PETAs neuester Coup
PETA hat wieder einen furchtbaren Skandal aufgedeckt. Tiere werden furchtbar sadistisch gequält. Geschlagen, getreten, ohne Betäubung genäht.
Die Rede ist von den australischen Schafscherern, die skrupellos ihre Frustration während des Scherens an den armen Tieren auslassen.
Oder vielleicht doch nicht?
PETA weiß, wie man Kampagnen aufzieht, um Industrien kaputtzumachen, die sie als „harmful“ einstufen. Natürlich sollen wir alle vegan leben, völlig egal, wo das Essen dann herkommt, hauptsache pflanzlich und kein Tier kommt zu Schaden.
Lederschuhe? Die armen Tiere, was müssen sie leiden. Wollpullover? Wollschals? Die armen Schafe, wir wissen, wie unfassbar die Tiere in den australischen Schafscherhütten leiden müssen.
Und so macht derzeit ein Video die Runde, dass zeigt, wie schlimm die australischen Schafscherer mit den armen Schafen umgehen. Es wird gezeigt, wie die Schafe geschlagen, mit Hämmern traktiert und getreten werden. Wie blutige Wunden vom scheren ohne Betäubung mit ein paar Stichen genäht werden. Wie Schafe, die Panikattacken haben, auf dem Boden niedergehalten werden, um sie scheren zu können, denn Schafe sind Beutetiere. Auf dem Boden festgehalten zu werden löst die Fluchtinstinkte aus: Das machen Jäger, wenn sie zum Töten ansetzen.
Das ganze ist geeignet, einem ein furchtbares Gefühl zu geben, wenn man wieder seine Wollsachen anguckt. Mit dem Leid so vieler Tiere ist dieser schöne Luxus erkauft worden.
Allein: Er stimmt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Ebensowenig wie das furchtbare Video, dass zeigt, wie Angorakaninchen das Fell ausgerissen wird anstatt abgeschoren.
Wie komme ich darauf?
Ganz einfach: Gesunder Menschenverstand und ein wenig Recherche.
Australien lebt überwiegend von der Schafzucht. Gute Merinoschafe sind dort richtig wertvoll. Es gibt Ausbildungsberufe, die sich rund um die Schafzucht entwickelt haben, die eine profunde Ausbildung bieten. Schafscherer gehen zum Beispiel auf eine Schule in Queensland und lernen dort erstmal die Schafschur, bevor sie überhaupt in eine Schurhütte gelassen werden. Woolclasser sind ausgebildet, die Wollqualität in hoher Geschwindigkeit zu klassifizieren. Und so weiter.
Es sind nicht nur die Schafscherer in den Hütten. Auch die Eigentümer der Schafe sind dort vertreten. Und die haben ein ureigenstes Interesse daran, dass den Schafen nichts geschieht. Wenn die Haut Narben aufweist, wächst dort keine Wolle mehr. Das wird beim Mulesing ausgenutzt, um zu verhindern, dass sich in den Falten am „Heck“ des Schafes Fliegen einnisten können. Die Fliegen, um die es geht legen lebende Larven – diese Würmer sind in der Lage, ein Schaf in wenigen Tagen fast komplett aufzufressen. Da ist das Mulesing das kleinere Übel.
Hintergrund: Beim Mulesing wird eine kleine Hautfalte am After des Schafes entfernt. Sie ist beileibe nicht so groß, wie die PETA-Bilder glauben machen wollen, und die Lämmer werden dazu auch nicht an Eisenstangen aufgehängt, das macht überhaupt keinen Sinn: Die Arbeit, das Lamm erst festzubinden, dann die Stange hochzuwuchten und dann zu schneiden ist immens. Die Lösung, die man gefunden hat, ist: Das Lamm wird auf einen „Drehtisch“ gelegt mit mehreren Stationen. Station 1: Drauflegen, festbinden. Station 2: Impfung und Kastration bei männlichen Schafen. Station 3: Marken verteilen, Station 4: Mulesing. Und weg. Alles in allem keine 2 Minuten für das Lamm, dass danach sofort zur Mutter gebracht wird.
Man kann sich darüber streiten, ob die fehlende Schmerzbetäbung ethisch ist oder nicht. Aber eins ist auch ziemlich klar. Es wäre unethisch die Schafe NICHT zu behandeln. Denn dann hätten die ein echtes Fliegenproblem. Der Vorschlag von PETA, doch mit Fliegenfallen zu arbeiten und die Schafe per Evolution eine „natürliche Abwehr“ gegen die Fliegen entdecken zu lassen, ist an der Stelle so lächerlich, dass ich da nicht weiter drauf eingehen werde.
Mulesing durch, bleibt das Schafscheren.
Leute, wir reden hier von wertvollen Merinoschafen. Die sind verdammt teuer. Und die Farmer sind auf die Wolle, die sie liefern können, angewiesen. Die Eigentümer sind in den Schafhütten meistens bei der Schur mit anwesend und passen von sich aus schon auf, dass den Schafen nix passiert. Denn: Auf Narbengewebe wächst keine Wolle. Und das Schafleder ist mit Narben auch weniger gut zu verkaufen, wenn das Schaf dann irgendwann geschlachtet wird.
Die australischen Schaffarmer haben ein ureigenstes Interesse daran, dass ihre Schäfchen gut behandelt werden. Und dass die Schafe möglichst lange leben. Ein Schaf, dass nur 2x geschoren werden kann und dann aufgrund der schlechten Behandlung stirbt, hat die Investitionskosten nicht reingebracht.
Und so komme ich dann zurück zum PETA-Video, dass brutalisierte Schlägertypen zeigt, die die Schafe eher als Punchingball anstatt als Arbeitstisch benutzen.
