Das wird man doch wohl noch mal sagen dürfen
Ach ja, dieser fiese kleine gemeine Satz, mit dem so ziemlich jeder verbale Brechdurchfall gerechtfertigt wird, den jemand auf einer der Social Media-Plattformen so verbreitet.
Heute im Angebot: Junge Union Sven Heibel.
Sven Heibel hat heute das hier losgelassen:
Beitrag von Sven Heibel.
/update: Den Beitrag gibts nicht mehr. Aber dafür hat das Kraftfuttermischwerk gescreenshottet. Herr Heibel: Fragen Sie doch mal Barbara Streisand nach dem gleichnamigen Effekt. 😉
In der nachfolgenden Diskussion hat er seine Aussagen bekräftigt und unterstützt und dann noch das hier nachgeschoben, der kleine Rebell, der.
„Wenn man seine Meinung nicht mehr sagen darf, dann gute Nacht Deutschland!„.
Aber, aber, Herr Heibel, etwas mehr Contenance bitte. Natürlich dürfen Sie ihren Unfug verbreiten. Ich sehe jetzt nicht, dass polizeiliche Rollkommandos ihnen Ductape über die Schnauze geklebt hätten, um sie an weiterer Verbreitung besagten Unfugs zu hindern.
Sie fallen hier auf eine gern genutzte Fehlinterpretation der Meinungsfreiheit herein. Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht, dass man seine Meinung völlig unwidersprochen äußern kann. Man darf sie nur haben. Und andere ihre.
Diskussion ist dann der Austausch dieser Meinung in der Hoffnung, den anderen von seiner Position zu überzeugen – je nach Art der Argumente ist man damit dann entweder mehr oder weniger erfolgreich.
Nicht jedoch ist das Gegenhalten bei Meinungen, mit denen man nicht einverstanden ist, eine Art der Zensur.
Zensur ist die staatliche Unterdrückung anderslautender Meinungen. Der Volksverhetzungsparagraph kommt schon sehr in die Nähe staatlicher Zensur, aber dafür gibts immerhin gute Gründe (die diskutierbar sind). Wenn man sich jedoch auf einer Plattform wie Facebook öffentlich äußert und dann Gegenwind kassiert, dann ist das keine Zensur.
Sondern die verdiente Abwatschung von Meinungen, die mit dem Grundgesetz (Artikel 1: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“) nichts mehr gemein haben.
In diesem Sinne: Verbrannte Areale kühlt man am besten mit ordentlich kalt Wasser, Herr Heibelbel.
Im übrigen, eine Information scheint ihnen wirklich zu fehlen, wenn sie da von „Unzucht“ schwafeln:
Man wird homosexuell geboren. Das ist keine Lebensentscheidung.
P.S.: Da sie sich so auf Jesus berufen:
Könnten Sie mir mal die Bibelstellen nennen, in denen Jesus etwas über Homosexuelle gesagt hat?
Veröffentlicht am 12. Juni 2014, in Doofes. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 44 Kommentare.
*kopfschüttel*
Wir haben auch so einen: http://www.beobachter.ch/justiz-behoerde/buerger-verwaltung/artikel/homosexualitaet_hirnlappen-der-verkehrt-laeuft/
Falls irgendein Buch (Gesetzbuch oder Bibel) sagt, dass zwei verliebte Leute nicht verliebt sein dürfen, weil sie dem gleichen Geschlecht angehören, dann sind nicht diese Leute falsch, sondern das Buch.
„Ich wollte Homosexuelle nicht dirkriminieren.“
Nein, er wollte sie kriminalisieren!
Das macht gerade die Runde *g*
Tante, ich fürchte, da hilft auch kein Wasser mehr.
1) „Meinung“
Nicht alles was man sagt ist eine Meinung. Manches ist einfach Schwachflug und Verblendung. Das soll man das dann „noch mal sagen dürfen“? Wieso? Wozu?
2) „Man wird homosexuell geboren“
Das stimmt vermutlich. Nur, warum sollte das interessant sein? Wieso braucht man eine Rechtfertigung dafür? Ist jemand schuldig, nur weil er/sie sich irgendwann dazu entscheidet? Und wieso mischen sich Pappnasen in die Sexualität anderer Leute ein?
3) wegen der Bibel? Nun ja, die Scharia ist für uns „Christen“ das Böse überhaupt. Komisch nur, dass die Homophobie der Bibel wesentlich älter (anachronistischer) ist. Nichts gegen die Bibel, doch wer sich darauf beruft, der sollte minimal lesen und verstehen können. Denn sonst wird demnächst doch wieder gesteinigt.
Zu 1: Es gibt kein Gesetz, dass es verbietet, dass sich jemand zum Narren oder Idioten macht.
