Vor über 20 Jahren
Gott, ich war noch so jung. 21. Fast 25 Jahre ist es her.
Ich war zum erstenmal in den USA. Und mann haben die sich gegenseitig überboten, mir was zu bieten. Jack Daniels Destille. Nashville. Memphis. Es war toll.
In Memphis wurde ich zu treuen Händen einem Ortsansässigen übergeben. Und nachdem ich im Hotel untergebracht wurde, hab ich mich erstmal auf den Weg gemacht.
Civil Rights Museum. Untergebracht in dem Hotel, in dem Martin Luther King jr. erschossen wurde. Ich müsste lügen, wenn ich sagte, dass das keinen großen Eindruck auf mich gemacht hat.
Mud Island. Mit der Straßenbahn gefahren.
Abends ein wenig aufgebrezelt (zumindest für meine Verhältnisse *hust*) und dann ab auf die Piste. Memphis bietet sich dafür an. Beale Street. Lecker Essen und in fast jedem Gebäude dort ist auch eine Bühne. Jemand nimmt sich das Mikrophon und fängt einfach an. Es ist Memphis, Beale Street, die neue, bunte, mit Leuchtreklame vollgestellte.
Wir betreten eine Bar. Es ist noch früh, nicht voll. Das Essen war gut, die Musik auch. Und dann setzte sich plötzlich ein netter älterer Herr zu uns. Er schien amüsiert, dass ich ihn nicht erkannte, aber wir haben uns kurz unterhalten. Mein Begleiter und ich waren für den Süden wohl etwas ungewöhnlich, ich weiß, er schwarz und wir sind völlig normal miteinander umgegangen. Für ihn schien das seltsam zu sein, was für MICH wiederum seltsam war.
Der nette ältere Herr wurde auch nicht jünger. Und wie es das Leben so ist, ist er jetzt verstorben.
Ich werde ihn in guter Erinnerung behalten. Ein langes Leben, gut gelebt und bis zuletzt ein Vollblut-Musiker.
Farewell BB King. Es war schön mit dir. Und ich gönne dir deine Ruhe.
Veröffentlicht am 15. Mai 2015, in Persönliches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.
Schön geschrieben. Macht mich glatt melancholisch.
Hach. Zum Wegschmelzen…
Dieses Jahr ist schon sehr herb – Leonard Nimoy, Ben E. King, B. B. King (die Namensähnlichkeit sorgte heute morgen bei meiner Mutter für Verwirrung) – und bestimmt hab ich noch einige vergessen, wohl, weil sie für mich nicht so große Bedeutung haben.
Unvoreingenommen mit einem interessanten Menschen am Tisch, nicht schlecht.
Passend dazu bin ich beim Schlendern durchs Netz auf diese kleine Anekdote zwischen Slash (Guns’n’Roses) und BB King gestolpert: