Reaktionen auf das Urteil


Aber alles ist ja noch nicht verloren.

Benedict Cumberbatch mischt sich ein. In deutlichen Worten.

Lady Gaga ebenfalls. Hier sollte man sich nicht die Antworten angucken. Wo findet man so eine Horde Vollidioten?

Mannings Anwalt Coombs bittet um Gnade für seinen Mandanten. Was ein deutliches Zeichen dafür ist, wie sehr der junge Mann gebrochen wurde.

Der Guardian in einer treffenden Zusammenfassung. Das wird momentan so meine Lieblingszeitung, es handelt sich um eine der wenigen Massenmedien, die noch Rückgrat haben.

In Deutschland hat der Stern einen recht guten Kommentar geschrieben.

Aber es gibt sie auch, die anderen, die immer noch nicht begriffen haben, worum es eigentlich geht und dass der Prozess gegen Manning auch ein direkter Angriff auf die Pressefreiheit war.

Der Tagesspiegel zum Beispiel.

Oder die Frankfurter Rundschau in einem mehr als nur ein wenig merkwürdigen und befremdenden Kommentar. In welchem Paralleluniversum leben die eigentlich? Aber schöne Zusammenfassung unter dem Kommentar. Wenigstens das.

Kleiner Seitenhieb auf unseren Hans-Peter Uhl. Erinnert sich noch einer an das Zitat?

Herr Uhl, finden sie es angesichts der ausufernden Überwachung und des offensichtlichen Generalverdachts aller Menschen immer noch eine gute Idee, von China die Obrigkeitsstaatlichkeit zu lernen?

Herr Altmaier, was halten sie JETZT von zivilem Ungehorsam?

 /update

An der Stelle wird auch mal wieder höchste Zeit, klarzustellen, was Krieg eigentlich bedeutet. Wenn man Menschen tötet, dann verändert dass den Menschen, der tötet. Um selbst zu überleben werden die Menschen härter, weniger empathisch. Achtung, das Video ist ziemlich heftig.

Und nicht wenige entwickeln PTBS, eine der gravierendsten Störungen, die ein Mensch haben kann.

Wenn du PTBS hast, ist dein Leben für immer verändert. Davon erholt man sich – im allgemeinen – nie wieder vollständig. Es ist Normalität bis zu einem gewissen

Ich möchte an der Stelle betonen, dass unsere Soldaten ebenfalls im Krieg sind. Wir *haben* Soldaten mit PTBS, die totgeschwiegen werden, manchmal buchstäblich. Wir schicken unsere jungen Männer in Kämpfe. Der Hinweis, dass sie unvorbereitet dorthin geschickt werden, verkneife ich mir. Auf Töten kann man keinen Menschen vorbereiten.

Wenn Menschen wie Manning und Snowden gegen dieses Grauen aufbegehren, verdienen sie unsere Unterstützung. Sie verdienen Sicherheit und unser aller Schutz.

Das sind wir ihnen schuldig.

 

Veröffentlicht am 22. August 2013, in Persönliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 12 Kommentare.

  1. Paß auf wenn Du zu „Volksverhetzung“ tendierst, da können dann schnell mal die „Schlapphüte“ zum Kaffee vorbeikommen 😛
    Und was regst Du Dich über „Blödzeitungsabonennten“ auf die sind doch alle geeicht und auf der „rechten“ Linie 🙄
    Das das Ganze ein Schauprozess ist und zur Abschreckung dient ist klar.
    Das diejenigen die vorsetzlich gemordet haben nur deswegen verurteilt wurden weil es an die Öffentlichkeit kam auch.
    Und Wiederholung:
    Was gemacht werden kann wird gemacht.
    Wir brauchen halt jemanden der einfach nur aktuelle Recht aka Gesetze korrekt anwendet.
    Aber da haben wir ja wieder das „Amigoproblem“ 🙄
    Finde ich aber schön das nun regelmäßig bei den „Schlapphüten“ vom Souverän vorbei gequadcoptert wird 😛

    • Wo mach ich denn Volksverhetzung? Das kannst du unter keinem Paragraphen subsumieren.

      Und ich hab die Bild mit keinem Wort erwähnt?

      Im übrigen: Diejenigen, die im „Collateral Murder“-Video Hasenschießen auf Zivilisten gemacht haben, sind NICHT belangt worden. Die haben keine Sekunde im Knast gesessen, die haben noch nicht mal ein Disziplinarverfahren bekommen, soweit ich weiß.