Aber man wird ihm das doch wohl noch mal sagen dürfen. *g*
Zu 2:
Nein, ist man nicht und DIE Frage stelle ich mir schon geraume Zeit.
Zu 3:
Er beruft sich immer auf Jesus, wenn er sagt, dass Homosexualität eine Sünde ist. Jesus ist das Neue Testament.
Ich würde nur gerne von ihm eine Textstelle finden, wo sich *JESUS“ über Homosexualität geäußert hat.
Irgendwie bezweifel ich, das ausgerechnet Jesus was gegen Homosexuelle gesagt hat. Ich meine:
– Um Stimmung in die Bude zu bringen verwandelte eer Wasser in Wein, ein Trick den seither Schüler bei Festivitäten gerne wiederholen („Es werden Früchtepunsch zu Vodka!“)
– Ihm haben wir den ersten Zombie zu verdanken. Und auch den zweiten.
– Das Steinigen von Ehebrecherinnen fand er defentiv nicht gut und stellte sich sehr vehement dazwischen.
– Er hat sich von einem Mann küssen lassen. Okay, mit fatalen Folgen, aber ob die heutigen Christen DAS wirklich meinen? Weiß ja nicht …
– er hatte was gegen Wucherer im Tempel. Hm … wo bleiben eigentlich die Aufrufe von Christen „Jagt die Bänker zur Hölle! Jesus wollte das so!“
Nephele, PSCHT. 😉
Jesus war ein Lich, kein Zombie 😉 http://simplexion.net/2012/04/08/i-was-wrong-jesus-is-a-lich/
Ich mag das jetzt nicht tun aber Jesus validiert nach Meinung einiger Fundies die Gesetze des Alten Testaments. Zitat:
“Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.” (Mathäus 5, 17 iirc)
Das heißt an sich das ganze steinigen usw. aus dem Deuteronomicon nach diversen Interpretationen noch gültig ist.
Der erste Link auf Facebook geht btw. schon nicht mehr.
Aber ja der Herr darf ruhig seinen Mist erzählen, er darf nur nicht vergessen das FB ein privates unternehmen ist das Hausrecht hat und daher durchaus zensieren darf, wenn der Herr z.b. gegen die AGB verstößt.
Ausserdem gibt es genug Intelligente Gegenrede ,die auch freie meinungsäußerung ist, und ein Internet das nie vergisst. Eigentlich kann er fast austreten aus der Partei den mit dieser Aussage hat er auf lange Sicht verloren da das Internet nicht vergisst.
Sich jetzt zu beschweren das er soviele Beleidigungen bekommmt … *seufz* wenn man unbescholtene Bürger als Kriminell bezeichnet und ihnen Zuchthaus empfiehlt (bezogen auf den Inhalt des Paragraphen) dann sollte man sich nicht wundern.
Mal so am Rande, persönlich finde ich das man mal §3 GG ändern und die sexuelle orientierung noch einbauen sollte.
Zum letzten Abschnitt fiel mir sofort dieser Link ein: http://evangelischesfrankfurt.de/2013/12/liebe-homosexualitat-und-die-bibel/
Ach guck ma, ’s geht auch anders!
😀
Der erste Beitrag des o.g. Herrn ist nicht mehr verfügbar 😉
Oh! Natürlich darf man in Deutschland (fast) alles sagen, sollte sich aber nicht wundern, wenn einem dann Leute widersprechen, wenn man dies öffentlich tut.
Aber das wird der o.g. Herr vielleicht noch lernen. Hoffentlich! Ich hege Zweifel…
Okkkayyy – wie ich heute Morgen schon schrieb, hat Jesus tatsächlich nichts direkt über Homosexualität gesagt, was zumindest überliefert wurde. Anscheinend (wenn ich in diesem Punkt mal Wikipedia glauben schenke http://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte_zur_Homosexualit%C3%A4t#Mk_7.2C21f.) wird nur im Markus-Evangelium Jesus zitiert, was man als Aussage über dieses Thema interpretieren könnte.
Kurzzusammenfassung: Unsere lieben Gele(e/h)rten sind sich mal wieder nicht einig, wie das nun wirklich auszulegen sei. Zumindest scheint zu Damals wie Heute zu gelten: Südländern und Orientalen wollen nicht ihrer Männlichkeit in Frage gestellt sehen.
