Nur Sex?


/update, weil erzählmirnix das so gepostet hat, gehört das der Vollständigkeit halber hier rein. Folgen muss ich dem ja nicht 😉

Diese Petition von Stängele geht mir inzwischen ziemlich derbst auf den Sack. Bzw. auf die nicht mehr vorhandenen Eierstöcke. Aber mal so richtig.

Warum?

Nicht nur, dass Stängele in profunder Ignoranz befürchtet, dass auf einmal ganz viele homosexuelle Kinder an den  Schulen produziert werden – nö. Auf einmal kommen die BDSM-Leute um die Ecke und wollen ihren „Lifestyle“ auch so ausleben. Sie nennen es Neigung.
Und an der Stelle:

Nein, liebe Leute. Nein.

Das hier ist ein klarer Gegenentwurf zu diesem Post und angefangen hatte die Diskussion bei erzählmirnix.

/update: Oh, und Miria macht sich hier ein klitzekleines bisschen der Bigotterie schuldig.

Mira meint:

Das Argument, Bdsm gehört nur ins Schlafzimmer, ist albern, denn Bdsm ist nicht nur Sex! Aber gerade das Ausleben im öffentlichen Raum beschränkt sich auf Kleinigkeiten, die von anderen aber als merkwürdig aufgefasst werden können. Niemand redet davon irgendwas sexuelles wie eine Session in der Fußgängerzone zu veranstalten. Beispiele sind hingegen ein gemeinsamer Spaziergang an der Leine oder wenn Top beim Ausgehen für Sub mitentscheidet.

Wenn Top für Sub mitentscheidet, bekommen das Außenstehende eher nicht mit. Das wird zu Hause entschieden und gut ist. Aber wenn ich sehe, wie ein Mensch einen anderen an der Leine spazierenführt, haben die 10 min. später die Polizei am Hals. Nicht, weil mich das stört, sondern weil hier ein Mensch öffentlich gedemütigt wird.Und der Teufel soll mich holen, wenn ich mit einem nonchalanten „ach, ist bestimmt ein BDSM-Pärchen“ abtue.

Denn wo zieht man hier die Grenze? Woran sieht man, dass das ein „glückliches“ BDSM-Pärchen ist und kein Vollidiot, der seinen Partner misshandelt? Einzig an der Leine kann man die gegenseitige Zustimmung nicht festmachen.

Es wird so viel von „Zivilcourage“ geredet, von „hinsehen“ statt „wegsehen“ – doch bei BDSM MUSS man WEGsehen, denn hier werden die Grenzen von gegenseitigem Respekt in einer Beziehung verwischt bzw. völlig negiert. Der Mythos, dass der sub den Top von unten regiert ist nichts weiter als das: Ein Mythos. Ja, es gibt SVV und die ganzen Vereinbarungen, das sind aber Selbstverpflichtungen – der Top hat die Macht, und im Rahmen der SVV erklärt er sich bereit, diese Macht NICHT zu nutzen.

Verlassen würde ich mich nicht darauf. Und komm mir keiner mit „das hat was mit Vertrauen zu tun“. „Schatz, ich liebe dich, 10 Schläge mit dem Paddel“ sind KEINE Liebesbeweise. Solange jemand damit glücklich ist: Bitte. Macht was ihr wollt – aber versucht nicht, das als gleichwertigen Lebensstil neben Homo- und Heterosexualität zu etablieren.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass Bdsm nicht nur sexuell ist, ist das gefesselte oder angekettete Schlafen. Dabei fühle ich mich wohl und geborgen und nicht unbedingt sexuell erregt. Es ist einfach eine andere Art von Romantik.

In so einer Situation *sollte* man sich nicht wohl und geborgen fühlen, wenn die emotionale Entwicklung vernünftig abgelaufen ist. Sondern hilflos und ausgeliefert. Wenn man gefesselt und angekettet ist, sind Fluchtversuche sinnlos, man kommt nicht weg.

Doof, wenns mal brennt. „Schatz, moment, ich hab gleich die Fußkette frei“ ist dann eher doof.

