Wann ist man deutsch genug


Viele junge Menschen wachsen hier auf, haben aber den Pass eines anderen Landes. Sie sind technisch gesehen keine Deutschen, aber sie sprechen oft weder ihre „Muttersprache“ noch waren sie je in dem Land, dass angeblich ihr Heimatland ist.

Denn das ist eine formaljuristische Lüge. Ihre Heimat ist Deutschland. Ihre Muttersprache deutsch.

Aktuell habe ich einen Fall in der erweiterten Familie. Ein junger Mann, schwul und „türkischer Herkunft“ wie es so schön heißt. Er ist in Deutschland geboren, hier zur Schule gegangen und jetzt 17 Jahre alt. Die Mutter hat einen türkischen Pass, keiner weiß, wo genau der Vater steckt.

Und genau darum hat der junge Mann nur eine Duldung. Die Mutter ist rechtlich gesehen Türkin und damit wird das Kind nur geduldet.

Mit einer Duldung ist man nahezu rechtlos in Deutschland. Die Duldung ist ein perfides Instrument, was den geduldeten permanent in einem Spannungsfeld hält. Da eine Duldung jederzeit zurückgezogen werden kann, ist eine Lebensplanung nicht möglich – die Betroffenen können nur von heute auf morgen leben. Und hoffen, dass sie nicht in Abschiebehaft genommen werden.

Die sie übrigens wie auch die Kosten für die Abschiebung komplett selbst bezahlen müssen.

Das Deutschland des Jahres 2014 ist kalt für diese Menschen. Der Bundestag hat das Problem erkannt. Und bietet jetzt allen in Deutschland geborenen Ausländern, die ab dem Jahr 2000 geboren wurden, die Möglichkeit, die deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben. Der übliche kurze Berliner Wurf. „Wir haben was gemacht, nu seid still“. Alle, die vor 2000 geboren wurden, sind nach wie vor von der vollen Härte des Ausländergesetzes betroffen.

Der junge Mann ist in einer stabilen Beziehung. Er ist so offensichtlich schwul, dass es keine Möglichkeit gibt, das in der zunehmend islamisierten Türkei zu verbergen, was ihn dann zusätzlichen Gefahren aussetzt. Er kann kein Türkisch. Er war nie in der Türkei. Er kennt weder Land noch Leute noch seine Familie dort. Die Türkei ist zwar an der Oberfläche säkular orientiert, aber Schwule haben in der Türkei echte Probleme und sind aktiv gefährdet.

Und genau diesen jungen Mann will man jetzt abschieben. Die Duldung läuft aus. Es ist fraglich, ob sie erneuert wird. Das setzt die kleine Familie einem unkalkulierbaren Kostenrisiko aus.

Wir wundern uns, warum so viele junge Männer den Salafisten zulaufen.

Warum wundern wir uns angesichts dessen nicht, dass nicht noch MEHR junge Männer den Salafisten zulaufen?

Kommt Leute, da kriegen wir doch ein bisschen Hilfe zusammen, oder?

Veröffentlicht am 21. September 2014, in Ärgerliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 42 Kommentare.

  1. Hier geboren? Issich Deutscher!

    Also gefühlt jetzt…

  2. Ist leider nicht so. Als Altlast des völkischen Nationalismus‘ erwirbt man die deutsche Staatsangehörigkeit über die Abstammung. Ansonsten gibt es die neuerliche Option für einen Erwerb über den Geburtsort, so man denn das Glück hat nach 2000 geboren zu sein:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsb%C3%BCrgerschaft#Erwerb_der_Staatsb.C3.BCrgerschaft

    Kurz gesagt ist das ganze gnadenlos, veraltet, grausam und schlichtweg zum Kotzen. Ich habe noch nie verstanden warum es möglich und sogar legal ist Leute, die hier aufgewachsen und sozialisiert worden sind, in ihre „Heinatländer“ zurückzuschicken, oft ohne das diese überhaupt die dortige Sprache sprechen. Diese Leute wohnen und leben hier, sprechen deutsch, haben deutsche Abschlüsse, Freunde, Hobbies, usw. usf. aber sind formal keine Deutschen weil es die Eltern nicht sind? Zum Kotzen. Archaisch und weltfremd.

