Die heiße Luft der AfD


Derzeit kann, wer sich im sogenannten Social Web rumtreibt, ziemlich gut beobachtet werden, dass die Wahlfälschungsgerüchte zunehmen.

In Blogs beobachte ich auch eine zunehmende Anzahl von Leuten, die gezielt Wahlfälschungsgerüchte streuen. Hinzu kommt noch (siehe auch „Sanne“ in meinem Blog) eine Gruppe, die zum Beispiel die Piraten gezielt angreifen. Hält man Informationen dagegen, indem man zum Beispiel dieses bescheuerte Weihnachtsverbot der Piraten klarstellt, sind die Informationen „zu ungenau“ und man wählt jetzt lieber AfD.
Mein Twitterprofil wird mit „neuen“ Twitteraccounts geflutet, die auch recht zügig anfangen, im Sinne der AfD Wahlfälschung zu brüllen, ich bin da derzeit echt gut am blocken.

Auf Facebook steigt die Zahl der Bilder, mit denen man „Wahlfälschung“ beweisen will. Ich muss nicht erwähnen, dass die Bilder in großen Teilen gefälscht sind? Da wird gerade eine Menge heißer Luft produziert. Doch was ist dran?

Kurz gesagt: Nichts.

Das sind gezielte Desinformationen und gut platzierte Nebelkerzen. Ob die jetzt von der AfD gezielt gesteuert werden oder ob da einige AfD-Anhänger den schlechten Verlierer spielen, ist mir nicht ganz klar. Ich kann das mit meinen Mitteln auch nicht prüfen. Aber zumindest „Sanne“ stinkt nach PR-Agentur. Sie hat noch nicht mal ihre eigene Story komplett parat, was darauf hindeutet, dass sie von mehreren Leuten „betreut“ wird.

Die Stoßrichtung wird auch allmählich deutlicher. Durch die Diffamierungskampagnen den Piraten gegenüber möchte man diese kleinhalten. Durch die Wahlfälschungsgerüchte, deren „Opfer“ die AfD wurde, hat man den Mitleidsbonus. Beides zusammen wird dann bei einer Neuwahl, die aufgrund einer laut AfD-Mitglieder vorliegenden Wahlfälschung stattfinden sollte, reichen um die Partei über 5% zu hieven.

Das Problem ist nur: Es besteht überhaupt kein Grund, eine bewußte Wahlfälschung zu vermuten. Oder eine manipulierte Wahl. Photoshop-Bilder reichen nun mal nicht aus, um Wahlfälschung zu untermauern, da müssen schon mal stärkere Sachen her.
Vor allem, wenn es darum geht, die gesamte Wahl wiederholen zu lassen. Denn Unregelmäßigkeiten in einzelnen Wahlbezirken führt nicht automatisch dazu, dass die gesamte Wahl für ungültig erklärt wird. Da müssen vor allem auch größere Kaliber nachgewiesen werden als die Schlampigkeit in einigen Wahlbezirken. Alles in allem ist das Verhalten der AfD eigentlich genau das, was man von ihr erwarten würde, allen Beteuerungen des Parteichefs Lucke zum Trotz, dass sie doch eigentlich ganz anders sind.
Sind sie nicht. Aber es ist erschreckend, zu welchen Mitteln diese Partei offenbar bereit ist, zu greifen.

Veröffentlicht am 25. September 2013, in Innenpolitisches, politisches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 19 Kommentare.

  1. Lass‘ den AfD doch seinen Willen. Laut Wikipedia war noch kein Wahlprüfungsbeschwerde erfolgreich und sogar dann nicht wenn der Richter meinte, in der Sache hätte der Kläger Recht gehabt.
    Wahlprüfung

  2. Ich hab mal gehört, die AfD soll den Leuten Organe entnehmen wollen, wenn sie Miete und Steuern nicht bezahlen können (wollen). Richtig unheimlich. Da wähle ich doch lieber die Grünen. Kann ich mir in meinem Alter ja leisten.

  3. Eine Anleitung, sich lächerlich zu machen.
    Teil 2: Stelle eine Wahlfälschungstheorie ohne Beweise in den Raum

    😀

    PS: lä-cher-lich

  4. Eigentlich dachte ich, die AfD und ihre tumben Anhänger wären gerade ein Paradebeispiel für den Dunning-Kruger-Effekt.
    Wenn da aber jetzt System dahintersteckt…

    • Zumindest “Sanny“ arbeitet recht ausdauernd dran. Übrigens läuft gerade der Spamfilter voll. Ich hab ihn gestern wohl gerade noch rechtzeitig gestoppt, bevor ein sehr unterirdischer Kommentar im Beschneidungspost kam.