Menschen werden schwul oder hetero oder transsexuell oder transgender geboren. Sie werden aber nach allen Erkenntnissen derzeit NICHT sadistisch oder masochistisch geboren. Sondern so erzogen, indem man z.b. Liebe mit Schmerz verknüpft.

Es hat einen Grund, warum im mittleren Westen der USA, wo die Kinder von den Eltern zu Strafzwecken erst mit der Rute oder dem Paddel verprügelt werden und dann in den Arm genommen werden mit den Worten „ich liebe dich mein Schatz“, BDSM-Praktiken recht weit verbreitet sind. Ich müsste diesen jungen Mann mal fragen, der könnte mir Quellen nennen.

Solange der Betroffene nicht darunter leidet: Alles gut. Macht, was ihr wollt. Freu mich für euch.

Aber tuts da, wo die Öffentlichkeit es nicht mitbekommt. Und lebt damit, dass BDSM im Sexualkundeunterricht entweder nicht, oder eben als etwas abseitiges Sexualverhalten (!) (KEINE Neigung) geschildert wird.

Hinzu kommt: Ganz ehrlich, da kämpfen Frauen über Jahrzehnte dafür, dass sie respektiert werden. Und dann soll ein Lebensstil, der von Demütigungen lebt und der die subs beherrscht (topping from the bottom ist nach wie vor etwas, was es in Einzelfällen geben mag, aber ansonsten ist es ein Mythos. Ein Dom wird seine Vormachtsstellung in einer Beziehung nicht aufgeben) durchgehen und damit einen Kampf konterkarieren, der noch nicht mal gewonnen ist?

Im Leben nicht. Sorry Leute. Lebt damit – Anerkennung als gleichberechtigt wirds nicht geben. Und ich halte es für in hohem Maße unfair und unzulässig, dass ihr jetzt auf der Gleichberechtigungswelle für Homosexuelle mitreitet, weil ihr genau wisst, dass euer Anliegen von den meisten nur mit sehr großen und ungläubigen Augen betrachtet wird.

P.S.: Ja, ich weiß, dass es auch Schwule gibt, die auf BDSM stehen. Daher: Das ist ein frei gewählter Lifestyle, anders als Homosexualität, mit der man geboren wird.

Veröffentlicht am 17. Februar 2014, in Ärgerliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 20 Kommentare.

  1. Das man BDSM und Homosexualität nicht gleichsetzten kann und soll da stimme ich dir uneingeschränkt zu, allerdings hast du von BDSM ansonsten nicht wirklich viel Ahnung finde ich. Nur weil sich Mann/Frau im „Schlafzimmer“ dominieren lässt heisst das noch lange nicht, dass die Beziehung im Alltag nicht gleichberechtigt ist. Wobei ja wirklich gleichberechtigte Partnerschaften ja auch sonst nicht so selbstverständlich sind.
    Für mich ist der große Unterschied zwischen Homosexualität und BDSM, dass ich das eine sehr gut auch ohne Wissen meiner Mitmenschen leben kann und das andere nicht.
    Wenn ich mich gerne verhauen oder verschnüren lasse, oder es mir den Kick gibt im Restaurant mein Essen nicht selber wählen zu dürfen, dann schränkt mich das in keinster Weise ein, wenn der Nachbar das nicht mitkriegt.
    Will ich allerdings mit einem gleichgeschlechtlichen Partner leben, ihn zu Familien-, Firmen oder sonstigen Feiern mitbringen, dann muss ich damit sehrwohl in die Öffentlichkeit und kann dann auch verlangen dass das respektiert wird.
    Ansonsten ist eine BDSM-Neigung sowenig pathologisch wie Homo- oder Transsexulität. Ganz abgesehen davon dass es natürlich auch unter BDSM Paaren welche gibt in denen der Partner tatsächlich unterdrückt wird, aber tun wir bitte nicht so als würde das sonst nirgends stattfinden.

    • Darum geht es nicht – es wurde in den orignal verlinkten Kommentaren verlangt, dass man offen gelebte BDSM genauso akzeptieren soll wie Homosexualität, Transgender und Intersexuelle.

      Das heißt: Wenn der Dom den sub beim Sonntagsspaziergang an der Leine führen möchte oder wenn er ihn eine Windel tragen lassen möchte, dann soll ich das akzeptieren.