  3. ein anderer Stefan

    In den Usa ist es meines Wissens so, dass ein Mensch, der in den USA geboren wurde, automatisch die amerikanische Staatsangehörigkeit bekommt. (Natürlich auch nur dann, wenn die Mutter sich legal dort aufhielt). Zusätzlich gibt es auch die Staatsangehörigkeit per Abstammung – Kinder von US-Amerikanern, die im Ausland geboren werden, sind auch US-Bürger.

    Ist doch eigentlich eine ganz einfach Regelung. Warum tut sich Deutschland damit so schwer, und schafft damit vermeidbares Leiden bei den Betroffenen? Bürokratische Engstirnigkeit, gepaart mit einem Staatsverständnis aus dem 19. Jh.? Sind dann Kinder von Deutschen, die im Ausland geboren werden und dort aufwachsen (soll ja auch vorkommen), dann keine Deutschen, sondern Staatsangehörige von welchem Land auch immer? (Ja, ich weiß, diese Analogie funktioniert nicht – macht es aber so schön deutlich, wie unsinnig das ist.)

    • Na vielen Dank! Was ist mit den ganzen „Asylbewerbern“, die gerade die Aufnahmelager überschwemmen? Innerhalb der Verfahrensdauer schaffen die es locker, ein (dann deutsches) Kind zu produzieren. Was dann? Die Eltern abschieben, wenn sich herausstellt, dass kein Asylgrund vorliegt (was in weit über 90% der Fälle so ist) und das „deutsche“ Kind dabehalten? Oder die Eltern dulden?

      Letzteres liefe darauf hinaus, dass wir unser ganzes Asyl- und Einwanderungsrecht in die Tonne kloppen können. Dann sind wir endgültig das Weltsozialamt.

      Für „Leon“ muss es eine andere Lösung geben. Eine Einbürgerung muss für solche Fälle – in Deutschland geboren und aufgewachsen, keine Sprachkenntnisse oder Beziehungen zum Herkunftsland – möglich sein. Aber eine Staatsangehörigkeit kraft Geburt schießt weit über das Ziel hinaus.

  4. Hmm, das ist ja das Problem: Kinder von deutschen, die in anderen Ländern aufwachsen, sind Deutsche und Kindern von Türken, die in Deutschland aufwachsen sind weiterhin Türken. Zumindest dem Pass nach, wenn auch weder vom Namen her ( hier in dem Fall hat der Betroffene einen typischen deutschen – wenn auch modischen – Namen), vom benehmen oder der Sprache her. Also alles deutsch, ausser dem Pass.

    Ich hab den jungen Mann als ruhigen und netten Menschen kennen gelernt. Und ich war von der Petition, als ich sie denn gelesen hab, etwas überrascht, weil ich in keinster Weise angenommen hatte, daß er kein deutscher war.

    Es ist im Prinzip so, als würde ein deutscher in die Türkei abgeschoben!

    Ich bin für Integration von Ausländern. Und da haben wir einen Ausländer mehr als erfolgreich integriert, er spricht unsere Sprache (und nur unsere), lernt einen Beruf in unserem Land, hat sich unserer Kultur und Lebensweise zu eigen gemacht, zahlt Steuern, gibt hier Geld aus und unterstützt unsere Wirtschaft. Er zahlt wahrscheinlich im Rahmen seiner Ausbildungsvergütung sogar in das Soziale Netz und die Arbeitslosenversicherung ein. Und jetzt soll er – vielleicht? (wahrscheinlich?) – abgeschoben werden?

    Da bin ich gegen, weiss aber auch nicht, was man da tun kann. Die Petition hab ich jedenfalls unterschrieben!

  5. Lochkartenstanzer

    Sind dann Kinder von Deutschen, die im Ausland geboren werden und dort aufwachsen (soll ja auch vorkommen), dann keine Deutschen, sondern Staatsangehörige von welchem Land auch immer?

    interessanterweise werden UrUrUr…Ur-Enkel von Deutschen imemr noch als Deutsche hierzulande akzeptiert und bekommen gleich einen deutschen Ausweis, sofern sie glaubhaft nachweisen könne, daß sie irgendwann einmal einen „echten“ Deutschen in der Ahnenreihe hatten, obwohl sie sie weder deutsche Sprache noch deutsche Kultur kennen. es ist ja auch inOordnung, wenn man das so haben will. Aber dann soll man nicht soviel Geschiss um „Ausländer“ machen, die „deutscher“ als die meisten Deutschen sind.

