Tue Gutes aber schweige drüber


Ulf hat ja recht.

Irgendwie leben wir schon seit einer geraumen Weile in einer Welt, wo Statussymbole die eigentlichen Werte ersetzen. Das neueste Smartphone, ein Tablet, oder auch ein Auto oder eine neue Stereoanlage. Neu halt.Viele haben einfach das Maß verloren. Also mal ein kleiner Aufruf: Beim nächsten mal rausgehen, überlegt einfach mal, wie ihr jemandem eine Freude machen könnt. Haltet Türen auf, laßt Vorfahrt, regt euch einfach mal *NICHT* auf, wenn euch was quersitzt, sondern lächelt stattdessen und sagt „scheiß drauf, seh ich eh nie wieder“.

Nicht breittreten, das würde dem Sinn zuwiderlaufen. Einfach nur: Machen.

Veröffentlicht am 26. November 2013, in Daily Good News. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 15 Kommentare.

  1. Puh. Wenn das mal so einfach wäre.

  2. Es ist ganz einfach!

  3. Was hat meine Freundlichkeit mit der Frage zu tun, ob ich ein Smartphone habe? Wieso ist ein Tablet ein Indikator, ich hätte das „Maß“ verloren? Ich verstehe da den Zusammenhang nicht.

    • Es ist wohl eher das „aufgeilen“ am immer neusten „Schnick-Schnack“ gemeint.
      Und die Profilierung durch den Besitz eben dieser.
      Nicht „Ich bin ein toller Typ, weil ich tolle und gute Sachen mache“ sondern „Ich bin ein toller Typ, weil ich immer das neuste vom Neuen habe. Hier schaut her!“

      • jemand der sich nicht profilieren muss und der aus kleinen Sachen glück schöpfen kann, braucht kein Statussymbol, sondern macht sein Ding und seinen Mitmenschen ab und an eine Freude; sei dies das auf die vorfahrt verzichten oder das geduldige warten, wenn der vordermann seinen wagen abwürgt oder das Tür aufhalten oder das an der Kasse vor lassen, ohne darüber viele Worte zu verlieren, weils für ihn selbstverständlich ist und erst für sich selbst auch etwas gutes rausholt.

        😀

  4. @Torsten: Nein, das ist kein Anhaltspuntk dafür. Aber, und da spreche ich auch Erfahrungen im Bekanntenkreis, es ist so, daß man nicht mehr einfach was schenken möchte, sondern man möchte etwas als Gegenleistung, um sich eben mal das neueste vom neuesten leisten zu können; um dann sagen zu können: schau mal, das hab ich – das bin ich, ich kann. Das ist nicht bei allen so, zum Glück, aber doch bei einigen – und zwar bei mittlerweile so vielen, das es auffällt.

    An dieser Stelle, möchte ich – auch wenn sie es nicht an die große Glocke hängen will – dem Tantchen danken, die mir in einer Notsituation immer zur Seite stand und mir half respektive noch hilft. Und zwar IMMER, egal, wie es ihr ging. DANKE!

  5. Gerade so „Kleinigkeiten“ sind eigentlich ganz einfach, wenn man sich erstmal angewöhnt hat, drauf zu achten, bzw. ein klein wenig mitzudenken:

    Generell: Kann ich jemand anderem das Leben viel einfacher machen, ohne selbst dafür viel einzusetzen?

    Sei es, dass man gerade anfängt, seinen vollgepackten Einkaufswagen aufs Band zu packen, und hintendran balanciert jemand eine Handvoll Artikel auf dem Arm: „Bitte, kommen Sie doch gerade vor!“ (Wobei ich hier eher der mit dem bepackten Arm bin).