      Um nur mal ein Beispiel zu nennen. Und DAGEGEN hat sich das gewendet.

      Und natürlich: Wenn dieses Szenario Realität wird: Wo ziehst du die Grenzlinie? was ist „offen gelebte BDSM“ und was ist Misshandlung?

      • Sorry, da komme ich nicht mit. Ich bumse selbstverständlich auch nicht auf offener Straße, selbst wenn zugegeben die „Gefahr“ erwischt zu werden einen Kick bedeuten kann. Dennoch ist der Vorgang selbst nicht zu beanstanden.

        Für mich selbst ist SM nichts. Aber ich kann sehr gut nachvollziehen wie jemand dazu kommt. Schmerz kann Lust sein und Schmerz ist ein Ventil. Ausgeliefert sein kann Geborgenheit bedeuten. Es braucht dafür sogar massives Vertrauen. Das hängt ganz klar vom Charakter eines Menschen ab und der ist teilweise angeboren. Das widerspricht sicher keiner Emanzipation und ist keine „Schwäche“. Es ist nur unsere Sucht nach Liebe.

        Das Beispiel mit der Fusskette wenn’s brennt ist nicht fair und an den Haaren herbei gezogen. Es ist (auch) eine (einverständliche) Sexualpraxis und die haben wir zu respektieren.

        Das geht nur, wenn darüber aufgeklärt wird. Nur dann kann man Männer und Frauen und meinetwegen alles dazwischen verstehen. Wenn Du damit in Ruhe gelassen werden willst, dann ist das okay. Aber bitte bitte, seit dann Vorsichtig mit Beurteilungen wie etwa Lifestyle vs. angeboren.

        An Sexualität ist nichts abseitiges – jedenfalls unter den Bedingungen von Respekt, Einverständnis und einer verantwortungsvollen Vorsicht – selbstverständlich auch Dritten gegenüber. Eine Forderung nach Akzeptanz, wenigstens aber nach der Unterlassung von Vorurteilen, ist dann sicher gerechtfertigt. Warum gehört das nicht zur Sexualkunde in der Schule? Dies schon alleine, um der Diskriminierung mit ihren fatalen Folgen für den Diskriminierten vorzubeugen.

        Ich hoffe und vermute, ich habe nun nur aus meiner Sicht gesagt, was Du sowieso meintest.

        • Den „Vorgang selbst“ hab ich auch nicht kritisiert. Im englischen gibts da den schönen Term „to each their own“ – wems gefällt, bitte.

          Aber in der Öffentlichkeit gehört das nicht hin. Keiner kann von mir – oder irgendwem anders – erwarten, dass ich mir ein Pärchen angucke, wo der Dom den sub an der Leine spazierenführt und dann höchstens ein: „Wie nett, das muss Liebe sein“ rausbringe, es mir aber ansonsten egal ist.

          Nochmal: Wo zieht man die rote Linie? Ich rede hier von der Öffentlichkeit und nur der. Was im eigenen stillen Kämmerlein stattfindet – mir doch hupe.

          Es wird immer beklagt, dass die Leute so wenig Zivilcourage haben. Und dann soll ich bei einem Vorgang, den ich als Außenstehender nicht einschätze, der aber (außerhalb) der BDSM-Szene jederzeit als Misshandlung ausgelegt werden kann, schweigen? Höchstens noch milde lächeln?

          Im Leben nicht.

          Und *ich* als Außenstehender kann nicht sagen, ob das Pärchen da ein „echtes“ BDSM-Pärchen ist, das gerade glücklich auf einem Sonntagsspaziergang ist, oder ob es ein Pärchen ist, wo eine Hälfte gerade massiv misshandelt wird.

          Das Risiko, hier was zu übersehen, wäre mir persönlich zu groß. Und ich würde im Zweifel die Polizei rufen.

          Das betrifft ausschließlich die Öffentlichkeit. NICHT das, was, wie gesagt, im Schlafzimmer stattfindet.

          DAS hat nur die anzugehen, die es direkt betrifft. Alle anderen haben da die Schnauze zu halten.