  6. ein anderer Stefan

    @Lochkartenstanzer: ach ja, die Russlanddeutschen, die ihre deutschen Schäferhund als Beleg anführen…
    Ja, der Spruch ist politisch nicht korrekt. Falls ich damit jemanden auf die Füße trete, tut es mir leid – es soll ein Hinweis darauf sein, wie absurd das ganze ist.

    Ich dachte eigentlich, die arische Großmutter hat seit 1945 als Nachweis des „deutsch-seins“ ausgedient. Meinetwegen sollen die Russlanddeutschen als deutsch gelten, wenn man denn meint, mit solchem latent rassistischem Gebaren ein Zeichen setzen zu müssen. Besser wäre es allerdings, die Politik würde diese alten Zöpfe (oder Bärte?) endlich abschneiden – wenn jemand hier geboren und aufgewachsen ist, sich hier integriert und alles, wieso soll er dann kein Deutscher werden können? Nur weil ein paar formale Voraussetzungen nicht stimmen? Was soll der Unsinn? Gesetze sollen für die Menschen da sein, nicht umgekehrt.

  7. Hm ja – blöde Sache. Aber was genau meinst du mit der Bemerkung über die Salafisten?

  8. ein anderer Stefan

    @Julia: Ist das so schwer zu verstehen?
    Natürlich gibt es da keinen Automatismus. Aber wenn ein hier lebender Mensch aufgrund absurder Rechtsvorschriften an einer Integration gehindert wird, obwohl er das will (was man natürlich nicht in jedem Einzelfall wissen kann), dann darf ich mich auch nicht allzusehr darüber wundern, wenn er auf „die schiefe Bahn gerät“. Wenn ein Mensch sich abgelehnt fühlt, wird er darauf reagieren, und das meist nicht positiv zu jenen, die ihn ablehnen. Und das kann halt dazu führen, dass jemand leichte Beute für Bauernfänger aller Art wird, die ihm Akzeptanz versprechen (ob das dann gehalten wird, steht auf einem anderen Blatt). Religiöse und politische Extremisten jeder Couleur bieten vermeintlich einfache Antworten auf komplizierte Fragen, und wenn sie jemandem aufgrund irgendwelcher Merkmale dann eine ideologische Heimat anbieten, dann haben sie die Leute schnell gefangen.

  9. @ ein anderer Stefan: Ja, da wär ich jetzt so nicht drauf gekommen. Ich möchte auch bezweifeln, dass es da eine nennenswerte Anzahl Fälle gibt, wo da ein Zusammenhang besteht.
    Und ich denke halt auch, jeder ist für seine Handlungen verantwortlich. Wer sich einer menschenverachtenden Ideologie anschließt, dessen moralischer Kompass ist im Arsch und daran ist niemand anderer Schuld als derjenige selber.
    Nicht falsch verstehen – ich bin nicht gegen Zuwanderung noch habe ich in der Thematik irgendeine sonstwie extreme Einstellung. Nur denke ich, ein „da muss man sich nicht wundern, wenn der zu den Salafisten geht“ ist nicht sehr zielführend. Wenn einer kriminell wird, ist er daran erstmal selber schuld und nicht die Gesellschaft. Es geht ja hier nicht um die Art Kriminalität, wo einer Essen klaut, weil er sonst verhungert.

    Aber gut, führt jetzt vom eigentlichen Thema des Posts weg. Da glaube ich in der Tat, die deutschen Regelungen sind zu wenig lebensnah. Wenn jemand jahrelang hier ist und sich gut integriert hat (d.h. zuvörderst mal, dass er/sie nicht kriminell ist), ist es doch Quatsch, solche Leute wegzuschicken.

