Häusliche Gewalt


Dieser Eintrag richtet sich an alle, die Schwierigkeiten haben, zu erkennen, ob sie Opfer häuslicher Gewalt sind.

Häusliche Gewalt wird von vielen mit Schlägen assoziiert. „Er/Sie hat mich aber nicht geschlagen“ ist eine Aussage, die man oft hört, wenn die Opfer häuslicher Gewalt damit konfrontiert wreden.

Doch häusliche Gewalt ist nicht „nur“ Schläge. Verbale Gewalt gehört bereits dazu. Wenn der Partner permanent verbal kleingehalten wird, ist das häuslicher Gewalt. Wenn der Partner bei jeder Situation erstmal abschätzen muss, wie der andere Partner reagiert und ob er womöglich wieder bedrohlich wirkt, dann ist das häusliche Gewalt.

Wenn der Täter wiederholt in den Nacken packt und kräftig zudrückt, ist das häusliche Gewalt. Wenn er dann der Tochter sagt, dass er das leider machen muss, weil Mutter sonst nicht versteht, was er von ihr will, dann ist das häusliche Gewalt.

Jede Situation, wo der Partner bedroht, eingeschüchtert oder angegriffen wird, wo ein Partner dem anderen wehtut, sei es die Seele oder der Körper:

Häusliche Gewalt.

Es ist NICHT die Aufgabe des Opfers, den Täter in Schutz zu nehmen. Wer sich so benimmt, der gehört in den Knast. Mindestens. Es ist nicht die Aufgabe des Opfers, die Dinge, die ihm angetan wurden, zu minimieren.

Es ist völlig egal wie „gut“ der Täter als Vater oder Mutter ist: Alleine die Tatsache, dass er (der Täter) es gewagt hat, so übergriffig zu werden disqualifiziert ihn auf immer, auch nur einen Fitzelchen Kontakt mit dem Kind zu halten. Zumindest nicht unter Aufsicht. Wer so instabil ist, dass er seine Frau misshandelt, der ist zu instabil ein Kind zu erziehen. Ende der Diskussion.

Die Haltung „ich kann ihn nicht anzeigen, das kann ich ihm nicht antun“ ist falsch.

Häusliche Gewalt MUSS zur Anzeige gebracht werden. In jedem Fall. Täter müssen vor Gericht und abgeurteilt werden. Alleine schon, um sie zumindest für eine Weile aus dem Verkehr zu ziehen.

/Edit:
Um es nochmal klar zu sagen: Täter sind nicht ausschließlich männlich. Und Opfer nicht ausschließlich weiblich. Wer den anderen psychisch oder physisch fertigmacht, der ist Täter. Und der andere ist Opfer. Völlig hupe, wer jetzt welches Geschlecht hat.

Disclaimer: Damit meine ich natürlich nicht das kranke, widerliche Arschloch, das mein künftiger Ex-Schwager ist. Mögest du im Knast landen, wo du hingehörst.

Veröffentlicht am 4. November 2014, in Wütendes. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 6 Kommentare.

  1. Aye!
    Häusliche Gewalt gehört bestraft!
    Insbesondere auch die nicht ganz so zu „zuschlagende“ tut weh.

    „Disclaimer: Damit meine ich natürlich nicht das kranke, widerliche Arschloch, dass mein künftiger Ex-Schwager ist. Mögest du im Knast landen, wo du hingehörst.“
    […, das mein…]

  2. /me kratzt sich am kopf

    Tantchen, ist aber nicht auch „häusliche Gewalt“ zu nennen, wenn die Ehefrau den Mann seit Jahren [verbal] zur Schnecke macht? Ist es nicht auch Gewalt, wenn der Haus„herr“ nicht mehr in der Lage ist, der Ehegemahlin einhalt zu gebieten, weil „man“ (also er und die Kinder) nicht wissen, welchen Psychoscheiß dann die Hausherrin machen wird?

    Ich weiß nicht, in wie weit die liebe Mutter psychisch Krank ist oder welche Schäden der Unfall vor knapp 40 Jahren in ihrem Kopf angerichtet hat. Aber so langsam hege ich deswegen Mordgelüste, um endlich diesem Drahma ein Ende zu setzten. Und gleichzeitig entschuldigen wir Familienangehörigen ihr Verhalten immer wieder. Bzw. wenn wir Maßnahmen ergreifen wollen (z. B. Väterchen mal für ein paar Tage einfach zu uns Kinder nehmen), quasie als Warnschuß, daß es jetzt wirklich langt – wir wagen es nicht, weil wir nicht wissen, was die Frau wirklich anstellen wird… Und sowas kannst du weder zur Anzeige bringen, noch das Drahma wirklich durch eine Scheidung beenden – vorallem dann nicht, wenn der Ehemann noch an der Ehe aus „Liebe“ festhält.

    Und diese Situation ist nicht gedacht, deinen Post zu schmälern. Es ist aber auch eine Fasette dieses Realitätskomplexes „häuslicher Gewallt“…

    • Noch zur Ergänzung:
      Wir haben als Familie immer wieder eine psychologische Aufarbeitung versucht. Immer wieder ein in die Spur bringen angestoßen.
      Mal hat meine Mama mal einen guten Lauf und dann kommt irgend eine Kleinigkeit, an der sie sich aufgeilt und abarbeitet…

      Folge der Aufarbeitung war meistens: Konstruktive Kritik (was können wir ändern, damit das endlich in geregelte Bahnen kommt) endete immer darin, daß meine Mutter sich beleidigt / getroffen in eine Ecke verzog und sich als die allein Schuldige ansah. Ein [möglicher] Hauch an [vermeintlicher] Kritik löst ein Gekränktsein vom feinsten aus. Gleichzeitig bemerkt Mama nicht, wie sie die anderen bei ihrem Auskeilen und verbalen Rumgeschlage verletzt. Daß niemand mehr mit ihr zutun haben will, weil man ständig Angst haben muß, daß wegen Nichtigkeiten ein Streit vom Zaun gebrochen wird… Jetzt erst wieder am Wochenende erlebt. Dachte, es sei endlich mal Ruhe eingekehrt…

    • Lies den Text nochmal.

      Ich habe absichtlich alle geschlechtsbezogenen Andeutungen herausgenommen.

      • Und Du hast vollkommen Recht mit Deiner Einstellung.

        Doch (?) Dustbin zeigt da ein (nicht unbedingt geschlechtsspezifisches) Problem auf, zu dem ich keine Lösung finde. „Verhaften“ ist da keine brauchbare Lösung. Eine Familie ist (nicht nur) hier definitiv überfordert.

  3. Der Schlusssatz bringts 😉

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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