          Das Beispiel mit der brennenden Hütte war übrigens gar nicht so an den Haaren herbeigezogen. Was ist denn, wenns wirklich mal so ist, das man schnell raus muss und der Dom muss sub erstmal entschnüren?

          • Tante, nur wegen meines großem Respekts vor Dir wage ich, darauf hinzuweisen, dass es von Kultur und Konvention abhängt, was erlaubt ist und was nicht.

            Anders. Du magst doch Geschichten.

            Nachdem ich meine Frau kennen lernte verbrachten wir etwas Zeit in Nordspanien. Stierkämpfe, Dali, Menschen, die mir sofort sympathisch waren – auch wenn ich da Dinge gab, die ich gar nicht mochte. Die Menschen aber mochte ich. Wir betraten eine Art Bar oder Pinte, Ältere und einige Jüngere saßen rum und tranken – ach ich kann mich kaum erinnern. Denn meine Begleiterin zog mich schließlich vollständig in den Bann. Wir turtelten, hielten Händchen und rosa Wölkchen flogen um uns herum. Bis die plötzlich von einer schwarzen Gewitterwolke zur Seite geschubst wurde und uns böse Blicke trafen.

            Spanier sind stolz – besonders die im Norden. Niemand brauchte einen Ton zu sagen. Obwohl wir sicher gar nichts Böses taten rückten wir auseinander und ein alter Mann auf einem Hocker lächelte darauf hin und prostete uns zu.

            Ich denke oft an den alten Mann. Er hat mich etwas gelehrt.

            • Und was lernt uns das? *g*

              Trotzdem:
              Es ist eine Sache, wenn man genau diesen Fetisch zu Hause auslebt – oder wenn der Dom den sub im Supermarkt an der Leine herumführt. Es ist eine Sache, ob man im Wohnzimmer Windeln trägt – oder in der Öffentlichkeit, z.b. im Hörsaal.

              Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo die des anderen beginnt.

              • „Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo die des anderen beginnt.“

                Richtig. Und das gilt in alle Richtungen. Beachte aber, dass gewissermaßen (ohne jeden „Vorwurf“!) Du das „Problem“ hast. Und beachte, dass wir alle irgendwo einen Fetisch haben – mehr oder weniger. Selbst für die Missionarsstellung unter Hetros kann das zutreffen.

                Natürlich hast Du Recht – und noch mehr der alte Mann, der, als er uns zuprostete, zeigte, dass er versteht. Darum geht es. Was in der Öffentlichkeit geht, das hängt von vielen Aspekten ab. Das ist kein Dogma und nicht unveränderlich. Es gibt da kein Richtig und kein Falsch und Grenzen sind dazu da, sie zu überschreiten.

                „Die Anderen“ haben auch Recht – gerade dann, wenn ich das persönlich anders sehe. Vor allen Dingen haben sie Rechte. Ein wenig Aufklärung und die Weisheit eines alten Mannes scheint mir da gerade richtig.

                Genau deshalb kann ich Miria herzlich grüßen, sie sogar um etwas hier bitten (schätze, sie versteht) und Dir trotzdem Recht geben. Weil die Welt bunt ist.

              • Nochmal: Wo ziehst du die Grenze?

                Lass mal postulieren: Plötzlich ist gelebte BDSM nicht mehr „verpönt“ (lies: Erregung öffentlichen Ärgernisses). Das heißt, der Dom kann den sub an die Leine nehmen. Der Dom kann verlangen, dass der sub den ganzen Tag mit der Windel herumläuft. Sicht- und riechbar.

                Das gesamte Spektrum kann ausgelebt werden. Öffentlich.

                Und jetzt die Frage:

                Woran machst du fest, dass es „gute“ BDSM ist und nicht schlechte Misshandlung. Dass ein Arschloch seine Frau an der Leine führt, weil er ihr mal zeigen möchte, wo der Hammer hängt – und die Frau zu verängstigt ist, öffentlich auf ihre Misere aufmerksam zu machen? Ab wann kannst du dich dann noch gegen die Zumutung einer vollen Windel wehren?

                Wo ziehst du die Grenze?

              • Mit Verlaub, Du bist etwas unlogisch. Dass ein Arschloch seine Frau an der Leine führt wird nicht besser im geheimen Folterkeller.

                Die Frage ist nicht, wo ich die Grenze ziehe. Die Frage ist wie ich die Grenze ziehe. Denk‘ an den alten, ehrwürdigen stolzen Spanier. Für mich ziehe ich Grenzen – möglicherweise viel enger als Du. Und das sage ich auch. Das solltest Du inzwischen wissen.

                Doch Dir, abstrakt gemeint, aber natürlich auch Dir persönlich, wünsche ich Alles (Gute). Für Dein Recht Deine Persönlichkeit möglichst zu entfalten, niemals diskriminiert zu werden, stehe ich ein, mach mich notfalls ohne nur mit der Wimper zu zucken vollkommen lächerlich. Mit dem Konflikt, der daraus entstehen kann, muss ich leben, manchmal sogar recht bittere Konsequenzen ertragen. Das nennt man Leben.

                Du hast gefragt und bekommst eine sehr persönliche Antwort. Ohne diese Einstellung könnte ich nicht auffordern:

                Lasst uns versuchen diese Welt besser machen. Besser, gegen jeden Widerstand und gegen jede vermeintliche Logik, gegen jede Macht, Meinung und Autorität, gegen Präsidenten und alle Generäle und gegen alles Nichtverstehen. Lass uns den Menschen sehen und füreinander einstehen. Es gibt keine andere Möglichkeit.

                Du hast gefragt. Dort ist die Grenze.

              • Das ist zu wachsweich.

                Es gab Leute in erzählmirnix‘ Thread, die sagten, dass sie sich mit Leine geborgen fühlten.

                Also: Wo zieht man die Grenze zwischen Missbrauch und BDSM? Als Außenstehender? Wann ruft man die Polizei und wann soll man das akzeptieren?

  2. Also ich merke schon, dass Du ziemlich intolerant bist und keine Ahnung vom Thema hast. Allerdings anscheinend auch kein Interesse, das zu ändern.
    Gut, das ist dein Problem und ich bin froh, dass es nicht so viele Menschen wie dich gibt und die Welt täglich offener und toleranter wird!
    Eines interessiert mich aber doch: wie und wo genau mache ich mich der Bigotterie schuldig?

    • Du bist ein Klassiker der „ich hab nix gegen Schwule, aber..“-Fraktion. 😉

      Du willst, dass Schwule und Lesben anerkannt werden, aber doch bitte keine Ehe. Und Adoption schon mal gar nicht. Man weiß ja nicht, was die lieben Kleinen da für einen Knacks wegbekommen.

      Dank Leuten wie dir sind immer noch Kinder in Kinderheimen, die es nicht bräuchten. Denn Hetenpaare wollen meist nur Babies oder Kleinkinder. Ältere Kinder ab 3 Jahre sind dann erstmal am Arsch. Es gibt einige homosexuelle Paare in meinem Umkreis, die gerne auch ältere Kinder adoptieren würden. Dürfen sie aber nicht. Weil, weißt du – is für Kind immer besser im Heim zu sein, als bei einem homosexuellen Paar, nich?

      funny sidenote: Mir intolerantem Schweinchen ist gerade das hier in den Postkasten geflattert 🙂

      https://netzpolitik.org/2014/kanadische-studie-sieht-zusammenhang-zwischen-trollen-und-sadismus/

      Sorry, aber: 🙂

      • Du scheinst echt nicht verstanden zu haben,, was ich will. Besonders nicht den Artikel zum m Thema Ehe, in dem ich als oberstes für eine Trennung von Staat und Kirche und ein neues Modell der staatlich anerkannten Lebensgemeinschaft plädiere.
        Und Du scheinst überlesen zu haben, dass ich selbst auch gleichgeschlechtliche Beziehungen hatte, wie passt das deiner Meinung nach dazu?

        • Wenn du für ein „neues Modell“ plädierst und das Institut Ehe mehr oder weniger für die reservieren willst, die an Gott glauben, begehst du gleich zwei Denkfehler.

          1. Es gibt auch gläubige Schwule, die gerne heiraten würden.
          2. Weil die Ehe für DICH nichts ist (für mich übrigens auch nicht), heißt das noch lange nicht, dass das für alle gilt.