  10. ein anderer Stefan

    @Julia:

    Im Grundsatz gebe ich Dir recht – jeder ist erstmal für sich selbst verantwortlich. Wobei das eben an seine Grenzen stößt, wenn man trotz aller Bemühungen nicht akzeptiert wird. Viel stärker als mit „wir schmeißen dich raus, geh zurück in das Land deiner Väter. Ach, kennst Du gar nicht? Und integriert bist Du hier, nicht dort? Na, dein Pech.“ kann man jemandem wohl kaum vor den Koffer schei…

    Das führt sicher bei manchen zu einer „Ist ja eh schon egal, was ich mache“-Haltung. Das ist keine Entschuldigung für gar nichts, völlig richtig. Nur: die Selbstverantwortung stößt mitunter an Grenzen, die der Betroffene (völlig ohne sein eigenes Verschulden) nicht überwinden kann, was zu Frust führt. Die lebenslange Ungewißheit, nicht doch in das unbekannte Land der Eltern abgeschoben zu werden, trägt sicher auch nicht zur Entwicklung eine stabilen Persönlichkeit bei. Ich denke, das kann Menschen anfällig für Bauernfänger machen.

  11. ein anderer Stefan

    Wenn die „Asylantenkinder“ (Asylant ist übrigens zum Schimpfwort verkommen, deswegen mag ich das Wort nicht besonders) hier richtig integriert würden, wäre das „Problem“ überschaubar. Die deutsche Bevölkerung (also welche mit einer Abstammung bis zu Karl dem Großen, quasi Eingeborene) stirbt doch eh aus, insofern könnten wir uns über Zuwanderer doch eigentlich freuen. Nicht dass das was neues wäre – Deutschland liegt ja so „mitten“ in Europa, dass hier immer schon Leute zu- und abgewandert sind. Das halbe Ruhrgebiet hat polnische Nachnamen, weil da im 19. Jh. Bergleute zugewandert sind. Hugenotten, deutsche Ostflüchtlinge nach 45 sind nur zwei weitere Beispiele, die mir spontan einfallen. Und die Russlanddeutschen sind ja eigentlich auch ehem. Auswanderer, oder die Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben.

    Wichtiger als die Herkunft und die Abkunft sollten doch wohl die Werte sein, die jemand hat.

  12. ein anderer Stefan

    Gnarf! das vorherige war eigentlich als Antwort auf Kinki gemeint…

    Heute war in der Zeitung ein größerer Artikel über das Thema, wie junge, muslimische Einwandererkinder (um das mal so zu bezeichnen) zu den Islamisten zu kommen. Ein Weg ist anscheinend das Gefängnis. Wenn diese jungen Männer straffällig werden, was wohl in solchen Fälen öfter vorkommt, wenn kein Vater da ist, dann sind im Gefängnis mitunter schon radikalisierte Muslime, die den jungen Männern scheinbar eine Richtung und einen Sinn im Leben geben. Erschwerend kommt hinzu, dass diese jungen Straftäter häufig wegen Gewalttaten dort gelandet sind und dann weniger Hemmungen haben, wieder gewalttätig zu werden. Ein muslimischer Geistliche wurde dazu interviewt und meinte, dass das nur eine, sehr extreme Auslegung des Islam sei und die jungen Männer gar nicht wirklich religiös seien.

    • Ein gewisses Maß an Zuwanderung ist nötig, seit die deutsche Frau im Schnitt nur noch 1,3 Kinder bekommt! Aber was spricht denn dagegen, diese Zuwanderung kontrolliert stattfinden zu lassen? Wir brauchen doch keine „Fachkräfte im Plündern der Sozialsysteme“! Und wer die Staatsbürgerschaft erst einmal hat, der behält sie ja auch. Wenn also die Kinder der Asylbewerber durch die Bank einen deutschen Pass bekämen, dann liefe das ganze auf ein permanentes Bleiberecht hinaus, für die Kinder UND die asylbewerbenden Eltern.

      Und ich sage es auch ganz offen: Es gibt nur wenige „Sorten“ Zuwanderer, die wirklich Probleme machen. Jeder Russe, Chinese, Japaner, Amerikaner oder Südafrikaner ist mir willkommen, solange er für sich selber sorgen kann. Diese Leute können sich an unser Wertesystem anpassen, schon deshalb, weil sie in der Heimat kein wesentlich anderes Wertesystem haben.

      Probleme machen diejenigen Gruppen, die nicht zur Anpassung bereit sind. Das kann gesellschaftliche oder religiösen Gründe haben. Als Gruppen wären einmal die Sinti & Roma zu nennen, die ja bereits in der Heimat außerhalb der dortigen Rechtsordnung leben. Und die religiöse Gruppe ist der Islam, der nunmal auf ein Werte- und Rechtssystem zurückgreift, welches vielleicht vor 1.200 Jahren noch akzeptabel war, aber aus unserer Sicht einfach nur archaisch ist. Und im Unterschied zu anderen Religionen ist der Islam auch nicht in der Lage, in den Hintergrund zu treten, sondern Gesetze und gesellschaftliche Normen werden am Islam gemessen.