    Der Klassiker: Geht vor oder hinter mir jemand in Richtung zu „meiner“ Tür? – Dann halte ich sie noch kurz auf. (Nein, das ist heute längst nicht mehr selbstverständlich…)

    Kommt mir an einer engen Stelle jemand entgegen? Kann ich vielleicht viel einfacher ausweichen als der andere? Meistens „verliert“ man höchstens ein paar Sekunden dabei – oft genug noch nichtmal die, weil man kurz darauf doch eh nochmal warten muss. Egal ob auf der Straße, auf dem Bürgersteig, auf dem Flur…
    Ein kurzer Schritt zwischen die geparkten Autos, damit die junge Mutter ihren Kinderwagen (oder die Oma ihren Hackenporsche) auf dem engen Bürgersteig langschieben kann. Kurz warten und so den flotten Radfahrer nicht dazu zwingen, durch ein Schlagloch zu fahren.

    Oft bekommt man sofort was zurück. Ein kurzes Danke, ein nettes Lächeln.
    Vielleicht bekommt man auch nur indirekt etwas zurück, auf Wegen, die man nie erfahren wird. Oder umgekehrt, man unterbricht eine Kette, in der schlechte Stimmung weitergegeben wird. (Da gibt es einen schönen Comic zu, aber den finde ich gerade nicht)
    Auf jeden Fall ist es ein gutes Gefühl, jemand anderem ein klein wenig geholfen zu haben.

    Es ist wirklich nicht schwer; man muss nur die Augen offenhalten und ein bisschen mitdenken…

  6. ein anderer Stefan

    Das ist nicht immer einfach – gerade wenn man selber einen schlechten Tag hat, ist es meist einfacher, miesepetrig zu sein, als noch freundlich zu bleiben. Ich gebe zu, dass ich manchmal auch schlicht keine Lust habe, auf meine Mitmenschen zu achten – vielleicht liegt das mitunter daran, dass eben diese Mitmenschen vorher auch nicht auf mich geachtet haben. Wenn ich ständig Leuten ausweichen muss, die herumlaufen, als gehörte ihnen die Welt, werde ich irgendwann gnatzig.

    • Wenn einer meint, er müsse meine Spur kreuzen oder mir direkt entgegenkommen, dann bleibe ich gerne mal stehen und lasse ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, auflaufen. 😉

  7. „jemand der sich nicht profilieren muss und der aus kleinen Sachen glück schöpfen kann, braucht kein Statussymbol, sondern macht sein Ding und seinen Mitmenschen ab und an eine Freude; sei dies das auf die vorfahrt verzichten oder das geduldige warten, wenn der vordermann seinen wagen abwürgt oder das Tür aufhalten oder das an der Kasse vor lassen, ohne darüber viele Worte zu verlieren, weils für ihn selbstverständlich ist und erst für sich selbst auch etwas gutes rausholt.“

    Das ist Unfug. Jemand, der anderen die Tür aufhält, hat demnach kein nagelneues Smartphone? Die Freude an Technik verhindert Freundlichkeit gegenüber dem Nächsten? Omas über die Straße helfen beseitigt den Drang, die neue Xbox haben zu wollen?

    Das hat nichts miteinander zu tun. Auch Leute mit dem iPhone 5 können nett sein – und es gibt vegane Aussteiger, die totale Arschlöcher sind.

    Übrigens finde ich die Aufforderung, man solle doch einfach mal was Gutes tun und nicht drüber reden, ziemlich heuchlerisch – besser wäre, selber etwas Gutes zu tun und nicht andere Leute zu belehren. Wenn jeder bei sich selbst anfängt, ist viel geschafft.

    • „Das ist Unfug. Jemand, der anderen die Tür aufhält, hat demnach kein nagelneues Smartphone? Die Freude an Technik verhindert Freundlichkeit gegenüber dem Nächsten? Omas über die Straße helfen beseitigt den Drang, die neue Xbox haben zu wollen?“
      Mich deucht, er hat meinen Post nicht wirklich verstanden.

      „Übrigens finde ich die Aufforderung, man solle doch einfach mal was Gutes tun und nicht drüber reden, ziemlich heuchlerisch – besser wäre, selber etwas Gutes zu tun und nicht andere Leute zu belehren. Wenn jeder bei sich selbst anfängt, ist viel geschafft.“
      Wer hat ihm verraten, dass wir nur belehren und uns nicht an unsere „Lehre“ halten?
      Wenn ich den erwische…

      😉

  1. Pingback: Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram.

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