          Das Konzept „Ehe“ ist ein recht konservatives. Wer heiratet, möchte damit was aussagen. Und das sollte er oder sie können, ohne dass gefragt wird, wen er da eigentlich heiratet (solangs nicht die Hauskatze ist).

          Dass das Konzept der Ehe nicht wirklich noch in unsere Zeit passt – geschenkt.
          Aber für viele ist es so die Krönung der Liebe: Vor den Standesbeamten treten und „ja“ sagen. Und die Zeremonie drumherum ist da genauso wichtig wie das Gefühl „wir gehören jetzt offiziell zusammen“. Eine bloße Vertragsunterzeichnung wie es in Frankreich beim PACS-Vertrag ist, reicht manchen da einfach nicht. Schwul oder Hetero.

          Und wenn du jetzt sagst: Ehe als Sakrament nur in der Kirche, dann bist du in etwa mit Meisner auf Augenhöhe. Applaus, packt auch nicht jeder.

          Man darf den Kirchen auch nicht überlassen, zu entscheiden, wer jetzt mit „Segen“ heiraten darf oder nicht. Nicht, solange da noch Meisners, Tebartz van-Elsts oder andere Erzkonservative sitzen. Ein Franziskus macht da noch lange keinen Sommer.

          Was für Beziehungen du hattest, interessiert mich dabei auch nicht. Nur, weil man selbst schon gleichgeschlechtliche Beziehungen hatte, ist man nicht davor gefeit, irgendwelche Denkfehler zu begehen.

          Fakt ist: Wenn jemand sich einem anderen angeloben möchte (um es mal neutral zu formulieren) sollte er das tun können – ohne das irgendwer fragt, wer der andere denn jetzt ist.
          Man kann ja gerne die Möglichkeit eines PACS-ähnlichen Vertrages eröffnen. Für alle Paare. Nach dem Motto: Heiratet nach PACS oder nach BGB. Suchts euch aus.

          Und dann aber bitte auch Ehegattensplitting für alle oder gar keinen.

  3. hmmm…. also wir können nicht nur wir müssen es der Kirche überlassen zu entscheiden wem sie ein Sakrament zugesteht und wem nicht… das ist eine rein innerkirchliche Entscheidung… wenn es Gläubige gibt die der Katholischen Kirche angehören und das verändern möchten, bitte die sollen und dürfen sich dafür stark machen.
    Aber nur weil wir in einer Demokratie leben und mehr oder weniger gemeinsam entscheiden was erlaubt ist und was nicht, steht es uns doch nicht zu demokratisches Verhalten einer Instiution aufzuzwingen. Die Katholische Kirche ist hierachisch… fertig aus, wem das nicht gefällt der ist nicht gezwungen Mitglied zu sein… und ja klar gibt es Gläubige Homosexuelle die gerne in der Kirche heiraten würden… aber die müssen sich halt einfach entscheiden… wollen sie einem Verein angehören der sie für Sünder hält oder nicht… ich kann mich ja auch ned im Fussballverein anmelden und dann sagen ich würd aber lieber Handball spielen und laut „Diskriminierung“ schreien wenn die mir dann erklären bei ihnen wird nun mal Fussball gespielt und sonst nix…

    • ich glaube das erfordert noch eine Ergänzung…
      erstens; ich bin nicht katholisch, nicht gläubig und nicht schwul
      zweitens: was noch viel wichtiger ist, das gilt natürlich auch andersrum… es ist absolut nicht hinzunehmen dass die Katholische Kirche ihre Heilslehre versucht allen Menschen aufzuzwingen…

    • Das hinkt. Und zwar gewaltig.

      Die Ehe als Instrument ist ja von der Kirche inzwischen weitgehend unberührt. Es geht nicht um das Recht kirchlich heiraten zu dürfen.

      Sondern darum dass man heiraten kann und alle Vor- UND Nachteile eines verheirateten Paares hat, egal ob schwul oder hetero.

      Aber derzeit siehts so aus, das schwulen Paaren die Vorteile versagt bleiben (Adoption, steuerliche Gleichstellung etc.) und das geht nicht.