      Natürlich wird dir das kein muslimischer Geistlicher bestätigen. Dumm sind die nicht! ISIS hat nichts mit dem Islam zu tun. Ehrenmorde haben nichts mit dem Islam zu tun. Das Kopftuch hat nichts mit dem Islam zu tun. Ja klar, der Islam ist ja die Religion des Friedens, oder?

      • Zuviel Sarrazin gelesen? Jetzt ist auch noch „die deutsche Frau“ mit ihrer Gebärverweigerung schuld daran, dass Einwanderung überhaupt nötig ist? Mir sträuben sich, wie üblich bei solchen Stammtisch-Äußerungen, die Nackenhaare.

        Lassen Sie sich mal gern weiter „überschwemmen“ von den bösen Fremden mit ihren mittelalterlichen Werten, unterscheiden Sie weiter sorgfältig zwischen guten und schlechten Einwanderern, akzeptablen Lebenseinstellungen und inakzeptablen. Ich finde Ihre kurzsichtig und populistisch. AfD-Wähler?

        • „Jeder Russe, Chinese, Japaner, Amerikaner oder Südafrikaner ist mir willkommen, solange er für sich selber sorgen kann. Diese Leute können sich an unser Wertesystem anpassen, schon deshalb, weil sie in der Heimat kein wesentlich anderes Wertesystem haben.“

          Noch nicht oft mit Russen zu gehabt, gelle?
          Chinesen und Japaner haben ganz sicher ein völlig anderes Wertesystem als wir.
          Und auch den Amerikanern und auch gerade den Südarfikanern würde ich das ebenfalls unterstellen.

          Gleichzeitg impliziert deine Aussage, dass dir alle anderen nicht willkommen sind, selbst _wenn_ sie selbst für sich sorgen könnten.

          Nett!

        • Sarrazin habe ich nicht gelesen, AfD habe ich gewählt. Zur „Gebärverweigerung“ habe ich weiter unten was geschrieben; unterstellen Sie mir bitte keine negativen Konnotationen, wenn ich lediglich Tatsachen benenne.

          Zu meiner Meinung über den Islam stehe ich. Ich halte ihn für eine rückständige, gewalttätige, menschenverachtende Religion. Wenn Sie mir daraus pauschale Ausländerfeindlichkeit attestieren wollen, so bin ich das aus dem linken Spektrum längst gewohnt, und dererlei Vorwürfe kratzen mich auch nicht mehr.

          Ich habe aber immer noch die Hoffnung, dass so manch Linker trotz aller Ideologie noch in der Lage sein könnte, sich einfach nur vernünftige Gedanken zu machen.

      • Japaner, ne ist Klar! Die haben ihre exclave in Düsseldorf mit japanischen Geschäften, japanischen Restaurants, japanischer Schrift, Japanischer Schule, einem Japanischen Regal im Rewe sammt japanischen Fleischer der den Fisch schneidet wie Japaner das wollen und Japanischen Verkäufern die Japanisch sprechen. Und an Feiertagen geht man in den größten Shintotempel ausserhalb Japans. DIE sind INTEGRIERT!

        Trotz der Parallelgeselschaft leben wir da friedlich und produktiv miteinander. Da macht keiner einen Aufriss in Richtung Überfremdung und ohne „Das boot ist voll.“ Bullshit.

        Und das mit dem Wertesystem? Wo ist das so groß anders? Das Christentum in den erzkonservativen Ecken Deutschlands schlägt doch genauso zu wie der Islam in anderen Staaten. Wir haben ein Verdammtes „Sittenstrafrecht“ und das Merkel faselt was von Christlicher Leid/t-kultur.

        *sarc*
        Oh und hast du dir mal nen Nonne angesehen?! Vollverschleierung nenn ich das! Und der CHRISTLICHE Überstaat bringt auch nur Frieden in die Heimat dieser Armen Untermenschen. Was kann man dafür das Bildungs-, Frauenrechts-, Gleichstellungs-Bomben Kolleteralschäden nach sich ziehen? Amerikanische Friedenspanzer und deutsche G36 Blumenkästen werden doch auch von diesen Islamischen MONSTERN zum Morden zweckentfremdet.