Und bevor ich mich wieder in den verschiedenen Schattierungen wie Transgender, Transsexuelle, Homosexuelle – egal wie ich mein konservativ geprägtes „Normalohirn“ verbiege und verwinde, diese Sache liegt einfach zu sehr außerhalb meines Erfahrungshorizontes…
He, das wird hier ja zum Bibelthema. Ich weiß ja nicht, ob ihr das schon kennt…
http://www.tadzio.de/serious/lawsoftheoldtestament.html
bzw.
http://www.askaura.com/the-power-of-humor/leviticus-and-dr-laura/
„Zu 1: Es gibt kein Gesetz, dass es verbietet, dass sich jemand zum Narren oder Idioten macht.“
Stimmt. Aber sich zum Narren zu machen hat wenig mit Meinung zu tun. Unsinn ist keine Meinung sondern Unsinn, wenn nicht sogar sogar eine bewuste Propaganda-Lüge und Populistengeschwafel.
Man muss sich das einmal klar machen. Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut. Idioten zerstören sie. Und das ist inakzeptabel.
eine Meinung *kann* auch Unsinn sein. Nichtsdestotrotz darf man den Unsinn trotzdem von sich geben.
Man darf sich nur nicht beschweren, wenn das nicht allgemein geteilt wird. 😛
Und so langsam wird die Luft ziemlich dünn für ihn:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/homophober-facebook-post-cdu-politiker-sven-heibel-ist-ju-posten-los-a-974942.html
Tante, ich glaub‘ ich muss dazu mal etwas Hintergrund liefern, warum ich so auf dem Unterschied zwischen Meinung(sfreiheit) und Unsinn bestehe.
Unsinn ist keine Meinung.
Es geht mir wirklich nicht darum, Recht zu haben. Es geht darum, dass man z.B. (schlimmstenfalls) mit Rechtsradikalen „diskutiert“ und nur Unsinn um die Ohren gehauen bekommt. Logik spielt bei denen keine Rolle. Menschlichkeit spielt keine Rolle. Aber einfache Lösungen und das Ausnutzen von Ängsten spielt eine Rolle. Argumente werden diffamiert, verdreht, es wird abgelenkt und pauschalisiert. Es wird sogar klar gelogen. Hilft das nicht, so wird es schon mal bedrohlich – wenigstens, wenn die sich in der Überzahl wähnen.
Und das alles im Namen der Meinungsfreiheit. Tut mir leid, damit kann nicht alles gerechtfertigt werden. Das ist dann Missbrauch der Meinungsfreiheit. Das spottet jeder Logik. Das ist keine Meinung, wenn es widersprüchlich, primitiv, unbegründet und Unsinn ist.
Krass sieht man das bei der Leugnung der Nazi-Verbrechen.
Unsinn ist es nicht wert Meinung genannt zu werden. Es ist keine Meinung. Meinungen können begründet werden. Unsinn ist Unsinn und braucht keine Begründung.
Sicher dürfen sie Unsinn bis zu gewissen Grenzen sagen. Nur muss ich mir das nicht antun. Und werden gewisse Grenzen überschritten, dann schützt das Grundgesetz diese „Meinungen“ eben aus gutem Grund nicht mehr.
Das Problem mit dieser Art von Meinungsfreiheit, die Populisten sich selbst, jedoch niemandem Anderen zugestehen, liegt darin, dass sie zum Krebsgeschwür werden, weil jeder Dummkopf darin seine eigenen Vorurteile findet.
Aus Unsinn wird Populismus. Aus Populismus wird Diskriminierung. Populismus und Diskriminierung ergeben Faschismus.
Nichts davon hat etwas mit Meinung zu tun. „Das wird man doch wohl noch mal sagen dürfen“ soll ein Totschlagargument sein und ist ein deutliches Alarmsignal für unmenschliche und diskriminierende Ansichten. „Das wird man doch wohl noch mal sagen dürfen“ wird gebracht, wenn das dumme, schwache Kerlchen nicht mehr weiter kann.
Nein, bei „Totschlagsargument“ ist der Trugschluß. Wenn jemand innerhalb einer Diskussion mit dem Argument kommt, dann antworte ich regelmäßig:
„Sicher. Du darfst auch noch den größten Quatsch verzapfen, wenns denn schee macht. Aber Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass ICH deinen Unfug kommentarlos hinzunehmen habe. ICH habe nämlich auch die Freiheit einer Meinung. Und anders als du hab ICH Gründe dargelegt.“
Und ganz ehrlich: Populismus hin oder her:
Diese ganze Volksverhetzungskacke und der Zensurmist hat uns zu rassisch befreiten Gebieten in Sachsen und anderswo geführt.
Weil die Idioten dann nämlich in den Untergrund gehen. Und da hübsch weiterhetzen. JETZT aber noch versehen mit dem Märtyrer und „badass“-Mythos. Und DER fängt die Leute viel eher als wenn man die nur mal gelangweilt von oben nach unten anguckt und fragt, ob die sonst keine PRobleme haben.
