Kristallnacht
Am 9.11.1938 fand die Reichskristallnacht statt. Sie markierte den Wendepunkt – von der Schikanierung aller „anderen“ zur gezielten Vernichtung. Juden, Sinti und Roma, geistig behinderte und Schwule: Sie alle wurden danach systematisch verfolgt und vernichtet. Die Kristallnacht jedoch, sie zielte ausschließlich auf Juden ab: Ihre Geschäfte, Synagogen und Betstuben wurden geplündert und in Brand gesteckt, sie selbst oft verprügelt oder ermordet. Die Kristallnacht selbst forderte 400 Tote – und zog Millionen Tote hinter sich her.
Die Geschichte kennen wir. Und heute?
Es ist fast, als hätte es die Kristallnacht nicht gegeben. Religion ist wieder die Begründung für alles mögliche. Muslime lauern Juden auf und schlagen sie zusammen, manchmal vor den Augen ihrer Kinder. Im Namen der Religion. Dieselben Muslime, die von Christen geschurigelt werden, weil sie an Allah glauben und nicht an Gott.
Eine kleine Gruppe zieht zehn Jahre lang mordend durch Deutschland und keiner merkt etwas. Die Ermittlungsbehörden, die sehen, dass es vorwiegend Muslime trifft, zieht messerscharf den Schluß, dsas es sich um Taten aus dem Drogenmilieu handelt. Weiß doch jeder, dass diese Kümmeltürken mit Drogen handeln. Zehn Jahre geschieht nichts, dann überreißen die drei von der NSU, am Ende ist ein Gebäude und ein Wohnanhänger abgebrannt, zwei Täter tot und die dritte wird sich vor Gericht wahrscheinlich erfolgreich der Mittäterschaft reinwaschen können.
Wir sind wieder blind auf dem Rechten Auge. Egal ob es um fanatische Muslime, Juden, Christen oder Nazis geht. Wir sehen das nicht, dass diese demokratiefeindlichen Kräfte nie wirklich besiegt waren. Zu lange haben wir die Zumutungen dieser dummdreisten Fanatiker hingenommen.
Zu lange haben wir geschwiegen.
Es ist mir egal, welcher Glaubenskongregation jemand angehört. Die Gesetze in diesem Land sind zu respektieren. Einschüchterung, Verfolgung und Gewalt sind nicht Teil unserer Gesellschaft. Doch diese Leute: Salafisten und Nazis vor allem, wollen es dazu machen.
Seht nicht weg. Seht hin. Zeigt auf die Fanatiker. Legt ihnen das Handwerk. Übt zivilen Widerstand. Gewaltfrei.
Denn die wehrhafte Demokratie wehrt sich nicht mit Messern und Pistolen. Die wehrhafte Demokratie wehrt sich mit Protesten, mit Diskussionen und mit Widerstand.
Mit Idioten müssen wir leben. Wir haben 80 Millionen Einwohner hier.
Aber keiner sagt: Unwidersprochen.
Veröffentlicht am 9. November 2014, in Nachdenkliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.
Wie passend:
http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Ramelow-geh-heim-Tausende-demonstrierten-in-Erfurt-gegen-Rot-Rot-Gruen-754985118
via:
https://blog.fefe.de/?ts=aa9ebbf8
Zitat (fefe): „… da wächst zusammen, was zusammen gehört.“
Hätte ich nicht besser sagen können!