      Die 24 Jahre bezogen sich auf diese charmante Truppe.
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/morde-in-afghanistan-gericht-verurteilt-kill-team-soldaten-zu-24-jahren-haft-a-752849.html

      Ich finds ja toll, dass du mir zustimmst, aber kannst du vielleicht vorher mal so 20 sek. nachdenken? Ich verstehe, woher du kommst, aber mit deiner Denkweise bist du näher an der Bildzeitung als an meinem Blog. 😦

      • Du solltest die „“ auch erkennen 😛
        Wenn ich Dir auf’n Schlips getreten sein sollte entschuldige aber das ist keine Kritik an Dir oder dem Thema sondern der aktuellen „Lage“ „geschuldet“ …
        Der Job eines Soldaten ist solange zu töten bis er selber erledigt ist, ob das im Schützengraben oder vor’m Joystick passiert ist sich gleich.
        Ein Soldat hat auch Gehorsam zu leisten, d.h. er muss Vorgesetzten zu diensten sein und deren Befehle „bedingungslos“ ausführen.
        Die Piloten im Video haben sich korrekt verhalten und von der Befehlsstelle nachgefragt ob sie wirklich töten sollen, d.h. verantwortlich für das Massaker sind die Befehlshaber, die ausführenden Piloten sind die Befehlsempfänger und verpflichtet Befehlen nachzukommen.
        Wenn das dann eskaliert muss man immer bedenken warum es soweit kommen konnte und wer verantwortlich ist.
        Und damit wären wir wieder beim eigentlichen Problem 🙄

        • Nein, ein Soldat darf KEINEN Kadavergehorsam an den Tag legen. Zumindest nicht in Deutschland.

          Wenn Befehle eindeutig rechtswidrig sind, darf diesen Befehlen nicht gehorcht werden. Punkt. Etwas ähnliches gilt übrigens auch für die US-Armee.

          Die Piloten im Video *wollten* ballern. Und die haben die Infos an die Leitstelle so weitergegeben, dass sie Feuerfreigabe erhalten haben. Es gibt da durchaus Unterschiede.

          Was die Eskalation angeht: Man kann nicht Menschen in eine Konfliktsituation schicken und sich dann wundern, wenn was schiefgeht. In Konfliktsituationen reagiert man eben nicht ständig mit kühlem Kopf. Sondern durchaus auch mal panisch.

          Aber gerade beim Spiegel-Video zeigen die ein Platoon das definitiv beschlossen hat, Menschen zu töten – egal wie. Und DAS fällt unter die Definition von Kriegsverbrechen.

        • „Ein Soldat hat auch Gehorsam zu leisten, d.h. er muss Vorgesetzten zu diensten sein und deren Befehle “bedingungslos” ausführen.“

          Das ist SO nicht richtig! Zumindest in der Bundeswehr hat der Soldat das Recht und sogar die Pflicht (!), offensichtlich rechtswidrige Befehle zu verweigern. Dabei ist es auch egal, ob es sich um das StGB oder Menschrechte handelt. Das hatte man bei der Gründung der Bundeswehr als Lehre aus dem 3. Reich eingeführt, damit sich keiner mehr hinter dem Satz „Ich habe nur Befehle befolgt!“ aus der Verantwortung ziehen kann. Ob es bei der US Army einen ähnlichen Paragraphen gibt, müßte ich allerdings erst nachschauen…

  2. Schade dass das hier nicht anwendbar war/angewendet wurde:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblower#Sarbanes-Oxley-Act:_Schutz_von_Whistleblowern_in_Unternehmen
    (der Absatz darunter ist im Übrigen auch interessant 😉 )

  3. ein anderer Stefan

    Schon unmittelbar in den Prozessen nach ´45 hat man „Befehlsnotstand“ nicht gelten lassen, meine ich. Es gab auch vor ´45 schon ein entsprechendes Gesetz dazu – nicht, dass die Nazis sich um Gesetze geschert hätten.
    Aber zurück zum Thema: Das Urteil ist pure Rache“justiz“, und ich fühle mich zunehmend an „V for Vendetta“ erinnert, bei dem, was hier gerade so abgeht. „Die Dame Justizia, die gerade einen längeren Urlaub nimmt von diesen Gestaden“ oder so ähnlich war es doch. Weder in den USA noch in GB gibt es einen Rechtsstaat. Hier? Ich bin mir nicht sicher. Die Politik schreit bei jeder Gelegenheit nach „schärferen“ Gesetzen, verabschiedet dann regelmäßig solchen Mist, dass sogar das Verfassungsgericht es erkennt und es wieder kassiert, und ist ansonsten den „Freunden“ und dem internationalen Kapital sklavisch ergeben. Der Rechtsstaat ist nur noch eine Phrase.

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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