Charleston
9 Tote. Nach einer Bibelstunde. Sie wurden gnadenlos erschossen von einem Rassisten, der einen Rassenkrieg anzetteln wollte.
9 Tote. Menschen, mitten aus dem Leben gerissen. Väter, Mütter, Brüder, Schwestern.
Noch 9 Tote.
Es muss aufhören. Sofort.
Doch immer noch leugnet Fox News, dass es ein Rassist war. Sie drehen den Spin, dass es ein Anschlag gegen das Christentum war. Religiös motiviert, nicht rassistisch. Sie drehen das tatsächlich so, *obwohl* der Täter offen zugegeben hat, dass er Schwarze töten wollte. Weil er einen Rassenkrieg anfangen wollte.
Weil er sich als Weißer von Schwarzen unterdrückt fühlte.
Was für eine arme Wurst. Sind eigentlich alle Massenmörder so armselig? So kleinlich? So unfassbar dumm?
Doch die Trauerfeier in Charleston brachte zumindest in Präsident Obama das Beste bislang hervor. Die beste Sprache, an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Er adressierte den nicht mehr schwelenden, sondern hell lodernden Rassismus der US-Polizei, die Schwarze Männer und Jungs als Freiwild sehen. Die man erschießen kann, ohne Repressalien zu fürchten.
Und sie haben ja auch Recht damit.
Obama hat das alles angesprochen. Deutlich. Mit klaren Worten. Und mit einemmal hat dieser Mann, der, wenn er eine Rede hält, sorgfältig jede Bewegung kontrolliert, den emotionalsten Moment seiner Präsidentschaft.
Zufall? Wahrscheinlich nicht. Aber notwendig. Unglaublich notwendig.
Amazing Grace. Der wunderbare Segen. Das Lied, was auf Beerdigungen der Ermordeten in den vergangenen Jahren zu oft gesungen wurde.
Amazing Grace.
Was dieses eine gesungen Lied vom Präsidenten der United States für die Menschen dort bedeutet – ich kann nicht mal anfangen, das zu ermessen.
Für zu viele ist es ein Hoffnungsstrahl, wo es keine Hoffnung gab.
Veröffentlicht am 27. Juni 2015, in Trauriges. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare.
Die Waffendemetis nehmen dann auch wieder andere gewohnte Züge an:
https://www.techdirt.com/articles/20150623/10373531435/took-longer-than-i-expected-bill-oreilly-yanks-video-games-into-charleston-massacre-no-reason-all.shtml
Wenigstens gab es am Freitag erfreulichere Nachrichten aus Amiland.
Das müsst Ihr aber doch verstehen, in den USA gibt es keinen Rassismus und das mit den Killerspielen, das ist doch auch sowas von klar und da kann man nun gar nichts dran machen, außer dass man jetzt alle Killerspiele verbieten tut und alle Horror- und Splatterfilme und so Shice halt und dann wird zum lieben Gott gebetet und ein Kindchen missbraucht und alles ist wieder gut.
/SARKASMUS TEMPORARILY OFF