        Ich frage mich echt wie ISIL es schaft soviele Junge Männer zu rekrutieren. Ich meine der Westen bringt doch nur Gutes! Allein jährlichen Abrissaktionen in diversen Staaten um nichtgebrauchte Infrastruktur mit hoher Präzison zu dekommisionieren kosten uns Millionen und bringen dennen nur Vorteile. …

        -.-

        */sarc*

  13. ein anderer Stefan

    Naja, dem Christentum kann man in den letzten 2000 Jahren ja auch nicht gerade eine blütenweiße Weste bescheinigen, und das ist nicht alles schon Jahrhunderte her. Der Nordirlandkonflikt z.B. hat auch eine religiöse Komponente, und die Haßtiraden manch amerikanischer Christen stehen den muslimischen in nichts nach.

    Die Chinesen und Japaner würden bezüglich des Wertesystems vehement widersprechen, wenn das nicht unhöflich wäre, würde ich denken.

    Und Sinti und Roma – das sind wirklich dumpfe Resentiments, hier verurteilst Du eine Volksgruppe und unterstellst implizit eine angeborene kriminelle Neigung. Pfui!

    • Natürlich hat das Christentum eine blutige Geschichte. Aber was willst du für die Gegenwart daraus herleiten? Die ISIS nochmal 800 Jahre marodieren lassen, bis sie auch 2000 Jahre Zeit gehabt haben?

      In den USA herrscht kein „christlicher“ Krieg, und aus Nordirland hört man auch wenig über Krieg oder „wenigstens“ Terroranschläge.

      Was das Wertesystem angeht: ich meine die „Basics“, Recht auf Leben, Rechte der Frauen usw.

      Und Sinti & Roma: Außerhalb der Rechtsordnung =/= kriminell. Aber ich hätte in der Tat besser „außerhalb der Gesellschaft“ bzw. „in einer Parallelgesellschaft“ geschrieben, insoweit war das etwas missverständlich.

      • Und du glaubst allen ernstes, das Sinti und Roma *freiwillig* so leben?

        • Zumindest ein Teil ja. Ausgehend davon dass S+R einerseits der politisch korrekte Begriff für „Zigeuner“ ist, andererseits aber S+R auch eine andere Bedeutung hat, ist daraus ein Mischmasch entstanden, sodass man im besten orwellschen Sinne keine politisch korrekte, jedoch allgemeingültige Antwort geben kann.

          Was vermutlich auch der Sinn hinter der Begriffsvermischung war.

          • Eines der Probleme mit dem Begriff „Zigeuner“ ist der Missbrauch desselben im „dritten Reich“ und auch die implizierte Nichtsesshaftigkeit etc.

            Aber es soll Leute geben, die genau das aussagen wollen.

            • Und es soll Leute geben, die bei Begriffen wie „Entartung“, „Autobahn“ und „Zigeuner“ einfach nur Worte aus dem Duden gebrauchen wollen, ohne deshalb im Stechschritt zu marschieren.

      • Witzig, aus Ihrer Feder von Frauenrechten zu lesen – hatten Sie sich doch weiter oben gerade so bedauernd darüber geäußert, dass „die deutsche Frau“ (wer soll das übrigens sein?) nicht mehr genügend Kinder bekomme. Wie hätten Sie’s gern? Abtreibungsverbote? Mutterkreuz in Bronze, Silber, Gold? Noch andere konstruktive Vorschläge?

        • Dass die deutsche Frau bzw. Familie zu wenige Kinder hat, um die Bevölkerungszahl aus eigener Kraft zu erhalten, ist zunächst einmal eine wertneutrale Tatsache. Natürlich kann man niemanden zwingen Kinder zu bekommen.

          Aber man kann hinterfragen, warum es bislang in der Menschheitsgeschichte im großen und ganzen funktioniert hat bzw. warum im heutigen Deutschland so wenige Kinder geboren werden.

