesellschaftlich geächtet. Wer sein Kind als Sexualobjekt nimmt, oder anders ausgedrückt: Wer ein Kind als Sexualobjekt sieht, der ist ein Schwein oder? Richtig? Richtig?

Wer mich kennt, weiß, was jetzt kommt. Der Beweis, dass sexueller Missbrauch durchaus auch bei uns im Westen ritualisiert und gesellschaftlich anerkannt ist.

Leider kein Witz.

Die USA – mal wieder, wo auch sonst. Die Fahnenstange der Religionsfreiheit. Wo man als Kirche sogar Chlorbleiche als Medizin anpreisen kann, die autistische Kinder heilen soll und damit auch noch durchkommt, ohne dass einem der Arsch wundgeklagt wird.

Es gibt dort den „Purity“-Kult. Sie zielt – natürlich – auf die Mädchen ab, die sich ihre Jungfräulichkeit für die Ehe aufbewahren sollen. Es gibt sogenannte „Purity Balls“. Also Bälle, wo Mädchen die Jungfräulichkeit bis zur Ehe schwören und sie rituell dem Vater (!) zur Aufbewahrung geben.

Das ist ein relativ neuer Brauch, Ende der 90er von einem fünffachen Stiefvater von Mädchen „erfunden“, der sicherstellen wollte, dass die Mädels alle hübsch proper bleiben.

Das führt inzwischen zu „Lehrlingsverhältnissen“, wo der Vater das Mädchen „datet“, also mit ihr ausgeht und ihr so zeigt, wie sich eine richtige Frau zu verhalten hat. Also warten, bis der Stuhl zurechtgerückt wird, Jacke wird abgenommen, die Autotür wird aufgehalten, und außerdem hat man ansonsten hübsch auszusehen und die Schnauze zu halten.

Das zweite „Bildungsziel“ dieses „Ausbildungsverhältnisses“ ist dann, dass die junge Frau lernt, welche Männer „gut für sie sind“ und welche nicht.

Badass mit eigenem Kopf – gaaaaanz böse. Atheisten kommen auch nicht in Frage.

Diese Mädels tragen oft einen sogenannten „Purity Ring“ – einen Ring, der den Status als „ich bleibe Jungfrau bis zur Ehe“ offiziell macht.

So sollen übrigens auch Teenagerschwangerschaften verhindert werden.

Was davon zu halten ist, haben Garfunkel and Oates ziemlich treffend beschrieben.

Was aber schlimmer ist: Die Väter haben wohl geschworen, die Jungfräulichkeit zu bewahren. Das heißt aber nicht, dass sie sie nicht anpacken. Es muss nur das Jungfernhäutchen intakt bleiben, sonst nichts. Blow Jobs? Hand Jobs? Jupp. Alles, solange eben nichts penetriert wird.

Und wer das nicht glaubt, kann mal hier genauer hingucken.

Sexueller Missbrauch? Nööööööööööööööööööööö…das ist die Ausbildung der Tochter zur perfekten Ehefrau.

 

Veröffentlicht am 27. April 2014, in Religiöses. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 10 Kommentare.

  1. Bigotterie nennt man das wohl.

    • Okay… Zumindest verstehe ich nun die Berichte über die Zeugen Jehovas besser, in denen von regelrechten Tribunalen gesprochen wurde und dem Kind nicht geglaubt wurde. „Jede Sache beruhe auf zweier oder dreier Zeugen“. Und was macht einen Mißbrauch zum Mißbrauch? Eigentlich das Benutzt werden… Und der schlimmste Mißbrauch kommt von denen, die das Kind / den Jugendlichen schützen sollten!

      Wenn ich den „Purity Cult“ richtig verstehe, soll hier das Mädchen „geistlich“ mit dem Vater „verheiratet“ sein. Ganz böses Foul! Das schreit doch geradezu nach „Mißbrauche mich, ich bin ja deine geistliche Ehefrau“… Und sorry – wir Männer sind nun mal Schwanzgesteuert.

      So – nun bekommt ein (Stief-)Vater macht über seine Tochter? Dazu noch die Beweißumkehrung auf das Kind in der Kirchengemeinde / Familie? Perfekt! Ein schwacher Mann muß nur noch die Fakten ein bißchen verdrehen und dem ganzen einen Heiligenanstrich geben und schon ist er aus dem Schneider…

      Dem Kind fehlen doch jegliche Möglichkeiten zum „Nein“ – das sollten ja verantwortungsvolle Eltern dem Kind erst noch beibringen… Dieses Purity-Dingens mag ja in manchen Familien funktionieren und zu einem guten Ergebnis führen – ich fürchte nur, daß die Zivilisationsdecke hier auch nur wieder das Tier in uns Menschen nur hauchdünn verschleiert…

  2. [ironie on]Tia, dan sage doch einer religion wäre nutzlos…[ironie off]

  3. Welcher Präsident stritt doch gleich noch die Blow-Jobs als S*x ab? Ich mein, die haben doch ein perfektes Vorbild.

  4. Na klar, Kindesmissbrauch geht nur mit dem Penis, alles andere ist kein Missbrauch. Darum können wir ja auch, wenn wir Männern eine chemische Keule (chem. Kastration) geben, sicher sein, dass Kinder vor ihnen sicher sind.
    Frauen können Kinder überhaupt nicht sexuell missbrauchen, haben ja keinen Penis.
    Wer Ironie findet, kann sie behalten.

  5. Ich halte den, der diesen „Purity-Cult“ erfunden hat, nicht für dumm. Ich halte ihn sogar für sehr clever. Ritualisierter sexueller Missbrauch, straffrei und ohne Möglichkeit für das Opfer, aus der Nummer rauszukommen 😦

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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