  5. Mir ist immer noch unklar, wie beim deutschen Wahlsystem im großen Umfang Wahlbetrug möglich sein soll.

    • Das ist allen unklar. Auch den AfD-Anhängern, die das grad propagieren. 🙂

      Aber hauptsache, man hat mal rumgestänkert *g*

  6. Lochkartenstanzer

    Vielleicht macht ja einer auch nur einen Joe-Job. 🙂

  7. Da die mit Umfragen argumentieren, geht es wohl weniger um Wahlfälschung, als um eine (angeblich vorsätzliche) Manipulation, frei nach dem Motto: „Hätten uns die Meinungsforschungsinstitute in ihren Vor-Wahl-Umfragen über 5 % gesehen, hätten uns mehr Leute gewählt, und wir wären auch über 5 % gekommen.“

    Ist so ganz grundsätzlich tatsächlich ein Problem (Wie beeinflussen Meinungsumfragen die Wahl?), aber konkret finde ich die Analyse des AfD-Gejammers als „Mimimi der Wahlverlierer“ recht passend; außer dass die AfD natürlich nicht „verloren“ hat, mit 4,7 % beim ersten Wahlantritt, so wenig mir das Ergebnis auch gefällt…

    • Richtig. Deren Problem ist aber, und daher auch das Mimimi meiner Meinung nach, dass die jetzt vor 4 Jahren Inhaltsarbeit stehen. Und das wird bei dem Laden dann doch etwas schwierig.

      Protestwähler holt man am besten überraschend. Und dann hat man ein Bein drin – was dann hoffentlich für die nächste Wahl auch reicht. Aber das hat nicht funktioniert. Und jetzt müssen die 4 Jahre lang APO machen – ohne sich selbst gegenseitig zu zerfleischen.

      Und ich sage mal voraus, dass das nicht funktionieren wird.

    • Die FDP wurde vor der Wahl über 5% gesehen (5,5-6) und hat *deshalb* keine 5% bekommen.
      Die AfD wurde vor der Wahl unter 5% gesehen und hat *deshalb* keine 5% bekommen.

      Egal was man als Umfrageinstitut macht es ist verkehrt 🙂

  8. Ich halte die momentane Wahlfälschungsthese auch für überzogen. Es hat wohl einzelne Fehler und Unregelmäßigkeiten gegeben, aber that’s it. Wir sollten uns aber fragen, wie schnell wir „Wahlfälschung“ brüllen würden, wenn derartige Fehler bei einer Wahl in Russland oder irgendwo in Afrika gemeldet würden.

    Wie kann nun ein Wahlergebnis gefälscht werden? Auf der untersten Ebene, d. h. bei der Auszählung, geht das recht einfach. Die Wahlscheine werden erstmal nach Stimmen vorsortiert, und wenn ich nun z.B. Piraten-Stimmen verschwinden lassen will, lege ich sie auf den ungültig-Stapel. Eine inhaltliche Kontrolle habe ich nicht zu befürchten, denn am Wahlabend will einfach nur jeder so schnell wie möglich heim. Die Kontrolle beschränkt sich im wesentlichen darauf, die ANZAHL der abgegebenen und gezählten (inkl. ungültigen) Stimmen zu vergleichen.

    Man bedenke: wenn 1000 Stimmen auszuwerten sind, dann muss ich nur 10 Piraten-Stimmen für ungültig erklären, um ihnen ein ganzes Prozent zu klauen. Zumindest im betreffenden Wahlkreis.

    Wenn eine solche Manipulation nicht flächendeckend geschieht, dürfte sich das nicht groß aufs Wahlergebnis auswirken; schlimmstenfalls wird hier oder da mal ein Direktkandidat ausgetauscht.

    Und der AfD haben runde 130.000 Stimmen zu den 5% gefehlt. Selbst wenn hier mal 30, da mal 50 Stimmen falsch zugeordnet wurden (Google News ist dein Freund!), so glaube ich nicht, dass man in der Summe der „Irrtümer“ auch nur in die Nähe dieser 130.000 Stimmen käme.

    Mein Fazit: Es passieren rund um die Wahl Fehler, die nicht passieren sollten und dürften. Aber ich weiß auch, dass es Leute gibt, die zu dämlich sind, ne Strichliste zu führen! Und solange kein Vorsatz bewiesen ist, schreie ich nicht „Wahlfälschung“.

    Ich erwarte eh Neuwahlen, weil sich Rote und Grüne nicht von Mutti vernaschen lassen wollen. Spätestens dann ist die AfD eh locker drin. Und wer weiß, vielleicht kriegen die Piraten bis dahin ja auch das NSA-Thema auf die Reihe … wünschenswert wäre es.

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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