          Meiner Ansicht nach bedeuten Kinder für den Durchschnittsverdiener heutzutage sozialen Abstieg; wer sich selber kaum mit seinem Job knapp über Sozialhilfeniveau kaum ernähren kann, der kann sich keine Kinder mehr leisten. Die Lohnzurückhaltung der letzten Jahre und Jahrzehnte trägt also ihren Teil dazu bei.

          Vielleicht ist es auch einfach ein Zeitfaktor. Vielleicht ist die „Spaßgesellschaft“ so weit ausgeartet, dass man seine Zeit lieber vor dem RTL-Programm verbringt, als dass man sie in Kindererziehung investieren würde.

          Es sind sicher noch viele weitere Faktoren. Der Staat kann – bzw. könnte – die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um Kinderkriegen wieder attraktiv zu machen. Und so verstehe ich auch diese AfD-„3-Kinder-pro-Frau“-Zielsetzung: Eben nicht als Pflicht des/der Einzelnen, sondern als Ziel für den Staat hinsichtlich der Rahmenbedingungen.

          Die Entscheidungsfreiheit des Individuums will keiner beeinträchtigen.

          • Soweit ich im Bilde bin, kam aus den Reihen der AfD der Vorschlag mit dem Abtreibungsverbot. So viel zum Thema Entscheidungsfreiheit des Individuums…

            Alles weitere braucht eigentlich nicht diskutiert zu werden, weil diese Klischees über RTL-guckende, bildungsferne Faulpelze und Geldmangel als einzigen Grund für Kinderlosigkeit so ausgelutscht sind. Mir tut’s außerdem nicht leid, wenn die deutsche Bevölkerung sich nicht selbst erhält.

  14. ein anderer Stefan

    Mit meiner Anmerkung zum Christentum wollte ich darauf verweisen, dass nahezu jede Religion als Entschuldigung oder Scheinbegründung für Gewalt gegen „andere“ herhalten muss – das ist keine Besonderheit des Islam. Ja, es gibt dort Passagen, die zum Kampf gegen Ungläubige aufrufen. Im Alten Testament steht auch jede Menge Schmonzes, der dafür herhalten musste „Eine Hexe sollst Du nicht am Leben lassen“ (Ex 22,17). Jetzt könnte man zynisch einwenden, die Hexenverfolgungen waren ja ein Erfolg, denn heute gibt es ja (offenbar) keine Hexen mehr. Dass es dabei – wie immer – um Macht ging, wird ja gerne unterschlagen.

    Ich finde es mindestens fahrlässig, einer Religion automatisch Gewaltbereitschaft zu unterstellen, nur weil in irgendwelchen alten Büchern irgendwelcher Unfug drinsteht. Wieviele Muslime gibt es weltweit? Wieviele davon sind gewaltbereite Extremisten? (Und wieviele davon wurden erst durch die rein machtpolitisch motivierte Kriegsführung des „Westens“ in die Radikalisierung getrieben?) Religionen, die sich auf uralte Texte stützen, müssen diese Texte mit Gegenwartsbezug interpretieren – und da kommen offenbar längst nicht alle Koran- Interpretationen zu dem Schluss, dass man alle Ungläubigen töten müsse.

    Und was die Sinti & Roma angeht: Ich nehme nicht an, dass irgendein Mensch freiwillig außerhalb der normalen Gesellschaftsordnung steht – es mag eine lange geübte Praxis sein, aber niemand will sich vom „Mainstream“ als unehrlich und minderwertig abstempeln lassen. Diese Menschen leben außerhalb, weil sie seit Jahrhunderten in diese Ecke gedrängt werden. Mittlerweile ist es zur Gewohnheit geworden, weil sie ohnehin keine andere Chance mehr haben.

    Kinkis Kommentar (dieser: http://www.grabbelkiste.org/2014/09/21/wann-ist-man-deutsch-genug/#comment-21117) ist mir unverständlich, ich verstehe die Aussage nicht.

    • Sorry, da kann ich nicht weiterhelfen, Kinki wirds auch nicht mehr können 😉

      Hab den Kommentar grad aus dem Spamfilter gefischt.

  15. Kinki, ich habs mit dir jetzt echt Dicke. Das hier ist kein AfD-Forum, deine Aussagen sind hier definitiv Fehl am Platz (vor allem in diesem Thread) und ich habe einfach keine Lust mehr, ständig dein dummes Gesabbel widerlegen zu müssen.

    Ab in den Spamfilter. Tüss.

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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