Unter anderem (nicht nur) wegen dem Volksverhetzungsparagraphen haben wir nämlich überhaupt ein derartiges Nazi-Problem.
Das wäre nie so eskaliert, hätten die ihren Mist offen äußern dürfen und gleich verbal Feuer bekommen.
Na ja, wenn das „Totschlagargument“ kommt, dann macht mir das klar, mit welchem „Kaliber“ ich diskutiere. Pappnasen muss ich mir nicht antun und schon gar nicht den Vorwurf, ich würde „seine“ Meinungsfreiheit beschränken.
Dies ist der Missbrauch der Meinungsfreiheit. Nicht dass er das nicht sagen darf, sondern mir zu unterstellen, Meinungen zu unterdrücken während er das mit Totschlagargumenten, bar jeder Logik selbst versucht.
Ansonsten gilt, was Du sagtest. Danke schön – auch wenn ich das sehr anders ausdrücke, Deine Aussagen sind korrekt.
Natürlich kann man jedes Recht missbrauchen. Aber dann zu sagen, dass man das nicht sagen darf, bringt keinen weiter.
Das ist das Problem mit Meinungen. Die der anderen sind nicht immer konform mit meinen.
Aber es ist keine Lösung, die Leute mit Ductape zum Schweigen zu bringen. Denn damit treibst du die in den Untergrund.
Eine Demokratie muss auch Unsinn aushalten können. DEM darf man aber widersprechen.
„Aber es ist keine Lösung, die Leute mit Ductape zum Schweigen zu bringen. Denn damit treibst du die in den Untergrund.
Eine Demokratie muss auch Unsinn aushalten können. DEM darf man aber widersprechen.“
Ein interessanter Punkt, den ich gerne weiterverfolgen würde. Bin gespannt auf die Antwort, denn es geht um die liebe AfD! Bedeutet „zum Schweigen bringen“ nicht auch das Abreißen von Wahlplakaten? Bedeutet „zum Schweigen bringen“ das Niederbrüllen von Wahlkampfveranstaltungen oder das Bewerfen mit Eiern?
Oder ganz allgemein gefragt: Sollte im politischen Wettbewerb nicht jede Partei – wobei ich die konkrete Einordnung der AfD gar nicht thematisieren will – das Recht haben, ungestört ihre Meinung zu äußern, selbst wenn andere die Meinung für Unsinn halten?
Natürlich darf man dann dieser Meinung widersprechen. Aber in welcher Form? Durch das Vernichten (Plakat) bzw. Niederbrüllen der Gegenmeinung?
Meinung äußern: Ja. Ungestört: Nope. Vor allem nicht, wenn du so Leute wie Beatrix von Storch dazwischen hast. Die Frau geht echt gar nicht.
Was das Abreißen von Wahlplakaten angeht: Finde ich nicht gut, wirst du aber nicht vermeiden können. Andersrum werden ja auch Plakate von der SPD und der CDU abgerissen. NPD-Plakate haben, glaub ich, die kürzeste Halbwertszeit. Da dürften die Plakatierer noch nicht um die Ecke sein, da ist das schon vom Halter gerissen.
Aber genau darin kannst du – wenn du willst – auch eine politische Meinungsäußerung sehen. 😉
Zog wohl Kreise: http://www.nordbayern.de/ressorts/schlagzeilen/homophober-cdu-politiker-verliert-seine-amter-1.3709807 🙂
„Er sehe sich zu dem Schritt gezwungen, „weil die CDU meine freie und eigene Meinungsäußerung nicht akzeptiert““
Halte ich für eine sehr gelungene Pointe 😀
Sehr schön auch diese Formulierung: „Der „Austritt ist eingegangen“, sagte die CDU-Kreisvorsitzende Gabi Wieland[…]“
Herr Heibel macht es jetzt wie alle anderen (Politiker) auch: „Er gesteht aber auch einen Fehler ein und entschuldigt sich.“
Supi, Herr Heibel, an die Möglichkeit, vor einer Meinungsäußerung nochmals nachzudenken, haben Sie allem Anschein nach aber nicht gedacht; einfach mal überlegt, ob es ein Fehler sein könnte, seinen Homosexuellenhass nach außen zu tragen?
Und noch etwas, Herr Heibel, Sie dürfen jede Meinung haben, die Sie möchten, Sie dürfen sie auch äußern, Sie sollten sich dann nur nicht wundern, wenn Ihnen jemand widerspricht. „Gute Nacht, Deutschland“ könnte man dann sagen, wenn Sie ob Ihrer Meinungsäußerung von staatlicher Seite bestraft würden, werden Sie aber nicht. Wenn man seine Meinung kundtut, muss man auch mit den Konsequenzen leben.