Es gibt viele Hinweise, dass das Video „bestellt“ ist. Zum Einen ist der Videofilmer offen vorgegangen. Die Scherer wußten also, dass sie beobachtet werden und dass das alles auf Kamera gefilmt wird. PETA hat den Hinweis inzwischen entfernt und ich ärgere mich, dass ich keinen Screenshot gemacht habe.
Bei manchen Schafen bin ich mir auch nicht völlig sicher, ob die Scherer dort auf Tiere einschlagen oder auf Puppen, die Filmqualität ist bewußt schlecht, vieles ist einfach kaum zu erkennen. Ziel von PETA ist es, die australischen Wollfarmer kaputtzumachen und mit Boykotten zu erreichen, dass keine Wolle mehr gekauft wird. Und gerade bei diesem Video gibt es starke Hinweise, dass es ein „Setup“ ist, dass also die Aufnahmen gestellt sind auf die größtmögliche Brutalität hin.
Denn DAS was man da sieht, lernt kein Schafscherer auf der Schule. Und kein Schafbesitzer würde diese Behandlung dulden. Jeder Schafscherer, der sich so benimmt, wäre augenblicklich seinen Job los und würde nirgendwo mehr eine Anstellung finden.
PETA hat auch noch behauptet, dass die Schafe die Wolle von selbst verlieren, wenn sie nicht geschoren werden und dass die Farmer dann doch nur die abgefallene Wolle aufsammeln müssten, um die armen Tiere nicht so zu quälen. Das ist übrigens kompletter Bullshit. Die Wolle fällt nicht ab. Sie wächst immer weiter.
Kauft die Wolle ruhig. Nichts von dem, was PETA behauptet, stimmt. Australien hat übrigens jetzt reagiert und ein Gesetz zum Schutz der Tiere herausgebracht – und das wirft ein noch dunkleres Licht auf die mächtige Organisation, die eher selbstsüchtige Ziele verfolgt anstatt Tiere zu schützen.
Man sollte doch wohl meinen, dass man sofort die Behörden informiert, wenn man sieht, wie diese Tiere behandelt werden und das Material zumindest in Kopie übergeben.
Nichts davon ist geschehen. PETA hat selbst gesagt, dass ihre „Ermittlungen“ 12 Monate dauerten. EIN Jahr lang haben die gefilmt und – nichts – getan. Keine Tierschutzbehörde wurde informiert. Das Material wurde schön im Truck gelagert, bis es, gut zusammengeschnitten, bei einer Kampagne gelauncht wurde.
Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber wenn ICH filmisches Material habe, dass derartige Tierfolterungen zeigt, dann ist das Material bei den Behörden. Und zwar mit entsprechendem Nachweis, dass ich auch beweisen kann, wann das bei der Behörde eingegangen ist. Und welches Material. Ich baue eine lückenlose Beweiskette auf, dass ich gehandelt habe und die Behörde möglicherweise vorgezogen hat, zu schweigen.
Das hat PETA nachweislich nicht getan. Und deshalb hat Australien jetzt auch reagiert.
Und es unter Strafe gestellt, dieses Material zurückzuhalten. Wer Kenntnis von derartigen Vorgängen erlangt, hat das gefälligst den Behörden zu melden. Und zwar unverzüglich, sonst macht er sich strafbar. Genauso übrigens wie die Tierquäler.
Kommen wir zurück zur chinesischen Angora Industrie. Siehe oben. Es gibt mehr als genug Hinweise, dass das alles ein gigantisches Setup war.
Warum macht PETA das, fragt ihr?
Nun ja. Guckt euch mal das Spendenaufkommen an, wenn PETA eine Kampagne startet. Lohnt sich.
Zum Abschluß nochmal ein echtes Schafschur-Video. Schafschur ist Knochenarbeit, die haben keine Zeit für irgendwelche Brutalitäten wie Schafe verprügeln und zusammentreten.
Veröffentlicht am 6. September 2014, in Ärgerliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.
Peta ist eine ekelerregende Organisation, nicht besser als extremistische Vertreter von Politischen Richtungen oder Religionen.
Hallo,
es wäre schön, wenn das Video der Schafscherer nicht echt wäre. Zu schön.
Aber ich denke, leider, es ist echt.
Nein Luci, das Video ist gestellt. Was du in dem Zusammenhang „denkst“ ist zweitrangig.
Die Hinweise sind zu stark, um sie zu ignorieren – kein Schaffarmer in Australien würde diese Behandlung der Tiere zulassen. Ich habs im Artikel dargelegt. Ein Schafscherer, der die Tiere so behandelt, hat seine letzte Saison geschoren. Buchstäblich.
Das Video ignoriert auch völlig, dass Schafscherer in Australien ein Ausbildungsberuf ist, der über mehrere Jahre erlernt wird.
Demgegenüber steht: Die „Filmer“ haben das Video über ein Jahr lang in der Schublade liegen lassen, bevor sie die Kampagne gelauncht haben. Australien hat demzufolge jetzt ein Gesetz erlassen, wonach sich jemand strafbar macht, der diese Art von Beweisen zurückhält.
Die Schafscherer waren sich bewußt, dass sie gefilmt wurden. Und die waren auch über den Zweck des Videos informiert. Das Ergebnis: Gequälte Schafe.
Und last but not least: Profit.
Gequälte Schafe leben nicht lange. Meist nicht lange genug, um ihre Investitionskosten wieder reinzuholen. Die Wunden verursachen fiese Narben auf denen keine Wolle wächst – was den Verkaufswert des Schafleders mindert *und* den Wert des Schafes an sich: Sie produzieren weniger Wolle.
Glaubst du wirklich, Schaffarmer würden DAS zulassen?