Frank Schirrmacher


Einer der größten Denker dieser Republik ist tot. Mit 54, viel viel viel zu früh.

Auf die Verdienste von Frank Schirrmacher möchte ich nicht eingehen, dass haben andere besser und kompetenter gemacht.

Aber, mein Gott. 54 ist noch kein Alter. Und er ist einer der Vordenker gewesen, die wir so dringend noch gebraucht hätten. Er hat sich für mehr Geheimdienst-Kontrolle ausgesprochen. Die offene Abschaffung hat er nicht gefordert, die Begründung hatte Hand und Fuß: Wer das offen fordert, macht es leicht, dass man ihn als Sonderling abtut. Und damit gibt man viel Potenzial aus der Hand.

Woran er gestorben ist, weiß offenbar noch niemand. Wir werden es sehen.

Aber die Bundesrepublik hat einen kritischen Geist verloren, auf den wir zu keiner Zeit verzichten können.

Wir brauchen diese klugen Denker.

Denn die Gleichmacher, derer haben wir zu viele.

 

Veröffentlicht am 12. Juni 2014, in Trauriges. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 6 Kommentare.

  1. Es war ein Herzinfarkt.

  2. Ehre dem Toten.

    Der größte Denker war er anz sicher nicht, aber flexibel genug, eigenen Irrtum öffentlich einzugestehen, und das können nicht viele von sich behaupten.

    Er ruhe in Frieden.

  3. Berta Brahmer

    Ob Frank Schirrmacher „einer der größten Denker der Republik“ war, möchte ich nicht entscheiden, mir reicht es schon, DASS er ein Denker war, und zwar meist ein brillianter, der neben Anderem zur Charakterisierung unserer aktuellen Weltsituation meinte:

    „Die Logik des Kalten Krieges ist zur Logik der Zivilgesellschaft geworden und korrumpiert sie. Die Egoismus-Maschinen spielen das große Spiel längst ohne den Menschen. Der Verlierer steht von vornherein fest: wir alle.“

    und
    „Was erlauben wir, […] welches Spiel wollen wir spielen? Wollen wir ein uneigentliches Spiel von verdeckten Schachzügen, von heimlichem, indirekten Reden in unseren Gesellschaften, in unseren Demokratien, oder wollen wir etwas anderes? Honorieren wir offenes Spiel mit dem Anderen?“

    soweit aus einem Sachbuch von Frank Schirrmacher, seinem letzten, es ist

    „Das Spiel des Lebens“

    Wer diese Gedanken in ihrem gebotenem Kotext deutlich öffentlich artikuliert, hätte noch etwas länger unter uns bleiben sollen, müssen.
    Eventuell hätte man doch noch mit Antworten rechnen können, die er, wie er meinte, nicht hat, nicht hatte.

    Dabei war doch bereits seine obige Feststellung mehr, als eine Antwort

  4. „54 ist noch kein Alter“ – Das sah er ganz anders. Er war überhaupt ein Querdenker. Sein Methusalem-Komplott hat er ernst genommen.

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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