Dunkle Tage
Wer je an Depressionen erkrankt war, weiß das: Es gibt Tage, da ist die Schwarze Lady so stark, dass man den Hintern buchstäblich nicht aus dem Bett bekommt. Man steckt in einem tiefen Loch und würde die Hand, die einem heraushilft, selbst dann nicht sehen, wenn sie direkt vor der Hand wedelt.
Das ist keine „Traurigkeit“ – das ist ja einer der großen Fehlschlüsse. Die Depression hat viele Gesichter. Traurigkeit ist eins davon, aber nicht das einzige – und nicht das schlimmste.
Shane Koyczan ist Poet. Und er hat eine einmalige und sehr eindringliche Art, Dinge rüberzubringen. Von ihm selbst erfährt man recht wenig, denn offenbar sieht er sich selbst als Reflektionsfläche und vermeidet so die Betroffenenperspektive.
Und so bekommt dieses Poem für alle Seiten eine Wucht, die diesem Thema gerecht wird. Fundstück auf Facebook. Und ein Tip, sich mit dem Mann mal näher zu beschäftigen.
Veröffentlicht am 12. Januar 2014, in Daily Good News. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 6 Kommentare.
Tja – wenn jemand mit seiner Hand vor meiner wedelt, sehe ich diese auch nur selten… 😉
Depressionen sind echt ne üble Sache und ich weiß, ich würde mich einer akuten Phase nicht darauf einlassen, oben verlinktes Video anzusehen oder Ratschläge, gleich welcher Art oder von wem, entgegenzunehmen.
Vielleicht vorher…
😀
😉
Trotzdem ist das ein schönes Ding und lustigerweise (?) hats mich mal aus einer sehr finsteren Phase geholt.
Ich hätte nicht den Nerv, in einer wirklich dunklen Phase, einem englischen Text zu lauschen, derart firm bin ich da nicht, es würde mich eher noch mehr nerven.
😀
Das war ein schönes Video. Vielen Dank dafür.
Auch ausgesprochen zu empfehlen sein ‚TED-Talk’/Spoken Word Poetry Auftritt „To this day“. Anderes Thema, ähnlich eindringlich.
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