Aber das lernen Sie, hoffentlich, noch! Verzeihen Sie mir, wenn ich daran allerdings Zweifel hege.
😀
Nicht, dass ich auch nur ansatzweise mit Herrn Heibel einer Meinung wäre, aber die Tante macht es sich mit
„Man wird homosexuell geboren. Das ist keine Lebensentscheidung.“
dann doch etwas zu leicht.
„Man wird pädophil geboren. Das ist keine Lebensentscheidung.“
Gelle? Richtig wäre das Argument also in der Richtung „Homosexualität bzw. einverständliches homosexuelles Verhalten schadet niemandem und ist deshalb nicht strafwürdig, ebenso wenig wie einverständliches heterosexuelles Verhalten.“
Einfach nur um des Klugscheißens Willen 😉
Kinki, damit drückst du bei mir keine Knöpfe. Wenn überhaupt, beweist du das übliche Stammtischniveau bei dem Thema.
Ja, man weiß inzwischen, dass auch Pädophilie eine Form der Sexualität ist. Man wird als pädophiler geboren, ist aber nicht automatisch kriminell. Wie das?
Die weitaus meisten Missbrauchsfälle, die Kinder betreffen, finden in der Familie statt. Fremdtäter sind äußerst selten. Sind das alles verdeckte Pädophile? Nein.
Die Väter, Mütter, Onkel, Tanten, Geschwister, Großeltern und „Freunde der Familie“ – alles „pädophile“?
Nein. Missbrauch ist kein Zeichen irgendeiner wie auch immer gearteten „Lust“ oder Zuneigung. Um es mit Volker Pispers zu sagen:
„Es sind nicht die Eier“
Wenn Missbrauch innerhalb der Familie stattfindet, dann gehts es um Macht und sonst um überhaupt nichts. Das ist in etwa 98% der Fälle so gelagert.
Das ist auch logisch: Der Täter weiß sehr genau, dass das, was er da mti dem Kind macht, ein Verbrechen ist und dass das Kind ihm ausgeliefert ist. Und egal, was er sich einredet: Das Kind wird NICHT mögen, was da mit ihm passiert.
Also braucht der Täter vor allem eins: Ein Druckmittel. Da wird dann auf Teufel komm raus gedroht, bezirzt, bestochen und mit hochmanipulativen Strategien gearbeitet. Das Kind wird regelrecht weichgekocht, bis es der eigenen Vergewaltigung zustimmt, nur damit der Täter nicht mehr böse ist. Dem Kind wird regelrecht eingeredet, dass mit IHM was nicht stimmt, weil es das, was der Täter mit ihm macht, nicht toll findet.
Demgegenüber stehen Pädophile, die *sehr genau* wissen, dass ihre sexuelle Präferenz Menschen schadet. Und die deshalb in Therapie sind (die Charité bietet hier z.b. ein Programm an) – nicht, um „geheilt“ zu werden, denn Sexualitäten kann man nicht „heilen“, sondern um mit der Sexualität umgehen zu können. Um sich selbst entsprechend zurückhalten zu können. Weil sie Kinder eben nicht schädigen wollen.
Dein Versuch, Pädokriminalität und Homosexualität zu verknüpfen ist zudem untauglich und ziemlich böse.
Falls du was in den falschen Hals gekriegt hast, sorry, war nicht beabsichtigt. Die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen Pädophilie (in Ausprägung der zweiten Gruppe, von der du sprichst) und Homosexualität sind tatsächlich die genetische Prägung sowie die Tatsache, dass es sich um Minderheiten handelt.
So gesehen ist Homosexualität oder Pädophilie dasselbe wie rote Haare. Alles kommt von den Genen, alles stellt Minderheiten innerhalb der Gesellschaft dar.
Dass Pädophilie trotz der genetischen Prägung nicht ausgelebt werden darf, dass Homosexualität sehr wohl ausgelebt werden darf und dass niemand seine/ihre roten Haare wegfärben muss, versteht sich wohl von selbst.
„Man wird homosexuell geboren“ liest sich irgendwo wie eine Entschuldigung. Und die ist gottseidank in unserer heutigen Gesellschaft gar nicht mehr nötig.
Klingt schon besser 😉
In der einen Diskussion unter einem Artikel über Herrn Seibel gab es jemanden, der Pädophile und Homosexuelle gleichsetzte und diese in demselben Atemzug auch noch für alle sexuellen Übergriffe an Kindern verantwortlich machte.
Bei soviel Verblendung fehlen mir, ehrlich gesagt, die Worte…
Das triffst du leider öfter an als du glauben würdest. Dank den Grünen sind „pädophilie“ und „Homosexualität“ in vielen Köpfen miteinander verknüpft.
