Experimentelle Meerschweinchen


In den USA gibt es die RIC – Routine Infant Circumcision. Also die routinemäßige Neugeborenenbeschneidung. Und „Neugeborene“ ist hier wörtlich zu nehmen, es gibt Fälle, wo die beschnitten werden, bevor Mami auch nur das Kind gesehen hat. Eine Einverständniserklärung der Eltern liegt nicht in allen Fällen vor. It’s „just a snip“ at least.Betäubung? Nein. Ist in dem Alter nicht möglich, selbst eine Lidocain-Injektion, die den Schmerz zumindest lindert (ganz wegnehmen kann auch sie ihn nicht) ist nicht möglich. Die Kinder sind zu klein. Und so haben sie nicht nur den Stress der Geburt, sondern werden auch gleich noch mit einem „Friss das, du kleiner Bastard. Und viel Spaß noch mit dem Rest, den ich von deinem Penis übriglasse“ begrüßt. Die Operation dauert im allgemeinen zwischen fünf und zehn Minuten.

Es gibt drei Instrumente, die dazu benutzt werden. Einmal die Mogen-Clamp, die den Beschneidungsinstrumenten jüdischer Rabbis nachempfunden ist, dann den Plastibell-Ring und die Gomco-Clamp (vorsicht, das ist ein Lehrvideo und verdammt übel).

Die Gelehrten streiten sich, welches das „beste“ Instrument ist, um die Vorhaut von Säuglingen zu amputieren. Vor allem dreht sich endlich die Diskussion auch mal darum, wie schmerzhaft das wirklich ist. Es gibt erste Studien, die feststellen, dass die These, dass sich das Kind eh nicht mehr dran erinnert, nicht haltbar ist. Die Kinder erinnern sich offenbar sehr wohl daran. Und die Effekte konnte man inzwischen bis zu einem Jahr nachweisen.

Was liegt also näher, als das mal genauer zu untersuchen. Nein, nicht, ob es Alternativen zur Beschneidung gibt, weil die ja wehtut. Sondern: Was tut mehr weh, Gomco-Clamp oder Mogen-Clamp. Und wie findet man das raus? Genau, indem man zwei Gruppen von Säuglingen nimmt, die eine mit Mogen beschneidet, die andere mit Gomco-Clamp und dann aufschreibt:

– wo schreien die Babies lauter?- wo verziehen sie das Gesicht mehr?
– bei welcher Methode wird mehr Adrenalin und Nor-Adrenalin ausgeschüttet, der Indikator für Furcht und Schmerz?

Ihr glaubt nicht, dass intelligente Menschen so zynisch sind? Och doch, das kann man noch toppen. Die Studie findet in dem „Good Samaritan Hospital“ in Cincinnati, Ohio statt.

Diese Studie ist inhuman, zutiefst zynisch und steht vollkommen in der Tradition der Auschwitz-Medizin. Ich pulle an der Stelle nur ungern die Nazi-Karte, aber wie sonst soll man begreifbar machen, was da gerade läuft? Operationen ohne Betäubung zum Zweck, die „schonendste“ Methode für die zu finden, die offenbar wertvoller sind als die „Studienobjekte“.

 

Veröffentlicht am 25. August 2013, in Außenpolitisches, Ärgerliches, Innenpolitisches. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare.

  1. Nur ein Testkommentar um das neue System zu testen. Kann nach Gebrauch umweltfreundlich entsorgt werden. 🙂

  2. Tja dann sollte man nach guter mittelalterlicher „Tradition“ die Verantwortlichen für die Studie den Bauch aufschneiden, etwas Gedärm herausnehmen und an den nächsten Baum des Instituts nageln damit sie dann solange um den Baum herumlaufen müssen bis der schön „dekoriert“ ist *kotzsmiley*

warf folgenden Kuchen auf den Teller

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