Lebbe is kurz
Ich hab in der Vergangenheit schon ein paarmal am Sargdeckel gekratzt. Es verändert die Perspektive. Nicht immer zum schlechtesten.
Aber mal genau aufgemetert zu bekommen, wie viel – oder wie wenig – Zeit wir für Dinge haben, die wir gerne tun, ist dann doch sehr erschütternd. Leben bedeutet ja nicht der teure Urlaub, das dicke Auto. Leben kann auch das Beobachten eines Sonnenuntergangs sein. Es kommt auf die Perspektive an, wie so oft.
Und? Was würdest du tun, wenn du nur noch einen einzigen Tag hättest?
Veröffentlicht am 19. August 2013, in Allgemein. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 8 Kommentare.
„Was würdest du tun, wenn du nur noch einen einzigen Tag hättest?“
Meine „Liste“ abarbeiten 👿
Ich mit meiner Liebsten zusammenkuscheln, bis es vorbei ist.
@JoyntSoft:
Da haste dann aber keinen Tag mehr über 😛
Hmm,
tja nun alles tun was „verboten“ ist ?
Cool kommt immer im runden Saal in die Ecken zu pieseln, natürlich mit genügend „Betriebsmittel“ 😉
Gab doch mal so’n „Schweigerlein“ Filmchen genau dazu 😛
P.S.:
@Tantchen:
Wann passte denn mal „meine“ smileys so an das sie auch als Grafik zu erkennen sind und nicht als JavaScript *schüttel* Copy&Paste im Layout rumhängen ?
Da brauche ich dann keinen Tag mehr…
Da ich selbst schonmal vor 3 Jahren am Deckel gekratzt habe, kenne ich dieses Gefühl, und auch den damit einhergehenden Perspektiven- und Prioritätenwechsel.
Was würde ich machen…? Nach einem ausgiebigen Frühstück würde ich mir meine Digitalkamera nehmen und bei einem ziemlich ausgedehnten Waldspaziergang ein paar (hundert) letzte Fotos machen und nochmal den letzten Sonnenuntergang genießen. Danach gehts zum Abendessen ins Restaurant, als Vorspeise erstmal eine Brokkolicremesuppe, und als Hauptgericht lasse ich mir ein Putensteak mit Früchte-Sauce, Butterreis und einer Portion Kroketten schmecken, bei den Getränken fällt meine Wahl wohl auf Asbach-Cola. Zum Abschluss des Ganzen gibt es noch einen großen Eisbecher, bevor ich nach Hause fahre, mich telefonisch von meinen Freunden verabschiede, die Fotos auf meinen Webspace hochlade und währenddessen bei guter Musik auf mein Ende warte.
Wir können uns noch so sehr vorstellen, was wir mit nur noch einem einzigen Tag machen würden, am Ende läuft es eh alles anders, als wir es geplant haben.
Ich würde ihn so verleben, wie jeden anderen Tag auch. Nur etwas intensiver die einzelnen Momente genießen usw.
Ich hab zwar noch nicht (so richtig) am Deckel gekratzt – aber viele Male drüber nachgedacht, wie’s wohl wäre. Und alleine das verändert schon die Perspektive enorm. Hat es zumindest bei mir getan. Das ist bestimmt nicht bei jedem so.
Was macht man mit einem Tag?
Ja, wir können uns nicht vorstelle, wie er verläuft, aber wir können ihn leben, denke ich.
Ich würde ihn nicht planen, sondern ihn so leben, wie man es mit jedem Tag tun sollte:
Alles annehmen, was man Schönes bekommt.
Ich bin heute von vielen Leuten angelächelt worden. Ich habe mit einem Bekannten einen Kaffee getrunken (was ich wirklich selten tue) und dabei viel geredet und andere Personen beobachtet, die um uns herum saßen und hektisch ihr Mittagessen herunterschlangen, um gleich das Handy zu zücken und mit gebeugtem Rücken sich für den Rest der Zeit darauf zu konzentrieren. Ich habe das nicht gemacht. Nicht, weil ich kein Handy habe, das mir die neuesten Nachrichten zeigt, sondern weil ich einfach keine Lust aus so etwas hatte. Ich war wieder einmal in der schönsten Kirche, die ich kenne – und obwohl ich nicht christlich bin, ging mir das Herz auf ob der Stimmung und Kunst darin.
Ich finde: Es war ein guter Tag. Er war recht gewöhnlich, einfach, aber gut.
Und ich denke, dass das genau das ist, wie man diesen Einen, vielleicht Letzten nehmen sollte. Vielleicht gewöhnlich, vielleicht einfach – aber gut.
🙂