*seufz*
@Joachim says:
13/06/2014 at 17:26
Sicher gestattest du meine Sicht zu deiner und eine Frage:
Wenn ich dich lese, bleibt kein Platz für andere Sichten und Standpunkte oder auch nur Schattierungen dazu, so als ob du keine kennst oder keine duldest, als ob du der Religionsstifter für deine Ansicht persönlich bist, hast du dich noch nie getäuscht oder verrannt?
Was du da bewertest, könnte ich teilen.
Was mich daran hindert, ist dein etwas ungelenker Versuch, die als einzige und für alle verbindliche Betrachtungsweise als einzig gültige auszukehren – das ist es doch nicht, noch nicht bemerkt? Das ist doch hier nur eine einzelne, die deinige Meinung.
Ich möchte dir diese reichlich nach Besserwissen schimmernde Art, wie du ankommst, mitteilen, weil ich das Gefühl habe, du hast weder darüber nachgedacht noch je einen Hinweis dazu erhalten, z.B. das dein Argumentationsstil eigenartig dem der damaligen betonierten Obrigkeiten in der DDR sehr ähnelt:
Es gibt nur eine Wahrheit, und das ist meine, denn „die Partei hat immer recht“. Hatte sie nicht.
Es sieht für mich jedoch nicht so aus, als ob das auch deine Absicht oder deine einzige Denk- und Argumentationsweise ist.
So meine ich auch, um solchen Jung-CDU-lern klar zu machen, was gemeint ist (und ihn dadurch und nachhaltiger von der Bühne zu schubsen), dürfte der von dir hier hier mal gepflegte Stil sich nur schwer oder eher nicht eignen, und meine auch, daß man das doch wohl noch mal sagen darf, sollte, oder meinst du nicht?
Ist es nicht so, daß Kriminalität und Sexualität grundsätzlich verschiedene Felder sind, die sich weder vergleichen und auch nicht „verknüpfen“ lassen, da sie jeweils andere Betrachtungsgegenstände haben?
Etwas anderes ist es dann, wenn es um Sexualkriminalität geht, und da wäre dann eben die Homosexualität nicht involvierbar, aber genügend viele andere „Spielarten“ der kriminellen sexuellen Drangsalierung Anderer.
Wie es aussieht, ist wohl einmal damit zu rechnen, daß nicht Homosexualität sondern Homophobie ein Straftatsbestand wird, und zwar (wenn praktiziert) einer als Teil von Fremdenhass.
Fremdenhass, Hass auf Andersartige und Andersartiges ist als Antrieb für diesbezügliche Tätlichkeiten allerdings bereits heute eine kriminelle Größe.
Dies kann man so sehr wohl sagen, und so dann auch dem Jungchristen Sven Heibel.
Ich würde die Einführung von Gesinnungsstraftaten äußerst kritisch sehen. Es kann uns doch letztlich egal sein, ob jemand Juden, Schwule, Schwarze, Moslems oder Daniel Küblböck hasst, solange dies in dessen Kopf stattfindet. Entscheidend, sowohl in strafrechtlicher als auch sozialer Hinsicht, ist doch das jeweilige Verhalten (durchaus inklusive der Äußerung des jeweiligen Hasses).
Solche Straftatbestände ließen sich auch gar nicht konkret genug fassen, als dass sie kein Missbrauchspotential bieten würden. Nehmen wir das Beispiel Homophobie. Je nach extremistischer Ausprägung des Gender-Gedankengutes reicht durchaus die Äußerung „ich bin ein Mann und ich stehe auf Frauen“, um in die homophobe Ecke gestellt zu werden. Und jetzt stell dir mal vor, du würdest vor so einem Richter/Richterin stehen (oder muss das heute Richterx heißen? Egal!).
Oder nimm den Arbeitgeber, der den Moslem nicht eingestellt hat. Zwar aus dem Grund, dass dieser konkrete Moslem keinen fehlerfreien Satz herausbringt und deshalb als Chefsekretär nicht wirklich geeignet ist, aber hey, was interessieren sich schon die Tugendwächter für solche Kleinigkeiten? Der Arbeitgeber hasst ganz offensichtlich Moslems und gehört bestraft.
Nein danke, solchen Schwachsinn gibts schon auf Twitter & co. genug; Gesinnung ist Privatsache!
Und wenn sich Gesinnungen dann tatsächlich in Straftaten, z.B. Körperverletzungen, manifestieren, dann darf die Gesinnung HINTER der Straftat durchaus ins Strafmaß einfließen. Das ist aber heute schon so, ganz ohne Gesinnungsstrafrecht!