      • na… hinken tut da gar nix…
        aber deinen Satz „Man darf den Kirchen auch nicht überlassen, zu entscheiden, wer jetzt mit “Segen” heiraten darf oder nicht.“ habe ich so verstanden das es auch innerkirchlich nicht eine Entscheidung der Kirche sein darf, zusätzlich noch verknüpft mit Personalentscheidungen die uns auch nix angehen…. solange Kirchenangehörige Kirchenvermögen verschwenden ist das nicht mein Problem…
        Sollte sich das ganze mit dem Wort „Ehe“ nicht ausgehen, müssen wir halt einen neuen – politsch korrekten Begriff suchen… wir haben uns ja auch ans Binnen-I gewöhnt und daran das man nicht mehr weiss wie man dunkelhäutige Menschen jetzt p.k. bezeichnen darf… was solls, dann gewöhnen wir uns halt auch das Wort Ehe ab, damit sich keiner benachteiligt fühlt…
        Also versteh mich jetzt ned falsch… aber all diese Diskussionen hängen mir so zum Hals raus, haben wir in unserer Gesellschaft echt keine anderen Sorgen?

    • Dankeschön! Das war genau das, was ich auch in meinem Text zur Ehe geschrieben habe. Ich glaube, ich hatte als Beispiel den Schwimmverein! 😉

      Der Kommentar von Tante Jay enthielt einfach so viele falsche Behauptungen und Unterstellungen mir gegenüber, dass ich darauf nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehen kann, da ich dafür momentan einfach nicht die Nerven habe.

      Liebe Grüße,
      Miria

      • Miria, nun muss ich Dich doch mal selbst an- oder besser zusprechen.

        Du solltest bedenken, dass jeder Mensch seinen Kontext hat. Das was Du als Unterstellungen bezeichnest, das hat Ursachen und ist keinesfalls aus der Luft gegriffen. Ihr habt Euch verrannt weil ihr einander nicht „versteht“ (in dem Sinn, dass niemand in des anderen Kopf sehen kann). Ihr seit tatsächlich nicht sehr weit voneinander entfernt.

        oh, das bedeutet nun Haue von zwei Seiten…

        Ich denke persönlich, dass es meist richtig und absolut wichtig ist, was Du sagst. Doch bevor ich dazu konkret etwas sage muss ich mich etwas mehr schlau machen. Vielen Dank für die Möglichkeit dazu.

        Und was Tantes Grenze angeht: korrekt Tante. Ich bin zu wischi-waschi. Aber ich muss nicht immer alles sagen, schon gar nicht Recht haben. Ich verstehe Dich und das ist der Grund für wischi waschi.

        Wenn Du es unbedingt wissen willst: Gewalt, Verletzung der persönlichen Würde gegen den eigenen Willen, Diskriminierung sind inakzeptabel. Spielchen eines Psychopathen mit einem Opfer sind ein Verbrechen. Die können mehr als fatal enden.

        Doch SM ist ein Rollenspiel, eine Art Theater. Niemand muss das mögen. Doch genau so darf niemand dieses Spiel einfach mit dem gleichsetzen, was über alle Grenzen geht. Da ist niemand krank oder kränker, als wir Alle. Es ist nicht alles so wie es scheint und für meine oder Deine Assoziationen kann der Andere nichts. Dein öffentliches Hundeleinenbeispiel ist (in der Regel) nicht real. So wenig real, wie bei Anderen der Kick erwischt zu werden eben. Niemand will dabei wirklich erwischt werden.

        Ich denke, es ist möglich, dass die Szene darauf einfach verzichtet, zu harte Dinge öffentlich zu tun. Im Grunde will das auch niemand wirklich. Vielleicht abgesehen von einem imaginären Kick. Den kann man anders und besser haben…

        Ich denke, es ist möglich, dass die Öffentlichkeit darum bittet, weil sie einfach damit nicht zurecht kommt. Es ist ein kulturelles Problem und auch ganz real für einen Außenstehenden unentscheidbar.

        Jeder ist Teil dieser Gesellschaft, ob er will oder nicht. Verständnis und Rücksicht ist das Zauberwort.

        Jeder solle einfach die Grenzen des Anderen achten.

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