Liebe @Berta Brahmer,
ich denke, ich habe durchaus nur meine Meinung dargestellt. Ich denke, ich sagte, dass es mir nicht darum geht, Recht zu haben. Es geht mir darum, dass im Namen der Meinungsfreiheit böse Dinge geschehen. Ich denke, Populismus ist ein schwerwiegendes Problem dieser Gesellschaft.
Deshalb bitte ich Dich (oder Andere), einmal zu belegen, wo ich diese nach „Besserwissen schimmernde Art“ an meinem Text festzumachen ist. Ohne diese Hilfe bin ich kaum in der Lage daran etwas zu ändern.
Richtig. Populismus kann ein ganz böses Problem werden.
Darum braucht es den mühsamen Weg: Aufklärung, Bildung und das detaillierte Widerlegen von Schwachsinn der Marke Sarrazin.
Kinki, auf den ersten Blick scheint das logisch was Du sagst. Dennoch, so finde ich, stimmt das nicht so einfach.
In jedem Fall ist es uns nicht egal, ob jemand Juden, Schwule, Schwarze, Moslems oder Daniel Küblböck hasst. In jedem Fall darf und sollte (nach meiner Ansicht) einem nicht alles egal sein. Alleine Deine Aufzählung von möglichen Zielen von Diskriminierung ist fragwürdig. Ich denke bei diesen Gruppen absolut nicht an Hass. Warum steht da nicht: Machos, Rechtsradikale, Manager mit >10Mio pA, korrupte Politiker, Generale (die auf die falschen Knöpfe drückten) oder Ackermann? Und selbst die hasse ich nicht.
So lange es in den Köpfen ist wird sich an Diskriminierung nichts ändern. Frauen als Sexualobjekte zu sehen ist diskriminierend. Ein Arbeitgeber muss einen Bewerber mit einem vernünftigen Grund ablehnen. Die Religionszugehörigkeit alleine ist kein vernünftiger Grund.
Straftatbestände sind klar gefasst, sowohl in Europa, als auch in Deutschland.
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskriminierungsverbot#Bundesrepublik_Deutschland
Freilich, es existiert die Privatautonomie. Deshalb stellt es mir frei, mich den Gesinnungstätern entgegenzustellen. Nur verbieten kann man „Gesinnung“ tatsächlich nicht. Es ist unmöglich, Intelligenz zu erzwingen.
Joachim, du gibst aber schon zu, dass man in einem Kommentar nicht alle möglichen Gruppen aufzählen kann, sondern dass jede Aufzählung nur beispielhaft sein kann? Das wird im übrigen der Grund sein, warum die von dir (auch unvollständigen) Personengruppen dort nicht stehen.
Du verwechselst in deinem Artikel übrigens lustig Hass und Diskriminierung – und das geht nicht.
Ich frage mich gerade, inwieweit Gesinnung und Intelligenz Gegensätze sind. Eine Gesinnung kann ja sein „politisch links, rechts, mitte, oben, unten, außen“ usw. Im Grunde ist jede politische Grundeinstellung eine Gesinnung. Ist also jegliche politische Grundeinstellung gleichbedeutend mit der Absens von Intelligenz?
Unabhängig davon: Ich habe von Gesinnungsstraftaten geredet, du von Gesinnungstätern. Im Kern scheinen wir uns einig, dass erst das Handeln nach einer bestimmten Gesinnung überhaupt strafwürdig sein kann, nicht der innere Vorgang der Gesinnung selbst. Ganz konkret: Woher willst du wissen, ob ich Daniel Küblböck hasse, wenn ich diese Gesinnung für mich behalten sollte?
Wenn wir diese Büchse der Pandora öffnen, kommen wir ganz schnell in Bereiche, die wir nie wieder erleben wollen, z.B. Verhaftungen aufgrund missliebiger politischer Einstellung.
Und mein Beispiel mit dem muslimischen Sekretär: Deinen letzten Absatz könnte man so lesen, als unterstellst du mir (in diesem Beispiel) eine moslemfeindliche Gesinnung, obwohl ich den Grund für die Nichteinstellung genannt habe und der nichts mit seiner Religion zu tun hat. Merkst du, worauf ich hinauswill? Warum muss ich mich jetzt als fiktiver Arbeitgeber für eine sachliche Personalentscheidung rechtfertigen? Doch letztlich nur, weil mir eine bestimmte Gesinnung unterstellt wird, die zu derselben Personalentscheidung führen könnte.
Wir sind doch schon fast soweit, dass eine Diskriminierung irgendeiner „Randgruppe“ (inkl Frauen!) erstmal vermutet wird. Mal ehrlich: die Mehrzahl der Bevölkerung hat irgendein beliebiges Merkmal, welches zur Diskiriminierung geeignet wäre. Geschlecht, Glaube, Haarfarbe, Augenfarbe, Sprache, Herkunft, Staatsangehörigkeit, Parteizugehörigkeit, sexuelle Präferenz … die Liste ist endlos. Und deshalb kann fast immer eine Diskriminierung erstmal vermutet werden. Macht das Sinn? Oder würde es nicht viel eher Sinn machen, erstmal ALLE objektiven Fakten einer Entscheidung zu berücksichtigen, ehe man „Gesinnungstäter“ schreit?
Das ist wie dieser Streit um den Slogan „wir sind nicht das Weltsozialamt“. Wird von der NPD verwendet. Habe ich jetzt bereits eine rechtsextreme Gesinnung, wenn ich der Aussage zustimmen würde? Oder vielmehr: Bin ich rechtsextrem, wenn ich die Aussage „wir SIND das Weltsozialamt“ ablehnen würde?
Mir persönlich ist eh viel zu viel Gesinnung in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion. Über Fakten und Argumente redet kaum noch jemand, sondern es werden erstmal Schubladen aufgezogen und die Leute dort hineingesteckt.
Kinki, „Gesinnung“ und Intelligenz sind für mich Gegensätze. Vor allen Dingen, wenn es sich um „Gesinnung“ in Anführungsstichen handelt. Ich finde, Ansichten, Meinungen sollten begründet werden können. Ohne Möglichkeit der Begründung ist „Gesinnung“, „Meinung“ im günstigstem Fall bedeutungsleer.
Wikipedia meint: „Ob die Gesinnung oder die Tat selbst die Sittlichkeit einer Handlung ausmacht, ist ein Problem der Ethik“. Aus dieser Sicht ist unklar, ob es einen Unterschied zwischen einer fragwürdigen Gesinnung und fragwürdigem Handeln gibt. Ich denke aber, dass etwas wie Gesinnung die Voraussetzung für (fragwürdiges) Handeln ist.
Ich verstehe auch nicht, wie man Küblböck oder Ackermann hassen kann und auch nicht, was Deine Argumentation mit einer politischen Einstellung zu tun hat. Es sei denn, Du bezeichtest Hass und Diskriminierung (Deine Beispiele!) als legitime politische Einstellung.
Ich würde mich auch hüten zu sagen, „wir sind nicht das Weltsozialamt“. Du möchtest Fakten? Bitte:
Wir haben die Welt ausgebeutet. Wir tun es immer noch, etwa indem wir unseren Müll in Entwicklungsländer kippen, Bodenschätze rauben, Fischbestände plündern, die Welt vergiften, Regierungen manipulieren oder ersetzen, Kriege anzetteln. Wir sind verantwortlich für die im Meer ertrinkenden und die in der Welt Verhungernden. Wir sind also ganz offenbar nicht das Sozialamt. Wir handeln unverantwortlich. Die Äußerung, die Du so einfach der NPD Propaganda entnimmst, leugnet unsere Verantwortung. Sie missbrauchen zu einfache Zusammenhänge und Stammtischmentalität, um gegen Ausländer zu hetzen, um Stimmen für sich selbst zu fangen.
Folglich: lass mich in Ruhe mit dumpfen rechtsradikalen Äußerungen.
Um es klar zu sagen: ich bin nicht dafür, dass Rechtsradikale in Gemeindeverwaltungen einziehen. Ich bin nicht dafür, dass sie ihre „Gesinnung“ verbreiten wie die Pest. Doch wenn das geschieht, so hat man sich damit auseinander zu setzen. Es ist wesentlich, „Meinungen“ und „Gesinnung“ zu erkennen und sie als den Blödsinn zu entlarven, den sie darstellen. Denn sonst lässt man sich verarschen.
Nein, man kann nicht alle möglichen Gruppen aufzählen. Das habe ich aber auch nicht verlangt.
Die Frage ist jedoch, was haben die von Kinki aufgezählten Gruppen miteinander zu tun? Einzig, dass die diskriminiert werden. Nur weil sie sind, was sie sind (was immer das auch sein soll). Kinki hat hier gut beobachtet. Und das ist der Grund, warum meine Personengruppen bei Kinki nicht auftauchen. Meine Gruppen sind nicht Ziel von Diskriminierung. Doch Kinki schrieb nichts von Diskriminierung. Er schrieb von Hass. Kinki hat diesen Zusammenhang (gewisserweise „korrekt“) hergestellt. Hass ist sicher weder Meinung noch Gesinnung – jedenfalls nichts, was akzeptabel ist.
Genau aus diesem Grund ist es mir mir nicht egal, wenn jemand hasst.
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